Was ist das Kahnbein im Fuß?
Das Kahnbein im Fuß ist ein kleiner, aber wichtiger Knochen, der sich auf der Innenseite des Mittelfußes befindet. Er liegt zwischen dem Sprungbein (Talus) und den Mittelfußknochen und bildet einen Teil des sogenannten Fußgewölbes.
Aufbau und Funktion des Kahnbeins
Das Kahnbein, auch als Os naviculare bezeichnet, hat eine leicht gebogene Form, die an ein kleines Boot erinnert – daher auch der Name. Es gehört zu den Fußwurzelknochen und spielt eine zentrale Rolle für die Stabilität und Flexibilität des Fußes. Gemeinsam mit benachbarten Knochen sorgt es dafür, dass das Fußgewölbe intakt bleibt und das Körpergewicht beim Gehen, Stehen oder Laufen optimal verteilt wird.
Durch seine Lage ist das Kahnbein an zahlreichen Bewegungen beteiligt. Es verbindet das Sprungbein mit den Keilbeinen des Mittelfußes und ermöglicht so die Abrollbewegung des Fußes. Außerdem ist es ein wichtiger Ansatzpunkt für Sehnen, insbesondere für die Sehne des hinteren Schienbeinmuskels (Tibialis posterior), die das Fußgewölbe stützt.
Warum ist das Kahnbein im Fuß medizinisch bedeutsam?
Obwohl das Kahnbein recht klein ist, kann es bei bestimmten Belastungen oder Unfällen zu Verletzungen kommen. Besonders bekannt ist der sogenannte Kahnbeinbruch, der zwar am Handgelenk häufiger vorkommt, aber auch am Fuß auftreten kann. Eine Verletzung dieses Knochens kann die Stabilität des Fußgewölbes beeinträchtigen und zu Schmerzen beim Auftreten führen.
In manchen Fällen kann das Kahnbein auch von Durchblutungsstörungen betroffen sein, was zu einer sogenannten Kahnbeinnekrose (Morbus Köhler I) führen kann. Dabei stirbt Knochengewebe ab, was vor allem bei Kindern gelegentlich beobachtet wird. Auch Fehlstellungen des Fußes, wie der sogenannte Plattfuß, stehen manchmal in Zusammenhang mit Veränderungen oder Schwächen im Bereich des Kahnbeins.
Wann taucht der Begriff auf?
Der Ausdruck „Kahnbein im Fuß“ findet sich häufig in Röntgenbefunden, Arztbriefen oder Operationsberichten. Beschrieben werden dort meist die Form, Lage oder eventuelle Auffälligkeiten dieses Knochens. Bei Schmerzen im Mittelfuß oder nach einem Unfall wird gezielt geprüft, ob das Kahnbein betroffen ist. Auch bei chronischen Überlastungsbeschwerden, etwa im Sport, kann das Kahnbein eine Rolle spielen.
Oft taucht der Begriff auch im Zusammenhang mit Fußfehlstellungen auf. Orthopädinnen und Orthopäden achten besonders auf die Stellung und Höhe des Kahnbeins, weil es ein wichtiger Indikator für die Gesundheit des Fußgewölbes ist.
Wie wird das Kahnbein untersucht?
Um Veränderungen oder Verletzungen am Kahnbein zu erkennen, kommen verschiedene bildgebende Verfahren zum Einsatz. Am häufigsten wird eine Röntgenaufnahme des Fußes angefertigt, manchmal auch in mehreren Ebenen, um den Knochen genau beurteilen zu können. Bei unklaren Befunden kann zusätzlich eine Magnetresonanztomographie (MRT) oder eine Computertomographie (CT) notwendig werden, um feine Risse oder Durchblutungsstörungen zu erkennen.
Auch die körperliche Untersuchung liefert Hinweise. Druckschmerz direkt über dem Kahnbein oder Schwellungen im Bereich des inneren Mittelfußes können auf eine Beteiligung dieses Knochens hinweisen.
Bedeutung für den Alltag
Das Kahnbein im Fuß ist für die Funktion und Belastbarkeit des gesamten Fußes entscheidend. Veränderungen oder Verletzungen in diesem Bereich können zu Beschwerden beim Gehen, Laufen oder Stehen führen. Eine gesunde Struktur des Kahnbeins sorgt dafür, dass das Fußgewölbe stabil bleibt und der Fuß insgesamt leistungsfähig ist.
Sollten nach einem Unfall, bei Sportverletzungen oder anhaltenden Schmerzen im Mittelfuß Auffälligkeiten im Bereich des Kahnbeins festgestellt werden, ist eine genaue Abklärung sinnvoll. Nur so lässt sich sicherstellen, dass keine dauerhaften Schäden entstehen und die Belastbarkeit des Fußes erhalten bleibt.