Iritis: Schmerzen, Risiken und Behandlung erklärt

Iritis: Schmerzen, Risiken und Behandlung erklärt

17.06.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Was bedeutet Iritis?

Iritis bezeichnet eine Entzündung der Regenbogenhaut im Auge, die in der Fachsprache als Iris bezeichnet wird. Die Iris ist der farbige Teil des Auges, der die Pupille umgibt und steuert, wie viel Licht ins Auge gelangt.

Wenn das Auge schmerzt und lichtempfindlich wird

Eine Iritis kann sich durch ganz unterschiedliche Beschwerden bemerkbar machen. Häufig beginnt es mit einem stechenden oder ziehenden Schmerz im betroffenen Auge. Viele berichten zudem von einer starken Lichtempfindlichkeit – schon normales Tageslicht kann dann als unangenehm oder sogar schmerzhaft empfunden werden. Das Auge wirkt oft gerötet, manchmal tränt es vermehrt oder fühlt sich trocken an. Die Sicht kann verschwommen sein, als würde ein Schleier vor dem Auge liegen. Manche nehmen auch kleine schwarze Punkte oder Schatten wahr, die im Blickfeld auftauchen.

Die Entzündung betrifft die Iris, also den Teil des Auges, der dem Auge seine individuelle Farbe verleiht. Die Iris regelt, wie weit sich die Pupille öffnet oder schließt. Ist sie entzündet, können diese Funktionen gestört sein. Die Pupille kann ungewöhnlich klein bleiben oder unregelmäßig reagieren.

Ganzen Befund übersetzen?

Du hast einen Arztbericht oder Befund den du nicht verstehst? Dann nutze Simply Onno, um dir diesen in einfache Sprache übersetzen und erklären zu lassen.

Mehr Infos

Ursachen und Risikofaktoren

Eine Iritis entsteht nicht immer aus heiterem Himmel. In vielen Fällen steckt eine andere Erkrankung dahinter, zum Beispiel eine rheumatische Grunderkrankung wie Morbus Bechterew oder eine entzündliche Darmerkrankung. Auch Infektionen durch Viren oder Bakterien können eine Rolle spielen. Manchmal bleibt die genaue Ursache jedoch unklar – dann spricht man von einer idiopathischen Iritis.

Verletzungen am Auge, zum Beispiel durch einen Schlag oder Fremdkörper, zählen ebenfalls zu den möglichen Auslösern. Seltener sind bestimmte Medikamente oder eine Immunreaktion des Körpers verantwortlich. Das Risiko für eine Iritis kann erhöht sein, wenn bereits andere Entzündungen im Körper bestehen.

Ist eine Iritis gefährlich?

Viele machen sich Sorgen, wenn sie die Diagnose Iritis im Arztbrief lesen. Die Angst, das Augenlicht zu verlieren oder bleibende Schäden davonzutragen, ist verständlich. Tatsächlich sollte eine Iritis immer ernst genommen und zügig behandelt werden. Unbehandelt kann sie zu Komplikationen führen – zum Beispiel zu Verklebungen im Auge, erhöhtem Augeninnendruck (Glaukom) oder sogar bleibenden Sehstörungen.

Wird die Entzündung jedoch frühzeitig erkannt und behandelt, stehen die Chancen auf eine vollständige Heilung meist sehr gut. Bleibende Schäden sind dann selten. Entscheidend ist, dass die Therapie konsequent durchgeführt und Kontrolltermine eingehalten werden.

Wie wird eine Iritis festgestellt?

Die Diagnose erfolgt durch eine augenärztliche Untersuchung. Mit speziellen Geräten, etwa einer Spaltlampe, lässt sich die Entzündung der Iris zuverlässig erkennen. Der Augenarzt oder die Augenärztin prüft dabei, ob typische Zeichen wie eine Rötung, Veränderungen der Pupille oder Eiweißablagerungen im Auge vorliegen.

Zusätzlich kann nach der Ursache geforscht werden. Je nach Verdacht werden manchmal Blutuntersuchungen, ein Abstrich oder bildgebende Verfahren eingesetzt, um andere Erkrankungen auszuschließen oder zu bestätigen.

Behandlungsmöglichkeiten bei Iritis

Die Therapie richtet sich danach, wie stark die Entzündung ausgeprägt ist und ob eine Grunderkrankung vorliegt. In den meisten Fällen kommen entzündungshemmende Augentropfen zum Einsatz, oft handelt es sich dabei um Kortisonpräparate. Sie lindern die Entzündung und verhindern Komplikationen. Zusätzlich werden manchmal Tropfen gegeben, die die Pupille erweitern. Das beugt Verklebungen vor und kann die Schmerzen deutlich reduzieren.

Wenn eine Infektion der Auslöser ist, werden gezielt Antibiotika oder antivirale Mittel eingesetzt. Liegt eine rheumatische Erkrankung zugrunde, kann eine Behandlung durch einen Rheumatologen notwendig werden. In schweren Fällen oder wenn die Entzündung nicht auf die Tropfen anspricht, kommen manchmal auch Tabletten oder Injektionen mit Kortison zum Einsatz.

Während der Behandlung sind regelmäßige Kontrollen beim Augenarzt sehr wichtig. Nur so lässt sich rechtzeitig erkennen, ob die Entzündung abklingt oder Komplikationen auftreten.

Was tun bei wiederholten Entzündungen?

Manche erleben, dass die Iritis immer wiederkehrt. In solchen Fällen spricht man von einer chronischen oder rezidivierenden Iritis. Dann ist es besonders wichtig, nach möglichen Grunderkrankungen zu suchen und diese zu behandeln. Oft arbeiten Augenärzte und andere Fachrichtungen eng zusammen, um die Ursache zu finden und erneute Schübe zu verhindern.

Auch im Alltag kann einiges helfen: Auf ausreichend Sonnenschutz für die Augen achten, keine Kontaktlinsen während eines Schubs tragen und bei ersten Anzeichen wie Schmerzen oder Lichtempfindlichkeit sofort ärztlichen Rat einholen.

Wann sollte ärztlicher Rat eingeholt werden?

Bei plötzlichen Schmerzen, starker Rötung oder Sehverschlechterung im Auge empfiehlt sich immer eine zeitnahe Untersuchung beim Augenarzt oder in einer Notfallambulanz. Gerade bei Augenproblemen gilt: Je früher die Behandlung beginnt, desto besser sind die Aussichten auf eine vollständige Heilung.

Iritis ist eine ernstzunehmende Entzündung, die das Auge betreffen kann. Mit der richtigen Therapie und regelmäßigen Kontrollen lassen sich die meisten Fälle gut in den Griff bekommen.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

Jetzt ganzen Befund übersetzen