Intraspongiöse Bandscheibenherniation: Seltene Vorwölbung erklärt

Intraspongiöse Bandscheibenherniation: Seltene Vorwölbung erklärt

03.04.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Was ist eine intraspongiöse Bandscheibenherniation?

Eine intraspongiöse Bandscheibenherniation beschreibt eine seltene Form der Bandscheibenvorwölbung, bei der sich das Gewebe der Bandscheibe in den angrenzenden Wirbelkörper hinein verlagert.

Die Bandscheiben, die zwischen den Wirbeln der Wirbelsäule liegen, fungieren als Stoßdämpfer und ermöglichen Beweglichkeit. Bei einer klassischen Bandscheibenhernie tritt das innere, gallertartige Material der Bandscheibe durch einen Riss im äußeren Faserring hervor und drückt auf Nervenstrukturen.

Im Fall der intraspongiösen Herniation hingegen verlagert sich das Material in den schwammartigen Teil des Wirbelknochens, auch Spongiosa genannt. Dies kann zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen führen, ist aber oft weniger symptomatisch als andere Arten von Bandscheibenvorfällen.

Ganzen Befund übersetzen?

Du hast einen Arztbericht oder Befund den du nicht verstehst? Dann nutze Simply Onno, um dir diesen in einfache Sprache übersetzen und erklären zu lassen.

Mehr Infos

Ursachen und Risikofaktoren

Die genauen Ursachen einer intraspongiösen Bandscheibenherniation sind nicht vollständig geklärt. Ein häufiger Auslöser kann jedoch mechanische Überlastung sein, etwa durch wiederholtes schweres Heben oder langanhaltende Fehlhaltungen. Auch altersbedingte Veränderungen der Bandscheiben und der Wirbelkörper können eine Rolle spielen. Mit zunehmendem Alter verlieren die Bandscheiben an Elastizität und Feuchtigkeit, was sie anfälliger für Schäden macht. Genetische Veranlagung kann ebenfalls das Risiko erhöhen, ebenso wie Vorerkrankungen der Wirbelsäule. Menschen mit Osteoporose oder anderen Erkrankungen, die die Knochendichte verringern, könnten ebenfalls anfälliger für diese Art der Herniation sein.

Symptome und mögliche Folgen

In vielen Fällen bleibt eine intraspongiöse Bandscheibenherniation lange unbemerkt, da sie oft keine oder nur milde Symptome verursacht. Wenn Beschwerden auftreten, sind sie häufig unspezifisch. Betroffene berichten gelegentlich von Rückenschmerzen, die sich bei Bewegung oder Belastung verstärken. In einigen Fällen kann es auch zu Schmerzen in den Extremitäten kommen, wenn Nervenwurzeln gereizt werden. Eine länger anhaltende oder unbehandelte Herniation kann zu chronischen Rückenschmerzen führen und die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. In seltenen Fällen kann die Stabilität der Wirbelsäule beeinträchtigt werden, was weitere orthopädische Probleme nach sich ziehen kann.

Diagnose und Untersuchungsverfahren

Die Diagnose einer intraspongiösen Bandscheibenherniation stellt oft eine Herausforderung dar, da die Symptome nicht immer eindeutig sind. Eine gründliche körperliche Untersuchung und die Erhebung der Krankengeschichte sind erste Schritte. Bildgebende Verfahren wie die Magnetresonanztomografie (MRT) sind besonders hilfreich, um die genaue Lage und das Ausmaß der Herniation zu bestimmen. Eine Computertomografie (CT) kann zusätzliche Informationen über die Knochendichte liefern und helfen, andere Ursachen für die Beschwerden auszuschließen. In einigen Fällen kann auch eine Röntgenaufnahme sinnvoll sein, um strukturelle Veränderungen an der Wirbelsäule zu erkennen.

Behandlungsmöglichkeiten und Therapie

Die Therapie einer intraspongiösen Bandscheibenherniation richtet sich nach dem Schweregrad der Symptome und der individuellen Situation des Patienten. In vielen Fällen stehen konservative Behandlungsansätze im Vordergrund. Dazu zählen Physiotherapie, um die Beweglichkeit zu verbessern und die Rückenmuskulatur zu stärken, sowie Schmerztherapie mit Medikamenten, um akute Beschwerden zu lindern. Wärme- oder Kältetherapien können ebenfalls unterstützend wirken. In seltenen Fällen, wenn konservative Maßnahmen nicht ausreichen und die Lebensqualität erheblich eingeschränkt ist, kann ein chirurgischer Eingriff in Betracht gezogen werden. Ziel der Operation ist es, den Druck auf die Nervenstrukturen zu reduzieren und die Stabilität der Wirbelsäule wiederherzustellen.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

Jetzt ganzen Befund übersetzen