Impression Medizin: Vom Befund bis zur Bedeutung

Impression Medizin: Vom Befund bis zur Bedeutung

29.04.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Was bedeutet Impression in der Medizin?

Impression bezeichnet in der Medizin eine Eindellung, Einbuchtung oder einen Druck auf Gewebe, Organe oder Knochen, der von außen oder durch benachbarte Strukturen verursacht wird. Der Begriff taucht häufig in Befunden von bildgebenden Untersuchungen wie Röntgen, CT oder MRT auf.

Wie entsteht eine Impression?

Eine Impression kann auf unterschiedliche Weise entstehen. Oft handelt es sich um eine Verformung, weil ein benachbartes Gewebe, ein Tumor, eine Zyste oder auch eine Flüssigkeitsansammlung Druck auf ein Organ oder einen Knochen ausübt. Auch Knochenbrüche, bei denen ein Knochenstück in das umliegende Gewebe hineingedrückt wird, werden als Impression bezeichnet. Besonders bekannt ist die sogenannte „Impressionsfraktur“ des Schädels, bei der ein Teil des Schädelknochens nach innen eingedrückt wird.

Nicht immer ist eine Impression Folge einer Verletzung. Auch normale anatomische Strukturen können Eindruck auf Nachbarorgane machen, ohne dass dies krankhaft ist. Beispielsweise kann ein großes Blutgefäß eine leichte Impression auf die Lunge oder die Speiseröhre ausüben, was manchmal in Befunden erwähnt wird, ohne dass es Beschwerden verursacht.

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Was bedeutet eine Impression im Befund?

Wenn in einem ärztlichen Bericht oder einer Bildgebung von einer Impression die Rede ist, beschreibt das zunächst nur eine Formveränderung oder Verdrängung. Ob das medizinisch bedeutsam ist, hängt stark davon ab, welches Organ betroffen ist, wie stark die Eindellung ausgeprägt ist und ob Beschwerden auftreten.

Viele Impressionen sind harmlos und werden zufällig entdeckt. Sie verursachen keine Symptome und erfordern keine Behandlung. In anderen Fällen – etwa bei einer Impressionsfraktur oder wenn ein Tumor Druck auf ein empfindliches Organ ausübt – kann eine Impression Hinweise auf eine zugrunde liegende Erkrankung geben, die weiter untersucht werden sollte.

Typische Beispiele für Impressionen

Besonders häufig taucht der Begriff in folgenden Zusammenhängen auf:

Bei der Lunge kann eine Impression durch das Herz, große Gefäße oder benachbarte Lymphknoten sichtbar werden. Im Bericht steht dann zum Beispiel: „Leichte Impression des linken Lungenunterlappens durch das Herz.“ Das bedeutet, dass das Herz eine kleine Einbuchtung im Lungengewebe verursacht, was meist völlig unbedenklich ist.

Im Bereich des Gehirns oder Schädels spricht man von einer Impressionsfraktur, wenn ein Schädelknochen nach innen eingedrückt wurde, meist durch einen Unfall. Hier kann die Situation ernster sein, da das darunterliegende Gehirngewebe gefährdet sein könnte.

Auch im Bauchraum werden Impressionen beschrieben, wenn etwa eine große Zyste auf den Darm drückt und diesen leicht verformt. In vielen Fällen bleibt dies ohne Folgen, manchmal sind aber weitere Untersuchungen nötig, um die Ursache und das Ausmaß zu klären.

Ist eine Impression gefährlich?

Ob eine Impression gefährlich ist, lässt sich nicht pauschal sagen. Viele Impressionen sind rein beschreibend und haben keine Auswirkungen auf die Gesundheit. Sie werden oft zufällig entdeckt und sind nicht behandlungsbedürftig.

Eine Impression kann aber auch ein Hinweis auf eine zugrunde liegende Erkrankung sein, etwa wenn ein Tumor Druck auf ein Organ ausübt oder nach einem Unfall eine Impressionsfraktur vorliegt. In diesen Fällen entscheiden weitere Untersuchungen und die ärztliche Einschätzung, ob eine Behandlung notwendig ist oder nicht.

Was passiert bei einer Impressionsfraktur?

Eine Impressionsfraktur ist eine spezielle Form des Knochenbruchs, bei der ein Knochenstück – meist am Schädel – nach innen gedrückt wird. Das kann durch einen Sturz, Schlag oder Unfall passieren. Je nachdem, wie tief die Eindellung ist und ob das darunterliegende Gewebe, etwa das Gehirn, betroffen ist, kann die Situation unterschiedlich schwerwiegend sein. Manchmal ist eine Operation nötig, um das eingedrückte Knochenstück wieder anzuheben und Komplikationen zu vermeiden.

Wann ist eine Impression behandlungsbedürftig?

Eine Impression erfordert nur dann eine Behandlung, wenn sie zu Beschwerden führt oder Folge einer Erkrankung oder Verletzung ist, die behandelt werden muss. Das kann zum Beispiel bei einer Impressionsfraktur, einer Tumorerkrankung oder einer ausgeprägten Verdrängung von Organen der Fall sein. In vielen anderen Situationen reicht es aus, die Veränderung zu beobachten und regelmäßig zu kontrollieren.

Wie wird weiter vorgegangen?

Nach dem Nachweis einer Impression im Befund entscheidet die behandelnde Ärztin oder der Arzt, ob weitere Untersuchungen sinnvoll sind. Manchmal genügt eine Kontrolle, in anderen Fällen können zusätzliche bildgebende Verfahren oder spezielle Tests notwendig sein, um die Ursache und das Risiko besser einzuschätzen.

Im medizinischen Alltag ist der Begriff Impression also vor allem eine beschreibende Beobachtung. Erst im Zusammenhang mit Beschwerden, Verletzungen oder auffälligen Befunden bekommt er eine größere Bedeutung.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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