Hyperkeratose bezeichnet eine Verdickung der obersten Hautschicht, der sogenannten Hornschicht, die durch eine vermehrte Bildung von Hornzellen entsteht. Dabei lagern sich mehr abgestorbene Hautzellen als üblich an der Oberfläche ab, was die Haut rau, verdickt oder schuppig erscheinen lässt.
Warum entsteht diese Verdickung der Haut?
Die Haut reagiert auf verschiedene Reize, indem sie sich schützt und verstärkt Hornmaterial bildet. Das kann zum Beispiel durch dauerhaften Druck, Reibung oder bestimmte äußere Einflüsse wie enge Schuhe, handwerkliche Arbeit oder häufiges Barfußlaufen passieren. Auch chronische Entzündungen, bestimmte Hauterkrankungen oder seltene genetische Ursachen können dazu führen, dass die Hornschicht übermäßig wächst.
Ein klassisches Beispiel für eine harmlose Form ist die Schwielenbildung an Händen oder Füßen, etwa nach längerer Gartenarbeit oder Sport. Die Haut verdickt sich gezielt an den Stellen, die besonders beansprucht werden. So schützt sich der Körper vor Verletzungen und sorgt für eine Art natürlichen „Schutzpanzer“.
Wie zeigt sich Hyperkeratose?
Typischerweise fühlt sich die betroffene Haut rau, fest oder manchmal sogar rissig an. Oft treten gelbliche, graue oder weißliche Verdickungen auf, die sich von der gesunden Haut abheben. Besonders häufig sind Füße, Hände, Ellenbogen oder Knie betroffen, weil diese Bereiche stärker belastet werden.
Manchmal kann die Haut an den verdickten Stellen spannen, jucken oder sogar schmerzen, vor allem wenn Risse entstehen. In manchen Fällen bilden sich auch kleine „Hornzapfen“ oder verhärtete Knoten, die beim Laufen oder Greifen stören.
Es gibt aber auch spezielle Formen, bei denen die Hyperkeratose Teil einer Hauterkrankung ist. Dazu zählen etwa die Schuppenflechte (Psoriasis), bestimmte Ekzeme oder seltene genetische Erkrankungen, bei denen die Haut am ganzen Körper verdickt erscheint.
Ist Hyperkeratose gefährlich?
In den meisten Fällen ist eine Hyperkeratose harmlos und stellt keine ernsthafte Gefahr dar. Die Verdickung ist meist eine Schutzreaktion des Körpers und lässt sich oft gut behandeln. Dennoch kann sie unangenehm werden, etwa wenn Schwielen aufreißen, schmerzen oder sich entzünden.
Manchmal steckt aber auch eine andere Erkrankung dahinter, zum Beispiel eine chronische Entzündung, eine Pilzinfektion oder eine seltene genetische Ursache. Wenn die Verdickung plötzlich auftritt, sehr ausgeprägt ist, nicht verschwindet oder mit anderen Beschwerden wie Rötung, Nässen oder Schmerzen einhergeht, ist es sinnvoll, ärztlichen Rat einzuholen.
Was kann gegen die Verdickung helfen?
Die Behandlung richtet sich danach, wie ausgeprägt die Hyperkeratose ist und was sie verursacht hat. Bei den meisten Menschen helfen regelmäßige Pflege und das Vermeiden von übermäßigem Druck oder Reibung. Spezielle Cremes mit Harnstoff oder Salicylsäure können helfen, die Hornschicht weicher zu machen und überschüssige Hautzellen sanft zu lösen.
In der Fußpflege werden verdickte Stellen oft vorsichtig abgetragen, um Schmerzen zu lindern und Entzündungen vorzubeugen. Wer zu Schwielen neigt, sollte auf bequeme, gut sitzende Schuhe achten und die Haut regelmäßig eincremen.
Wenn die Ursache eine andere Hauterkrankung ist, richtet sich die Therapie nach der jeweiligen Grunderkrankung. Hier kommen manchmal auch spezielle Medikamente, Salben oder ärztlich verordnete Behandlungen zum Einsatz.
Wann sollte ärztlicher Rat eingeholt werden?
Wenn die Hautveränderung sehr schnell wächst, ungewöhnlich aussieht, immer wieder auftritt oder mit Schmerzen, Rötung, Blutungen oder anderen Beschwerden einhergeht, ist eine ärztliche Abklärung sinnvoll. Auch wenn Unsicherheit besteht, ob es sich wirklich um eine harmlose Schwiele oder vielleicht doch um eine andere Erkrankung handelt, hilft eine professionelle Einschätzung weiter.
Gerade bei Menschen mit Diabetes oder Durchblutungsstörungen an den Füßen ist besondere Vorsicht geboten, da kleine Verletzungen oder Risse schneller zu Infektionen führen können.
Was kann vorbeugend getan werden?
Regelmäßige Hautpflege, das Tragen von gut passenden Schuhen und das Vermeiden von übermäßiger Belastung helfen, einer Hyperkeratose vorzubeugen. Wer zu trockener oder verdickter Haut neigt, profitiert von feuchtigkeitsspendenden Cremes und gelegentlichem, sanftem Entfernen abgestorbener Hautzellen. Bei wiederkehrenden oder hartnäckigen Verdickungen lohnt sich ein Gespräch mit einer Hautärztin oder einem Hautarzt, um die beste Vorgehensweise zu finden.