Was bedeutet „HPF“?
Die Abkürzung HPF steht im medizinischen Bereich für „High Power Field“, was auf Deutsch „großes Gesichtsfeld bei starker Vergrößerung“ bedeutet. Gemeint ist damit ein bestimmter Bereich, den man unter dem Mikroskop bei hoher Vergrößerung betrachtet – meist beim Auswerten von Gewebeproben oder Blutausstrichen.
Wo taucht HPF auf und was beschreibt es?
HPF begegnet einem häufig in pathologischen Befunden, Laborberichten oder Untersuchungen aus der Mikroskopie. Wird zum Beispiel eine Gewebeprobe aus dem Körper entnommen und unter das Mikroskop gelegt, schauen Ärztinnen und Ärzte sich das Präparat bei verschiedenen Vergrößerungen an. Das sogenannte „High Power Field“ ist dabei das Sichtfeld, das bei einer besonders starken Vergrößerung sichtbar ist – meist bei einem 40-fachen oder 100-fachen Objektiv.
Im Befund steht dann zum Beispiel: „5 Zellen pro HPF“ oder „keine Bakterien im HPF nachweisbar“. Damit wird angegeben, wie viele Zellen, Bakterien oder andere Strukturen sich in einem einzigen hochvergrößerten Sichtfeld befinden. Das hilft, die Dichte oder Häufigkeit bestimmter Befunde genau zu beschreiben und macht die Ergebnisse vergleichbar.
Warum ist das wichtig?
Das Zählen von Zellen oder anderen Bestandteilen pro HPF ist ein wichtiger Standard, um Befunde objektiv und nachvollziehbar zu machen. So lässt sich zum Beispiel bei einer Urinuntersuchung genau sagen, ob viele rote Blutkörperchen (Hinweis auf Blut im Urin) oder weiße Blutkörperchen (Hinweis auf eine Entzündung) vorhanden sind. Auch in der Krebsdiagnostik spielt HPF eine Rolle: Hier wird oft gezählt, wie viele Zellteilungen (Mitosen) pro HPF zu sehen sind, um die Aktivität eines Tumors einzuschätzen.
Durch die Angabe „pro HPF“ wird also eine klare und vergleichbare Aussage über die Zellzahl oder die Häufigkeit bestimmter Befunde gemacht, unabhängig davon, wie groß das gesamte Präparat ist. Das ist besonders wichtig, wenn mehrere Fachleute an verschiedenen Orten Proben auswerten oder wenn Befunde im Verlauf verglichen werden sollen.
Gibt es andere Bedeutungen für HPF?
Im medizinischen Alltag steht HPF fast immer für „High Power Field“. In seltenen Fällen kann die Abkürzung auch für andere Begriffe stehen, zum Beispiel „Hochpassfilter“ in der Medizintechnik oder „Hypophysenfaktor“. Diese Bedeutungen sind jedoch im Zusammenhang mit Labor- oder Gewebebefunden praktisch nicht relevant. Entscheidend ist immer der Kontext, in dem HPF verwendet wird – meist bezieht es sich auf das Sichtfeld unter dem Mikroskop.
HPF ist also eine typische Abkürzung, die im Zusammenhang mit mikroskopischen Untersuchungen verwendet wird. Die genaue Bedeutung ergibt sich immer aus dem Zusammenhang des Befundes oder Berichts.