Hinterhorn des Innenmeniskus im MRT

Hinterhorn des Innenmeniskus im MRT

09.06.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Was bedeutet Hinterhorn des Innenmeniskus?

Das Hinterhorn des Innenmeniskus ist ein bestimmter Abschnitt des Meniskus im Kniegelenk. Der Meniskus ist eine halbmondförmige Knorpelscheibe, die als „Stoßdämpfer“ zwischen Oberschenkelknochen und Schienbein dient und das Knie stabilisiert sowie Bewegungen abfedert. Das Knie besitzt zwei Menisken: den Innenmeniskus (medialer Meniskus) auf der Innenseite und den Außenmeniskus (lateraler Meniskus) auf der Außenseite. Jeder Meniskus lässt sich in drei Bereiche unterteilen: Vorderhorn, Mittelteil und Hinterhorn. Das Hinterhorn liegt dabei am weitesten hinten im Knie, also in Richtung der Kniekehle.

Aufbau und Funktion des Hinterhorns

Das Hinterhorn des Innenmeniskus ist der hinterste Teil des Innenmeniskus und spielt eine besonders wichtige Rolle für die Stabilität des Kniegelenks. Es liegt im hinteren Bereich der Innenseite des Knies und ist fest mit dem Schienbein verbunden. Diese Struktur sorgt dafür, dass das Knie bei Bewegungen – zum Beispiel beim Beugen oder Drehen – nicht verrutscht und die Belastung gleichmäßig verteilt wird.

Gerade beim Hocken, Knien oder schnellen Richtungswechseln ist das Hinterhorn stark gefordert. Es nimmt einen großen Teil der auftretenden Kräfte auf und schützt so den Knorpel und die Knochen im Knie vor übermäßiger Abnutzung.

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Bedeutung in medizinischen Befunden

In Arztbriefen, MRT-Befunden oder Operationsberichten taucht der Begriff „Hinterhorn des Innenmeniskus“ häufig auf, weil Verletzungen oder Veränderungen in diesem Bereich besonders oft vorkommen. Gerade bei Meniskusrissen ist das Hinterhorn des Innenmeniskus der am häufigsten betroffene Abschnitt. Das liegt daran, dass dieser Teil des Meniskus bei alltäglichen Bewegungen, aber auch bei Sportarten mit schnellen Drehungen oder Sprüngen, sehr stark belastet wird.

Wenn im Befund also von einer „Läsion“, einem „Riss“ oder einer „Degeneration“ des Hinterhorns die Rede ist, bezieht sich das auf eine Veränderung oder Verletzung in diesem speziellen Bereich des Innenmeniskus. Ein gesunder Meniskus ist für die Funktion des Knies essenziell, daher wird dieser Abschnitt bei Beschwerden oder Verletzungen besonders genau untersucht.

Warum ist das Hinterhorn so anfällig?

Das Hinterhorn des Innenmeniskus ist durch seine Lage und Verbindung zum Schienbein weniger beweglich als andere Meniskusanteile. Dadurch kann es bei abrupten Bewegungen, Verdrehungen des Knies oder auch bei altersbedingtem Verschleiß leichter zu Schäden kommen. Besonders Menschen, die viel Sport treiben oder beruflich kniende Tätigkeiten ausüben, sind häufiger betroffen.

Auch im höheren Alter steigt das Risiko für kleine Einrisse oder Abnutzungserscheinungen, weil der Meniskus mit den Jahren an Elastizität verliert und das Gewebe spröder wird. Das erklärt, warum in MRT-Befunden bei älteren Menschen nicht selten Veränderungen am Hinterhorn des Innenmeniskus beschrieben werden – oft auch ohne akute Beschwerden.

Was bedeutet ein Befund am Hinterhorn des Innenmeniskus?

Wenn im Befund das Hinterhorn des Innenmeniskus erwähnt wird, heißt das zunächst nur, dass dieser Teil des Meniskus untersucht oder beurteilt wurde. Solange keine weiteren Begriffe wie „Riss“, „Läsion“ oder „Degeneration“ genannt werden, handelt es sich lediglich um eine anatomische Beschreibung. Erst wenn Veränderungen oder Verletzungen in diesem Bereich festgestellt werden, gewinnt der Befund für die Behandlung oder weitere Diagnostik an Bedeutung.

Das Hinterhorn des Innenmeniskus ist also ein ganz normaler Bestandteil des Knies, der in medizinischen Berichten deshalb so häufig auftaucht, weil er besonders wichtig für die Kniegesundheit ist und bei Beschwerden eine zentrale Rolle spielt.

Wann wird das Hinterhorn des Innenmeniskus genauer untersucht?

Vor allem bei anhaltenden Knieschmerzen, Blockaden, Schwellungen oder Bewegungseinschränkungen wird das Hinterhorn des Innenmeniskus im Rahmen von bildgebenden Verfahren wie dem MRT genauer betrachtet. Ziel ist es, Veränderungen frühzeitig zu erkennen und gezielt behandeln zu können. Auch nach Unfällen oder Sportunfällen richtet sich der Blick der Ärztinnen und Ärzte oft auf diesen Bereich, da hier Verletzungen besonders häufig vorkommen.

In vielen Fällen ist die Erwähnung des Hinterhorns im Befund aber rein beschreibend und hat keine unmittelbare Auswirkung auf die weitere Behandlung – es sei denn, es liegt tatsächlich eine Verletzung oder Abnutzung vor, die behandelt werden muss.

Das Hinterhorn des Innenmeniskus ist somit ein wichtiger Teil der Knieanatomie, der vor allem bei Beschwerden oder im Rahmen von Untersuchungen immer wieder in medizinischen Berichten genannt wird.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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