Das hintere Kreuzband ist ein kräftiges Band im Kniegelenk, das dafür sorgt, dass der Oberschenkelknochen und das Schienbein stabil miteinander verbunden bleiben und sich beim Bewegen des Beins nicht gegeneinander verschieben.
Aufbau und Funktion im Knie
Im menschlichen Knie gibt es insgesamt zwei Kreuzbänder: das vordere und das hintere. Beide verlaufen im Inneren des Kniegelenks und kreuzen sich – daher der Name. Das hintere Kreuzband sitzt etwas weiter hinten im Knie und verbindet den Oberschenkelknochen (Femur) mit dem Schienbein (Tibia). Seine Hauptaufgabe besteht darin, das Schienbein daran zu hindern, sich nach hinten zu verschieben, wenn das Bein belastet wird.
Besonders bei Bewegungen wie dem Abbremsen, beim schnellen Stoppen oder Richtungswechseln kommt dem hinteren Kreuzband eine wichtige Rolle zu. Es sorgt dafür, dass das Knie auch bei starker Beanspruchung stabil bleibt und schützt so vor Verrenkungen oder Überdehnungen.
Wo findet sich das hintere Kreuzband in Berichten?
In Arztbriefen, OP-Berichten oder Befundtexten taucht der Begriff „hinteres Kreuzband“ häufig auf, wenn das Knie untersucht oder behandelt wurde. Oft wird beschrieben, ob das Band intakt, gedehnt, angerissen oder sogar vollständig gerissen ist. Auch nach Sportverletzungen oder Unfällen gehört die Beurteilung des hinteren Kreuzbands zum Standard.
Nicht selten liest man Formulierungen wie „hinteres Kreuzband unauffällig“ oder „kein Anhalt für eine Läsion des hinteren Kreuzbands“. Das bedeutet, dass bei der Untersuchung keine Auffälligkeiten gefunden wurden und das Band seine Funktion erfüllt.
Verletzungen und ihre Bedeutung
Das hintere Kreuzband kann – ähnlich wie das vordere – durch Unfälle oder Sportunfälle verletzt werden. Typisch ist eine Überstreckung oder ein starker Schlag gegen das gebeugte Knie, etwa beim Sturz auf das angewinkelte Bein. Dabei kann das Band überdehnt oder sogar ganz abreißen.
Eine Verletzung des hinteren Kreuzbands macht sich meist durch Schmerzen, eine Schwellung und ein Gefühl von Instabilität im Knie bemerkbar. Manchmal fällt es schwer, das Bein zu belasten oder normal zu gehen. Im Vergleich zu Verletzungen des vorderen Kreuzbands sind Schäden am hinteren Kreuzband aber seltener.
Was tun bei einer Verletzung?
Ob eine Behandlung notwendig ist und wie sie aussieht, hängt davon ab, wie schwer das hintere Kreuzband beschädigt wurde. Kleinere Überdehnungen oder Teilrisse können oft mit Schonung, Physiotherapie und gezieltem Muskelaufbau behandelt werden. Ziel ist es, die natürliche Stabilität des Knies wiederherzustellen und Folgeschäden zu vermeiden.
Bei vollständigen Rissen, starker Instabilität oder wenn zusätzlich andere Strukturen im Knie verletzt sind, kann eine Operation in Betracht gezogen werden. Hierbei wird das hintere Kreuzband entweder genäht oder durch eine körpereigene Sehne ersetzt. Nach einer solchen OP folgt meist eine längere Phase der Rehabilitation, in der das Knie langsam wieder an Belastungen gewöhnt wird.
Warum ist das hintere Kreuzband so wichtig?
Das hintere Kreuzband ist ein zentraler Stabilisator des Knies. Ohne seine Funktion kann das Schienbein bei bestimmten Bewegungen unkontrolliert nach hinten gleiten. Das kann im Alltag zu Unsicherheit beim Gehen, Treppensteigen oder Sport führen. Langfristig können unbehandelte Verletzungen zu Folgeschäden wie Knorpelabrieb oder frühzeitigem Gelenkverschleiß führen.
Gerade deshalb wird bei Kniebeschwerden nach Unfällen oder Sportunfällen immer gezielt geprüft, ob das hintere Kreuzband betroffen ist. Moderne Untersuchungsmethoden wie die Magnetresonanztomografie (MRT) ermöglichen eine genaue Beurteilung.
Was bedeutet der Befund für den Alltag?
Ein gesunder Zustand des hinteren Kreuzbands ist ein gutes Zeichen für die Stabilität des Knies. Bei unauffälligem Befund gibt es in der Regel keinen Grund zur Sorge. Wurde hingegen eine Verletzung festgestellt, ist es wichtig, die empfohlene Therapie konsequent umzusetzen, um die Stabilität und Beweglichkeit des Knies langfristig zu sichern.
Das hintere Kreuzband ist also ein unsichtbarer, aber entscheidender Helfer für ein sicheres und belastbares Kniegelenk – ob beim Sport, im Alltag oder einfach beim Gehen.