Was sind Hämangiome der Wirbelsäule?
Hämangiome an der Wirbelsäule sind gutartige Gefäßveränderungen, die sich innerhalb eines Wirbelkörpers bilden. Es handelt sich dabei um eine Art „Blutschwämmchen“ – also um eine Ansammlung von erweiterten, feinen Blutgefäßen im Knochengewebe eines Wirbels.
Wie entstehen solche Gefäßveränderungen?
Hämangiome der Wirbelsäule entstehen meist durch eine lokale Fehlentwicklung der Blutgefäße, die oft schon in der Kindheit angelegt wird. Die genauen Ursachen sind nicht vollständig geklärt. Häufig werden sie zufällig entdeckt, etwa wenn aus anderen Gründen eine Röntgenaufnahme oder eine Magnetresonanztomografie (MRT) der Wirbelsäule gemacht wird. In vielen Fällen bereiten sie keinerlei Beschwerden und bleiben unbemerkt.
Muss man sich Sorgen machen?
Die Diagnose „Wirbelsäulenhämangiom“ klingt zunächst ungewohnt und kann verunsichern. Tatsächlich sind diese Veränderungen jedoch fast immer harmlos. Hämangiome wachsen in der Regel sehr langsam oder gar nicht weiter und entwickeln sich meist nicht zu bösartigen Tumoren. Die meisten Menschen merken ihr Leben lang nichts davon. Nur in sehr seltenen Fällen kann ein solches Hämangiom größer werden und den Wirbelkörper so weit schwächen, dass es zu Problemen kommt.
Wann kann ein Hämangiom Beschwerden machen?
In den allermeisten Fällen verursachen Hämangiome der Wirbelsäule keine Symptome. Nur wenn sie außergewöhnlich groß werden, können sie den Knochen instabil machen oder auf Nervenstrukturen drücken. Das kann sich dann durch Rückenschmerzen, Taubheitsgefühle oder in seltenen Fällen durch Lähmungserscheinungen bemerkbar machen. Solche Komplikationen sind jedoch ausgesprochen selten.
Oft taucht die Frage auf, ob ein Hämangiom gefährlich werden kann. Die Antwort lautet: In der überwiegenden Mehrheit der Fälle bleibt es bei einer harmlosen Besonderheit, die keine Behandlung benötigt und das Leben nicht beeinträchtigt. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Hämangiom der Wirbelsäule Beschwerden verursacht, ist sehr gering.
Wie wird ein Hämangiom der Wirbelsäule festgestellt?
Meistens werden Hämangiome zufällig entdeckt, etwa bei einer MRT oder einer CT-Untersuchung der Wirbelsäule, die aus anderen Gründen durchgeführt wird. Im Bild erkennt man typische Veränderungen im Knochen, die erfahrene Ärztinnen und Ärzte gut von anderen, gefährlicheren Befunden unterscheiden können. In der Regel ist keine Gewebeprobe notwendig, weil das Aussehen des Hämangioms im bildgebenden Verfahren sehr charakteristisch ist.
Was passiert nach der Diagnose?
Wenn ein Hämangiom der Wirbelsäule festgestellt wird, folgt in den meisten Fällen keine weitere Behandlung. Es genügt, den Befund zu dokumentieren. Nur wenn tatsächlich Beschwerden auftreten oder das Hämangiom besonders groß ist, wird gemeinsam mit einer Fachärztin oder einem Facharzt besprochen, ob weitere Untersuchungen oder Kontrollen nötig sind. In seltenen Ausnahmefällen kann eine Therapie in Betracht gezogen werden, etwa wenn der Wirbelkörper instabil wird oder Nerven eingeengt werden. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten – von einer gezielten Verödung über eine Zementauffüllung bis hin zu einer Operation. Solche Eingriffe sind jedoch die absolute Ausnahme.
Was bedeutet der Befund für den Alltag?
Ein Hämangiom der Wirbelsäule ist in fast allen Fällen ein Zufallsbefund ohne Krankheitswert. Es schränkt nicht ein, verursacht keine Beschwerden und beeinflusst das Leben nicht. Sport, Bewegung und Alltagstätigkeiten sind weiterhin möglich. Eine besondere Schonung oder spezielle Vorsichtsmaßnahmen sind nicht notwendig. Die meisten Menschen leben viele Jahre mit einem solchen Befund, ohne jemals etwas davon zu spüren.
Wann sollte man ärztlichen Rat suchen?
Sollten plötzlich starke Rückenschmerzen, Taubheitsgefühle, Schwäche in Armen oder Beinen oder andere ungewöhnliche Beschwerden auftreten, ist es immer sinnvoll, eine Ärztin oder einen Arzt aufzusuchen. In den meisten Fällen steckt jedoch etwas anderes als das Hämangiom dahinter. Die Entdeckung eines Hämangioms ist meist ein Zufall und kein Grund zur Sorge.
Hämangiome der Wirbelsäule sind also in den allermeisten Fällen eine harmlose Besonderheit, die im Alltag keine Rolle spielt. Bei Unsicherheiten oder Fragen hilft ein klärendes Gespräch mit der behandelnden Fachperson, um Sorgen zu nehmen und den Befund richtig einzuordnen.