Granulom ist ein Begriff aus der Medizin und bezeichnet eine kleine, meist gutartige knötchenförmige Gewebeveränderung, die durch eine lokale Entzündungsreaktion im Körper entsteht.
Wie entsteht ein Granulom?
Ein Granulom bildet sich, wenn das Immunsystem auf einen Reiz oder Fremdkörper reagiert, den es nicht einfach abbauen oder beseitigen kann. Das können zum Beispiel winzige Partikel, Bakterien, Pilze oder auch abgestorbene Zellen sein. Um diese „Eindringlinge“ einzukapseln und zu kontrollieren, lagern sich bestimmte Abwehrzellen – vor allem sogenannte Makrophagen – eng aneinander und formen ein kleines Knötchen im Gewebe. Diese Reaktion ist eigentlich ein Schutzmechanismus des Körpers, um zu verhindern, dass sich die Ursache weiter ausbreitet.
Granulome sind unter dem Mikroskop oft gut zu erkennen und können in verschiedenen Organen auftreten. Besonders häufig entstehen sie in der Lunge, auf der Haut oder in den Lymphknoten, aber grundsätzlich kann jedes Gewebe betroffen sein.
Ursachen und Auslöser
Die Entstehung eines Granuloms kann viele verschiedene Gründe haben. Sehr oft steckt eine Infektion dahinter, zum Beispiel durch Bakterien wie bei der Tuberkulose oder durch Pilze. Auch chronische Entzündungen, etwa bei bestimmten Autoimmunerkrankungen wie der Sarkoidose, führen manchmal zur Bildung von Granulomen. Sogar einfache Fremdkörper – etwa ein Splitter unter der Haut oder ein nicht vollständig aufgelöstes Nahtmaterial nach einer Operation – können diesen Prozess auslösen.
In manchen Fällen bleibt die genaue Ursache unklar. Dann spricht man von einem sogenannten „unspezifischen Granulom“. Die meisten Granulome zeigen sich als harmlose, kleine Knötchen, die oft gar keine Symptome machen und zufällig entdeckt werden.
Symptome und mögliche Beschwerden
Ob ein Granulom Beschwerden verursacht, hängt vor allem von seiner Lage, Größe und Ursache ab. Viele Granulome bleiben unbemerkt, weil sie klein sind und das umliegende Gewebe nicht beeinträchtigen. Manchmal spürt man auf der Haut einen kleinen, festen Knoten oder bemerkt eine leichte Verdickung. In der Lunge oder in inneren Organen machen sich Granulome meist erst bemerkbar, wenn sie größer werden oder viele davon auftreten. Dann kann es zu Husten, Atemnot oder allgemeinen Entzündungszeichen wie leichtem Fieber kommen.
Nicht jedes Granulom ist automatisch gefährlich. Ein einzelnes, kleines Knötchen, das keine Beschwerden verursacht, braucht in der Regel keine spezielle Behandlung. Erst wenn sich Hinweise auf eine zugrunde liegende Erkrankung ergeben oder das Granulom wächst, wird genauer untersucht.
Ist ein Granulom gefährlich?
Der Begriff klingt zunächst bedrohlich, tatsächlich sind Granulome in den meisten Fällen harmlos. Sie zeigen lediglich, dass das Immunsystem aktiv geworden ist, um einen Reiz einzudämmen. Entscheidend ist, was die Ursache für die Entzündungsreaktion ist. Handelt es sich um einen harmlosen Fremdkörper oder eine abgelaufene Infektion, bildet sich das Granulom häufig von selbst zurück.
Anders sieht es aus, wenn eine chronische Entzündung oder eine Infektion wie Tuberkulose dahintersteckt. Dann ist das Granulom ein Hinweis auf eine zugrunde liegende Erkrankung, die weiter abgeklärt und behandelt werden sollte. Auch bei Granulomen, die plötzlich wachsen, Schmerzen verursachen oder mit anderen Symptomen einhergehen, empfiehlt sich eine ärztliche Untersuchung.
Wie wird ein Granulom festgestellt?
Oft entdeckt ein Arzt oder eine Ärztin ein Granulom zufällig bei einer Untersuchung oder im Rahmen von bildgebenden Verfahren wie Ultraschall, Röntgen oder einer Computertomografie. Um die genaue Ursache zu klären, kann manchmal eine Gewebeprobe (Biopsie) nötig sein. Unter dem Mikroskop lässt sich dann erkennen, ob es sich tatsächlich um ein Granulom handelt und welche Zellen daran beteiligt sind.
Je nachdem, wo das Granulom sitzt und welche Beschwerden bestehen, können weitere Untersuchungen folgen, um mögliche Infektionen oder andere Erkrankungen auszuschließen.
Was passiert, wenn ein Granulom behandelt werden muss?
In den meisten Fällen ist keine spezielle Therapie notwendig. Viele Granulome verschwinden mit der Zeit von selbst, sobald der auslösende Reiz beseitigt ist oder der Körper die Entzündungsreaktion herunterfährt. Ist ein Fremdkörper der Auslöser, kann es helfen, diesen zu entfernen. Bei bakteriellen Infektionen kommen manchmal Antibiotika zum Einsatz.
Steckt eine chronische Entzündung wie bei der Sarkoidose oder eine Infektion wie Tuberkulose dahinter, richtet sich die Behandlung nach der Grunderkrankung. Dann werden gezielt Medikamente eingesetzt, um die Entzündungsreaktion zu kontrollieren oder die Infektion zu bekämpfen.
Nur selten ist ein chirurgischer Eingriff nötig, etwa wenn ein Granulom sehr groß ist, Beschwerden verursacht oder der Verdacht auf eine bösartige Veränderung besteht.
Wann sollte ein Granulom genauer abgeklärt werden?
Ein Granulom, das keine Beschwerden macht und zufällig entdeckt wurde, ist meist harmlos. Trotzdem lohnt es sich, aufmerksam zu bleiben. Wenn ein Knötchen auf der Haut wächst, schmerzt, sich verfärbt oder blutet, sollte das näher untersucht werden. Auch bei anhaltendem Husten, ungeklärtem Fieber oder anderen Beschwerden, die auf eine Entzündung im Körper hindeuten, empfiehlt sich eine ärztliche Abklärung.
Das Wort Granulom beschreibt also in erster Linie eine harmlose Reaktion des Körpers auf einen Reiz. Entscheidend ist, was dahintersteckt – und das lässt sich meist mit einfachen Untersuchungen herausfinden.