Was bedeutet Gonalgie?
Gonalgie ist ein medizinischer Fachbegriff für Schmerzen im Bereich des Knies. Das Wort setzt sich aus dem griechischen „gónu“ für Knie und „algos“ für Schmerz zusammen – es handelt sich also ganz allgemein um Knieschmerzen, ohne dass damit schon eine genaue Ursache benannt wird.
Woher kommen die Beschwerden?
Knieschmerzen können viele verschiedene Auslöser haben. Häufig steckt hinter einer Gonalgie eine Überlastung, etwa durch Sport, langes Stehen oder ungewohnte Bewegungen. Auch Verletzungen wie Prellungen, Zerrungen oder ein Sturz auf das Knie führen oft zu Beschwerden. Bei älteren Menschen oder nach langjähriger Belastung kann sich hinter dem Begriff Gonalgie auch eine Abnutzung des Kniegelenks verbergen, medizinisch spricht man dann von Arthrose. Entzündungen, etwa durch eine rheumatische Erkrankung, kommen ebenfalls als Ursache infrage. Nicht zu vergessen sind Fehlstellungen der Beine, Meniskusschäden oder Probleme mit Bändern und Sehnen, die allesamt Knieschmerzen hervorrufen können.
Manchmal bleibt die genaue Ursache zunächst unklar. In solchen Fällen wird im Arztbrief oder Befund häufig einfach „Gonalgie“ als Symptom notiert. Erst nach weiteren Untersuchungen kann dann eine genauere Diagnose gestellt werden.
Ist Gonalgie immer bedenklich?
Viele fragen sich, ob Schmerzen im Knie direkt auf eine ernsthafte Erkrankung hindeuten. In den meisten Fällen sind Knieschmerzen harmlos und verschwinden nach kurzer Zeit von selbst wieder. Besonders wenn die Beschwerden nach einer ungewohnten Belastung oder einem kleinen Stoß auftreten, ist meist keine schwerwiegende Ursache zu befürchten. Trotzdem sollte ein anhaltender oder sehr starker Schmerz ärztlich abgeklärt werden, vor allem wenn das Knie anschwillt, sich überwärmt anfühlt oder nicht mehr richtig bewegt werden kann.
Auch plötzliche, stechende Schmerzen nach einem Unfall, Blockaden oder Instabilität im Gelenk sind Warnzeichen, die eine rasche Untersuchung erfordern. Hier kann eine Verletzung von Bändern, Menisken oder Knochen vorliegen, die behandelt werden sollte.
Wie läuft die Abklärung ab?
Um herauszufinden, was genau hinter der Gonalgie steckt, erfolgt meist zuerst ein ausführliches Gespräch: Wie lange bestehen die Schmerzen schon? Gibt es einen Auslöser? Wo genau tut es weh? Danach folgt die körperliche Untersuchung. Ärztinnen oder Ärzte prüfen, wie beweglich das Knie ist, ob es geschwollen ist oder ob bestimmte Bewegungen besonders schmerzen.
Je nach Verdacht können bildgebende Verfahren wie Röntgen, Ultraschall oder eine Magnetresonanztomografie (MRT) sinnvoll sein. Damit lassen sich Schäden an Knochen, Knorpel, Bändern oder Menisken sichtbar machen. In manchen Fällen helfen auch Blutuntersuchungen, um eine Entzündung oder rheumatische Erkrankung auszuschließen.
Was hilft gegen Knieschmerzen?
Die Behandlung richtet sich immer nach der Ursache. Bei einer akuten Überlastung oder kleineren Prellungen genügt oft Schonung, Hochlagern und Kühlen. Entzündungshemmende Salben oder Tabletten können die Beschwerden lindern. Manchmal helfen Bandagen, das Knie zu stabilisieren und zu entlasten. Bei chronischen Schmerzen oder Abnutzung des Gelenks stehen gezielte Physiotherapie, Bewegungstraining und Muskelaufbau im Vordergrund.
Liegt eine Verletzung von Bändern oder Menisken vor, kann in manchen Fällen eine Operation nötig werden. Auch bei fortgeschrittener Arthrose oder anhaltenden, starken Schmerzen wird manchmal ein künstliches Kniegelenk erwogen. Wichtig ist, die Behandlung immer individuell abzustimmen und gemeinsam mit einer Fachperson zu besprechen.
Was kann selbst getan werden?
Auch im Alltag gibt es Möglichkeiten, das Knie zu entlasten und Schmerzen vorzubeugen. Übergewicht belastet die Gelenke zusätzlich, daher kann eine Gewichtsreduktion helfen. Regelmäßige Bewegung, die das Knie nicht überfordert – wie Radfahren oder Schwimmen – stärkt die Muskulatur und stabilisiert das Gelenk. Hilfreich ist es auch, auf festes Schuhwerk zu achten und einseitige Belastungen zu vermeiden.
Wer viel Sport treibt, sollte sich vor dem Training aufwärmen und auf eine saubere Technik achten. Bei wiederkehrenden Beschwerden ist es ratsam, die Belastung zu reduzieren und gegebenenfalls eine sportmedizinische Beratung in Anspruch zu nehmen.
Wann ist ärztliche Hilfe nötig?
Nicht jeder Knieschmerz muss gleich medizinisch abgeklärt werden. Halten die Beschwerden jedoch länger als ein paar Tage an, verschlimmern sie sich oder kommen zusätzliche Symptome wie Schwellung, Rötung oder Fieber dazu, ist ein Arztbesuch sinnvoll. Auch wenn das Knie nach einem Unfall instabil wirkt oder sich blockiert anfühlt, sollte nicht gezögert werden.
Gonalgie ist also zunächst ein Sammelbegriff für Knieschmerzen – die genaue Ursache und der weitere Umgang damit hängen von vielen Faktoren ab. Mit der richtigen Behandlung und etwas Geduld lassen sich die meisten Beschwerden gut in den Griff bekommen.