Giemen erkennen und verstehen

Giemen erkennen und verstehen

17.05.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Was bedeutet Giemen?

Giemen bezeichnet ein pfeifendes, manchmal auch brummendes oder quietschendes Atemgeräusch, das beim Ausatmen zu hören ist. Dieses Geräusch entsteht, wenn die Atemwege – vor allem die Bronchien – verengt oder teilweise blockiert sind, sodass die Luft beim Ausströmen durch enge Passagen gepresst wird.

Wie entsteht das pfeifende Geräusch?

In den meisten Fällen sind die kleineren Luftwege, also die Bronchien, betroffen. Wenn sich ihre Schleimhaut entzündet, anschwillt oder wenn Schleim die Gänge verengt, bleibt der Luftstrom nicht mehr geräuschlos. Die Luft muss sich ihren Weg durch die Engstellen bahnen, was das charakteristische Pfeifen oder Brummen verursacht. Besonders häufig tritt Giemen beim Ausatmen auf, manchmal ist es aber auch beim Einatmen zu hören.

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Wann tritt Giemen auf?

Giemen ist kein eigenständiges Krankheitsbild, sondern ein Symptom. Es kann bei verschiedenen Erkrankungen und Situationen auftreten. Besonders typisch ist es bei Asthma bronchiale, einer chronischen Entzündung der Atemwege. Auch bei einer akuten Bronchitis, einer chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) oder bei allergischen Reaktionen kann das Giemen auftreten. Seltener kann es durch Fremdkörper in den Atemwegen oder durch schwere Infektionen verursacht werden.

Was bedeutet Giemen für die Betroffenen?

Das Auftreten von Giemen zeigt, dass die Atemwege verengt sind und die Atmung erschwert ist. Oft geht das mit weiteren Beschwerden einher, wie Kurzatmigkeit, Husten oder einem Engegefühl in der Brust. Gerade wenn das Giemen neu auftritt oder sich verschlimmert, kann das beunruhigend wirken. Viele fragen sich, ob ein Asthmaanfall droht oder ob die Luftnot gefährlich werden kann.

Ist das schlimm?

Ob Giemen gefährlich ist, hängt stark von der Ursache ab. Bei einer leichten Erkältung oder vorübergehenden Reizung der Bronchien kann das Pfeifen harmlos sein und verschwindet meist von selbst. Wenn jedoch starke Atemnot, bläuliche Lippen, ein Engegefühl in der Brust oder ein sehr lautes, dauerhaftes Giemen auftreten, sollte rasch ärztlicher Rat eingeholt werden. Besonders bei Kindern oder Menschen mit bekannten Lungenerkrankungen ist Vorsicht geboten, da sich die Situation schnell verschlechtern kann.

Wie wird Giemen festgestellt?

Das Giemen ist für Fachleute oft schon beim Abhören mit dem Stethoskop deutlich zu erkennen. Je nach Lage und Ausprägung des Geräuschs können Ärztinnen und Ärzte Rückschlüsse auf die Ursache ziehen. Manchmal wird zusätzlich eine Lungenfunktionsprüfung oder ein Röntgenbild gemacht, um die genaue Ursache der Verengung zu klären und andere Erkrankungen auszuschließen.

Was kann gegen Giemen helfen?

Die Behandlung richtet sich immer nach der Ursache. Liegt zum Beispiel ein Asthmaanfall vor, können bronchienerweiternde Medikamente eingesetzt werden, die das Pfeifen oft rasch lindern. Bei Infekten oder einer Bronchitis steht die Linderung der Entzündung und das Lösen von Schleim im Vordergrund. Allergische Reaktionen erfordern meist eine gezielte Therapie gegen die Allergie. In schweren Fällen, wenn die Atmung stark beeinträchtigt ist, kann auch eine Sauerstoffgabe notwendig sein.

Wann sollte ärztliche Hilfe gesucht werden?

Giemen allein ist nicht immer ein Grund zur Sorge, besonders wenn es nur kurzzeitig auftritt und keine weiteren Beschwerden bestehen. Kommt jedoch Atemnot, ein Engegefühl in der Brust, bläuliche Verfärbung der Lippen oder eine Verschlechterung des Allgemeinzustands hinzu, sollte nicht gezögert werden, medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Auch wenn das Giemen bei Kindern auftritt oder sich trotz Behandlung nicht bessert, ist eine ärztliche Abklärung ratsam.

Giemen ist also ein Warnsignal des Körpers, das auf eine Verengung der Atemwege hinweist. Die genaue Bedeutung und Dringlichkeit hängen von der jeweiligen Ursache und den Begleitsymptomen ab.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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