Was sind Gasblasen?
Gasblasen bezeichnen kleine Ansammlungen von Gas in Geweben oder Körperhöhlen, die normalerweise dort nicht vorkommen. In der Medizin taucht dieser Begriff vor allem im Zusammenhang mit bestimmten Erkrankungen oder nach Unfällen auf, wenn Luft oder andere Gase ungewollt in den Körper gelangen.
Wie entstehen Gasblasen im Körper?
Gasblasen können auf verschiedene Weise entstehen. Am bekanntesten ist das Auftreten nach Tauchunfällen, wenn beim zu schnellen Auftauchen gelöste Gase – meist Stickstoff – aus dem Blut ausperlen und sich als Bläschen in Geweben oder Gefäßen ablagern. Dieses Phänomen ist als Taucherkrankheit oder Dekompressionskrankheit bekannt. Aber auch bei medizinischen Eingriffen, Verletzungen oder Infektionen können Gasblasen entstehen. Beispielsweise können bestimmte Bakterienarten im Rahmen einer schweren Infektion Gase bilden, die sich dann als Blasen im Gewebe zeigen.
Manchmal gelangen Gasblasen auch durch Verletzungen von außen in den Körper, etwa wenn bei einem Unfall Luft in die Blutbahn oder in das Gewebe gepresst wird. Nach Operationen, insbesondere im Bauchraum, kann sich Luft in Hohlräumen ansammeln, die sich meist von selbst wieder auflöst.
Wo treten Gasblasen am häufigsten auf?
Im medizinischen Alltag begegnet man Gasblasen vor allem in folgenden Bereichen: In den Blutgefäßen, zum Beispiel als sogenannte Luftembolie, im Gewebe, etwa bei einer Infektion mit gasbildenden Bakterien, oder in Körperhöhlen wie dem Bauchraum nach Operationen. Auch im Zusammenhang mit Gelenken kann man von Gasblasen sprechen, wenn sich bei bestimmten Bewegungen kleine Luftbläschen im Gelenkspalt bilden – das ist meist harmlos und äußert sich durch das bekannte Knacken.
Eine besondere Rolle spielen Gasblasen bei der Bildgebung, etwa im Röntgen oder CT. Dort können sie als kleine, dunkle Areale sichtbar werden und auf eine mögliche Ursache für Beschwerden hinweisen.
Welche Beschwerden können Gasblasen verursachen?
Ob und welche Beschwerden auftreten, hängt davon ab, wo sich die Gasblasen befinden und wie viele es sind. Kleine Bläschen im Gewebe bleiben oft unbemerkt und lösen keine Symptome aus. Gelangen jedoch größere Mengen Gas in die Blutbahn, kann das gefährlich werden, weil sie den Blutfluss behindern und Organe schädigen können. Typische Beschwerden einer Luftembolie sind plötzliche Luftnot, Brustschmerzen, Bewusstseinsstörungen oder Kreislaufprobleme.
Bei Infektionen mit gasbildenden Bakterien kann es zu Schwellungen, Schmerzen und einer knisternden Haut kommen. Gas im Bauchraum nach einer Operation verursacht meist keine Beschwerden und verschwindet von selbst, kann aber in seltenen Fällen zu Druckgefühl oder Schmerzen führen.
Ist das Auftreten von Gasblasen gefährlich?
Viele Menschen erschrecken, wenn sie im Arztbrief oder Befund den Hinweis auf Gasblasen finden. Die Bedeutung hängt jedoch stark vom Zusammenhang ab. Kleine Mengen Luft nach einer Operation oder im Gelenk sind meist harmlos und verschwinden ohne Behandlung. Kritisch wird es, wenn Gasblasen in der Blutbahn zirkulieren oder im Gewebe durch eine Infektion entstehen. In solchen Fällen besteht das Risiko, dass Organe nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt werden oder eine schwere Entzündung entsteht.
Nach einem Tauchunfall, bei starker Luftnot oder plötzlichen Kreislaufproblemen sollte sofort medizinische Hilfe in Anspruch genommen werden. Auch bei Anzeichen einer schweren Infektion – etwa starke Schmerzen, Fieber, Schwellung und eine ungewöhnlich gespannte oder knisternde Haut – ist schnelles Handeln wichtig.
Wie werden Gasblasen behandelt?
Die Behandlung richtet sich immer nach Ursache, Ort und Ausmaß der Gasansammlungen. Nach Tauchunfällen steht die sogenannte Druckkammertherapie im Vordergrund. Dabei wird der Körper kontrolliert einem erhöhten Umgebungsdruck ausgesetzt, sodass sich die Gasblasen wieder auflösen. Bei Infektionen mit gasbildenden Bakterien kommen Antibiotika und manchmal auch chirurgische Eingriffe zum Einsatz, um das betroffene Gewebe zu entfernen und die Ausbreitung zu stoppen.
Luftblasen, die versehentlich bei medizinischen Eingriffen in die Blutbahn gelangen, werden durch spezielle Lagerung und Sauerstoffgabe behandelt. Gasansammlungen im Bauch nach Operationen lösen sich in der Regel von selbst auf und benötigen keine Therapie, solange keine Beschwerden auftreten.
Wann ist ärztliche Abklärung nötig?
Nicht jede Gasblase im Körper ist ein Grund zur Sorge. Viele Veränderungen werden zufällig entdeckt und haben keine Bedeutung für die Gesundheit. Treten jedoch plötzlich Luftnot, Brustschmerzen, starke Schmerzen an einer Körperstelle, Fieber oder Bewusstseinsstörungen auf, sollte unverzüglich ärztlicher Rat eingeholt werden. Besonders nach einem Tauchgang, einer Operation oder bei Verdacht auf eine Infektion ist Vorsicht geboten. In solchen Situationen zählt jede Minute, um Komplikationen zu vermeiden.
Gasblasen sind also ein medizinischer Begriff, der je nach Zusammenhang ganz unterschiedliche Bedeutungen haben kann – von harmlos bis akut bedrohlich. Entscheidend ist immer, wie und wo sie auftreten und ob Beschwerden bestehen.