Was ist ein Ganglion am Handgelenk?
Ein Ganglion am Handgelenk ist eine gutartige, mit Flüssigkeit gefüllte Ausstülpung, die meist in der Nähe von Gelenken oder Sehnen auftritt. Umgangssprachlich wird diese Veränderung oft als „Überbein“ bezeichnet, obwohl es sich dabei nicht um einen knöchernen Auswuchs, sondern um eine Art prall gefüllte Blase handelt, die aus dem umliegenden Gewebe herauswächst.
Wie entsteht ein solches Überbein?
Die genaue Ursache für die Entstehung eines Ganglions ist nicht immer eindeutig. Häufig bildet sich diese Zyste aus dem Gelenk oder einer Sehnenscheide heraus, wenn dort vermehrt Gelenkflüssigkeit produziert wird oder das Gewebe an einer Stelle nachgibt. Überbelastung, wiederholte kleine Verletzungen oder eine angeborene Schwäche des Bindegewebes können eine Rolle spielen. Besonders häufig taucht ein Ganglion direkt auf dem Handrücken oder an der Innenseite des Handgelenks auf. Manchmal entsteht es auch an den Fingern oder anderen Gelenken.
Typische Beschwerden und wie sich ein Ganglion bemerkbar macht
Ein Ganglion verursacht oft zunächst keine Schmerzen. Viele bemerken nur eine kleine, elastische Beule, die sich manchmal verschieben lässt. Im Laufe der Zeit kann das Überbein jedoch wachsen und auf umliegende Strukturen drücken. Das führt gelegentlich zu einem Spannungsgefühl, leichten Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen im Handgelenk. Manche berichten auch über ein Kribbeln oder Taubheitsgefühle, wenn Nerven gedrückt werden. In seltenen Fällen kann die Beweglichkeit des Handgelenks spürbar eingeschränkt sein.
Ist ein Ganglion gefährlich oder muss man sich Sorgen machen?
Ein Ganglion am Handgelenk ist in der Regel harmlos und nicht bösartig. Es besteht keine Gefahr, dass daraus Krebs entsteht oder sich das Überbein auf andere Organe ausbreitet. Trotzdem kann die Veränderung störend wirken, vor allem wenn sie sichtbar ist oder Beschwerden verursacht. Viele fragen sich, ob ein Ganglion von allein wieder verschwindet – tatsächlich bilden sich manche Überbeine spontan zurück, andere bleiben über Jahre unverändert oder wachsen langsam weiter.
Größere Sorgen bestehen oft, wenn das Ganglion Schmerzen bereitet, die Beweglichkeit einschränkt oder sehr auffällig ist. In solchen Fällen ist es ratsam, ärztlichen Rat einzuholen, um andere Ursachen auszuschließen und die beste Vorgehensweise zu besprechen.
Wie wird ein Ganglion festgestellt?
Die Diagnose erfolgt meist durch eine einfache Untersuchung. Ärztinnen und Ärzte erkennen ein Ganglion häufig schon am typischen Aussehen und der Lage am Handgelenk. Um sicherzugehen, dass keine andere Erkrankung dahintersteckt, kann eine Ultraschalluntersuchung oder – seltener – eine Magnetresonanztomografie (MRT) sinnvoll sein. Dabei lässt sich erkennen, ob es sich tatsächlich um eine mit Flüssigkeit gefüllte Zyste handelt und wie tief das Ganglion ins Gewebe reicht.
Was kann man gegen ein Ganglion am Handgelenk tun?
Nicht jedes Ganglion muss behandelt werden. Wenn keine Beschwerden bestehen und das Überbein nicht stört, reicht es oft, einfach abzuwarten und die Entwicklung zu beobachten. In einigen Fällen verschwindet das Ganglion von selbst wieder.
Bereitet das Überbein jedoch Schmerzen, schränkt es die Beweglichkeit ein oder ist es kosmetisch sehr störend, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Manchmal hilft es, das Handgelenk für eine Zeit ruhigzustellen – etwa mit einer Schiene. Dadurch kann sich das Ganglion zurückbilden. Eine weitere Option ist das punktuelle Absaugen der Flüssigkeit mit einer feinen Nadel. Allerdings kommt es dabei oft zu einem Wiederauftreten, da die Ursache – die Verbindung zum Gelenk – bestehen bleibt.
Die sicherste Methode, ein Ganglion dauerhaft zu entfernen, ist eine kleine Operation. Dabei wird die Zyste mitsamt ihrem Stiel, der Verbindung zum Gelenk, herausgeschnitten. Auch nach einer Operation besteht ein gewisses Risiko, dass sich erneut ein Ganglion bildet, doch die Rückfallquote ist deutlich geringer als bei anderen Methoden. Die Entscheidung für einen Eingriff hängt immer von den Beschwerden und dem Leidensdruck ab. Eine individuelle Beratung durch eine Fachärztin oder einen Facharzt ist daher sinnvoll.
Was lässt sich selbst tun und wann sollte man zum Arzt?
Ein Ganglion am Handgelenk ist kein Grund zur Panik. Wer keine Beschwerden hat, kann das Überbein zunächst beobachten. Bei zunehmenden Schmerzen, Taubheitsgefühlen, Bewegungseinschränkungen oder Unsicherheit über die Diagnose empfiehlt sich eine ärztliche Abklärung. Auch wenn das Ganglion sehr schnell wächst oder gerötet und warm wird, sollte eine Untersuchung erfolgen, um andere Ursachen auszuschließen.
Hausmittel wie das Klopfen auf das Ganglion – früher als „Bibelmethode“ bekannt – werden heute nicht mehr empfohlen. Sie können zu Verletzungen führen und das Problem verschlimmern. Besser ist es, auf den Rat von Fachleuten zu setzen und gemeinsam die passende Vorgehensweise zu wählen.
Ein Ganglion am Handgelenk ist meist harmlos, kann aber störend sein. Die Entscheidung, ob und wie behandelt wird, hängt von den individuellen Beschwerden und Wünschen ab. In den meisten Fällen gibt es gute Möglichkeiten, das Problem zu lösen.