Foveoläre Hyperplasie: Was steckt dahinter?

Foveoläre Hyperplasie: Was steckt dahinter?

09.05.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Foveoläre Hyperplasie beschreibt eine gutartige Veränderung der Magenschleimhaut, bei der sich bestimmte Zellen im Bereich der sogenannten Foveolen – das sind winzige Grübchen auf der Innenfläche des Magens – vermehren und verdicken.

Was passiert bei einer foveolären Hyperplasie?

Die Innenwand des Magens ist von einer Schleimhaut ausgekleidet, die aus verschiedenen Zellschichten besteht. Zwischen diesen Schichten liegen kleine Vertiefungen, die Foveolen genannt werden. In ihnen sitzen Zellen, die Schleim produzieren und so die Magenschleimhaut vor der aggressiven Magensäure schützen. Kommt es zu einer foveolären Hyperplasie, vermehrt sich genau dieser Zelltyp stärker als üblich. Die Schleimhaut wird dadurch an den betroffenen Stellen dicker, die Foveolen erscheinen verlängert oder ausgeprägt.

Solche Veränderungen fallen meist im Rahmen von Magenspiegelungen oder bei der feingeweblichen Untersuchung (Histologie) einer Gewebeprobe auf. Sie sind nicht selten und können ganz unterschiedliche Ursachen haben.

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Mögliche Auslöser und Zusammenhänge

Foveoläre Hyperplasie entsteht häufig als Reaktion auf eine Reizung oder Entzündung der Magenschleimhaut. Typische Auslöser sind zum Beispiel eine chronische Gastritis, also eine anhaltende Magenschleimhautentzündung, oder die Einnahme bestimmter Medikamente wie Schmerzmittel aus der Gruppe der NSAR (zum Beispiel Ibuprofen oder Diclofenac). Auch eine Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori, das Magengeschwüre verursachen kann, kommt als Ursache infrage.

Manchmal zeigt sich foveoläre Hyperplasie auch als Begleitbefund bei sogenannten Polypen im Magen oder als Reaktion auf eine gestörte Magensaftproduktion. In seltenen Fällen kann sie im Rahmen anderer Erkrankungen der Magenschleimhaut auftreten. Meist ist sie jedoch einfach Ausdruck einer gutartigen Anpassung an eine Belastung oder Reizung.

Ist foveoläre Hyperplasie gefährlich?

Der Begriff „Hyperplasie“ klingt zunächst beunruhigend, weil er auf eine Zellvermehrung hinweist. Im Fall der foveolären Hyperplasie handelt es sich jedoch um eine gutartige, also nicht-krebsartige Veränderung. Sie bedeutet lediglich, dass die Schleimhaut an bestimmten Stellen stärker wächst als üblich. Ein Übergang in bösartige Erkrankungen wie Magenkrebs ist bei einer reinen foveolären Hyperplasie äußerst selten.

Dennoch kann der Befund Unsicherheit auslösen: Muss man sich Sorgen machen? Ist das der Beginn einer schwerwiegenden Erkrankung? In den allermeisten Fällen ist foveoläre Hyperplasie harmlos und erfordert keine spezielle Behandlung. Sie wird oft zufällig entdeckt, wenn aus anderen Gründen eine Magenspiegelung durchgeführt wird.

Wann sollte weiter abgeklärt werden?

Ob weitere Untersuchungen nötig sind, hängt vom Gesamtbild ab. Zeigen sich gleichzeitig weitere auffällige Veränderungen der Magenschleimhaut, zum Beispiel Polypen, chronische Entzündungen oder Veränderungen in anderen Zellschichten, kann der Arzt zusätzliche Kontrollen empfehlen. Auch wenn Beschwerden wie anhaltende Magenschmerzen, Übelkeit, Appetitlosigkeit oder Blut im Stuhl auftreten, sollte dies abgeklärt werden.

In der Regel genügt es jedoch, die auslösenden Faktoren zu behandeln – etwa eine Helicobacter-pylori-Infektion zu beseitigen oder reizende Medikamente, soweit möglich, abzusetzen. Die Schleimhaut kann sich dann meist wieder normalisieren.

Bedeutung des Befunds für den Alltag

Wer im Arztbrief oder Befundbericht die Diagnose „foveoläre Hyperplasie“ liest, muss sich in der Regel keine Sorgen machen. Es handelt sich um eine gutartige und häufig vorübergehende Reaktion der Magenschleimhaut. Die wichtigste Maßnahme ist es, mögliche Auslöser zu erkennen und zu vermeiden. Eine spezielle Therapie ist meist nicht notwendig, solange keine weiteren Auffälligkeiten oder Beschwerden bestehen.

Falls Unsicherheit bleibt oder Fragen offen sind, lohnt sich ein Gespräch mit dem behandelnden Arzt oder der Ärztin. Sie können am besten einschätzen, ob weitere Schritte sinnvoll sind oder ob einfach abgewartet werden kann. In den allermeisten Fällen ist foveoläre Hyperplasie ein harmloser Befund, der keine langfristigen Folgen hat.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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