Eine Follikelzyste ist eine mit Flüssigkeit gefüllte Blase, die sich im Eierstock bildet, wenn ein Ei beim Eisprung nicht freigesetzt wird und stattdessen weiter wächst.
Wie entsteht eine Follikelzyste?
Im Verlauf jedes Monatszyklus reift im Eierstock normalerweise ein sogenannter Follikel heran. In diesem Follikel reift die Eizelle, bis sie beim Eisprung freigesetzt wird. Manchmal bleibt dieser Vorgang jedoch aus – das Ei springt nicht, und der Follikel verschließt sich wieder. In der Folge kann sich Flüssigkeit ansammeln, sodass eine kleine Zyste entsteht. Diese Art von Zyste wird als Follikelzyste oder funktionelle Zyste bezeichnet. Sie ist die häufigste Form von Eierstockzysten bei Frauen im gebärfähigen Alter.
Typische Beschwerden – oder bleibt alles unbemerkt?
In vielen Fällen verursacht eine Follikelzyste keinerlei Beschwerden und bleibt völlig unbemerkt. Häufig wird sie zufällig bei einer Ultraschalluntersuchung entdeckt, zum Beispiel im Rahmen einer Routinekontrolle beim Frauenarzt. Manchmal kann es aber zu leichten Unterbauchschmerzen kommen, die meist auf einer Seite auftreten. Selten berichten Betroffene über ein Ziehen, ein Druckgefühl oder leichte Zyklusstörungen. In sehr seltenen Fällen kann eine größere Zyste platzen oder sich verdrehen, was zu stärkeren Schmerzen führt. Das ist jedoch eher die Ausnahme.
Ist eine Follikelzyste gefährlich?
Die Diagnose „Follikelzyste“ löst oft erst einmal Unsicherheit aus. Viele stellen sich die Frage, ob eine solche Zyste bösartig werden oder zu ernsten Problemen führen kann. In aller Regel besteht jedoch kein Grund zur Sorge. Follikelzysten sind gutartig und bilden sich meistens von selbst innerhalb weniger Wochen bis Monate zurück. Komplikationen sind selten. Sollte es dennoch zu stärkeren, plötzlich einsetzenden Schmerzen kommen – etwa bei einer geplatzten oder verdrehten Zyste – ist eine ärztliche Abklärung ratsam. In den meisten Fällen bleibt es aber bei einer harmlosen Veränderung, die keine bleibenden Folgen hinterlässt.
Wie wird eine Follikelzyste festgestellt?
Die Diagnose erfolgt meist durch eine Ultraschalluntersuchung. Dabei erkennt die Frauenärztin oder der Frauenarzt eine rundliche, klare, dünnwandige Struktur am Eierstock. Größe und Aussehen der Zyste geben Hinweise darauf, ob es sich tatsächlich um eine Follikelzyste handelt. In manchen Fällen wird empfohlen, nach ein paar Wochen erneut einen Ultraschall durchzuführen, um zu sehen, ob sich die Zyste zurückgebildet hat. Blutuntersuchungen oder weitere bildgebende Verfahren sind in der Regel nicht nötig, solange keine ungewöhnlichen Befunde oder Beschwerden vorliegen.
Was passiert nach der Diagnose?
Meistens heißt es: abwarten und beobachten. Da Follikelzysten in den allermeisten Fällen von selbst verschwinden, ist keine spezielle Behandlung notwendig. Die Kontrolle erfolgt meist nach einem oder zwei Monaten, um sicherzustellen, dass sich die Zyste tatsächlich zurückbildet. Nur wenn Beschwerden auftreten, die Zyste sehr groß wird oder ungewöhnlich aussieht, kann eine weitere Abklärung oder Behandlung nötig werden. In seltenen Fällen, wenn Komplikationen auftreten oder die Zyste bestehen bleibt, wird eine operative Entfernung erwogen. Das ist aber die Ausnahme.
Umgang mit der Diagnose im Alltag
Die Entdeckung einer Follikelzyste kann zunächst beunruhigend wirken, vor allem wenn sie zufällig festgestellt wird. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass solche Zysten zum normalen Zyklusgeschehen gehören können und in den allermeisten Fällen harmlos sind. Einschränkungen im Alltag oder besondere Vorsichtsmaßnahmen sind in der Regel nicht erforderlich. Lediglich bei plötzlich auftretenden starken Schmerzen sollte eine ärztliche Abklärung erfolgen, um mögliche Komplikationen auszuschließen.
Follikelzysten sind also meist eine vorübergehende Erscheinung, die keine langfristigen Folgen hat und in den meisten Fällen von selbst wieder verschwindet. Ein ruhiges Abwarten und regelmäßige Kontrollen reichen in der Regel völlig aus.