Fibulaköpfchen: Wenn das äußere Knie schmerzt

Fibulaköpfchen: Wenn das äußere Knie schmerzt

15.05.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Was ist das Fibulaköpfchen?

Das Fibulaköpfchen ist der obere, verdickte Endabschnitt des Wadenbeins, also eines der beiden langen Knochen im Unterschenkel. Es liegt seitlich am Kniegelenk, etwas unterhalb des äußeren Knies, und bildet dort einen wichtigen Ansatzpunkt für Bänder und Muskeln.

Rolle im menschlichen Körper

Im Unterschenkel verlaufen zwei Knochen: das Schienbein (Tibia) auf der Innenseite und das Wadenbein (Fibula) auf der Außenseite. Das Fibulaköpfchen ist der obere Teil der Fibula, der sich deutlich tasten lässt, wenn du seitlich unterhalb des Knies fühlst. Obwohl das Wadenbein selbst nicht direkt am Kniegelenk beteiligt ist, spielt das Fibulaköpfchen eine wichtige Rolle für die Stabilität und Beweglichkeit des Beins.

An diesem Knochenvorsprung setzen mehrere Bänder und Sehnen an, darunter das Außenband des Knies. Auch der sogenannte Wadenbeinnerv (Nervus peroneus) verläuft dicht vorbei. Das macht das Fibulaköpfchen zu einer empfindlichen Stelle, zum Beispiel bei Stößen oder Prellungen.

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Wann taucht der Begriff auf?

In medizinischen Berichten, Röntgenbefunden oder nach Verletzungen wird das Fibulaköpfchen häufig erwähnt. Es kann zum Beispiel darum gehen, ob dieser Bereich unauffällig ist oder ob dort Veränderungen wie Schwellungen, Brüche oder Überlastungen vorliegen. Auch bei Beschwerden am äußeren Knie oder bei Verdacht auf Bandverletzungen spielt das Fibulaköpfchen eine Rolle, weil hier wichtige Strukturen verlaufen.

Manchmal wird gezielt geprüft, ob das Fibulaköpfchen druckschmerzhaft ist, etwa nach einem Umknicktrauma oder einem Sturz. Schmerzen in diesem Bereich können Hinweise auf eine Verletzung des Wadenbeins, der Bänder oder des dort verlaufenden Nervs geben.

Bedeutung bei Untersuchungen und Verletzungen

Das Fibulaköpfchen ist ein Orientierungspunkt für Ärztinnen und Ärzte, um Verletzungen im Bereich des Knies und Unterschenkels besser einordnen zu können. Besonders nach Sportunfällen oder Stürzen wird geprüft, ob das Fibulaköpfchen verschoben, geschwollen oder empfindlich ist. Ein Bruch in diesem Bereich ist zwar seltener als am Schienbein, kann aber vorkommen – etwa durch einen direkten Schlag oder eine starke Verdrehung.

Auch der dort verlaufende Wadenbeinnerv kann betroffen sein. Wird das Fibulaköpfchen verletzt oder ist stark geschwollen, kann es zu Taubheitsgefühlen, Kribbeln oder Muskelschwäche im Fuß kommen. Die genaue Untersuchung dieser Stelle hilft, solche Begleiterscheinungen frühzeitig zu erkennen.

Was bedeutet es, wenn das Fibulaköpfchen im Befund genannt wird?

Wenn in einem Arztbrief oder Befund das Fibulaköpfchen erwähnt wird, bezieht sich das meist auf den Zustand dieses Knochenvorsprungs. Ist dort zum Beispiel von „unauffälligem Fibulaköpfchen“ die Rede, bedeutet das, dass keine Auffälligkeiten wie Brüche, Schwellungen oder Druckschmerzen festgestellt wurden. Wird hingegen eine Verletzung oder Veränderung beschrieben, gibt der Befund meist genau an, was beobachtet wurde – etwa eine Fraktur, eine Schwellung oder eine Reizung.

In den allermeisten Fällen dient die Erwähnung des Fibulaköpfchens also dazu, den Untersuchungsbefund zu präzisieren und wichtige Strukturen rund um das Knie zu beurteilen. Bei Beschwerden im seitlichen Kniebereich oder nach Unfällen ist das Fibulaköpfchen ein zentraler Punkt bei der Diagnostik.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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