Eine Fersen Schleimbeutelentzündung, in der Fachsprache als Bursitis calcanea bezeichnet, ist eine schmerzhafte Entzündung des Schleimbeutels im Bereich der Ferse. Schleimbeutel sind kleine, mit Flüssigkeit gefüllte Kissen, die an verschiedenen Stellen im Körper als eine Art Polster zwischen Knochen, Sehnen und Muskeln liegen. Sie sorgen dafür, dass die Gewebe bei Bewegung nicht aneinander reiben und schützen empfindliche Strukturen vor zu viel Druck.
Wo genau entsteht die Entzündung?
Im Bereich der Ferse gibt es mehrere Schleimbeutel, die vor allem dort sitzen, wo Sehnen direkt am Fersenbein ansetzen oder wo Schuhe auf die Haut drücken. Am häufigsten ist der Schleimbeutel betroffen, der zwischen dem Fersenbein und der Achillessehne liegt, manchmal aber auch der, der direkt unter der Haut an der Rückseite der Ferse zu finden ist. Gerät dieser Bereich durch Reibung, Druck oder Überlastung aus dem Gleichgewicht, kann sich der Schleimbeutel entzünden und schmerzhaft anschwellen.
Typische Beschwerden bei einer Schleimbeutelentzündung an der Ferse
Eine Schleimbeutelentzündung an der Ferse macht sich meist durch einen pochenden oder stechenden Schmerz bemerkbar, der direkt über dem betroffenen Bereich auftritt. Oft ist die Stelle gerötet, überwärmt und geschwollen. Schon leichter Druck, etwa durch das Tragen von Schuhen, kann sehr unangenehm sein. Besonders nach längeren Gehstrecken, sportlicher Belastung oder morgens nach dem Aufstehen sind die Beschwerden häufig am stärksten.
Manche berichten, dass sie kaum noch auftreten können, ohne dass es an der Ferse zieht oder brennt. In manchen Fällen entwickelt sich die Entzündung schleichend, in anderen kommt es plötzlich zu einer deutlichen Verschlechterung. Bleibt die Schleimbeutelentzündung unbehandelt, kann sie chronisch werden und immer wieder aufflammen.
Was verursacht eine Schleimbeutelentzündung an der Ferse?
Oft steckt eine Überlastung hinter der Entzündung. Das kann zum Beispiel passieren, wenn die Schuhe zu eng sind und ständig an der Ferse reiben, oder wenn beim Sport – etwa beim Laufen, Fußball oder Wandern – zu viel Druck auf die Sehnen und Schleimbeutel ausgeübt wird. Auch Fehlstellungen des Fußes, wie ein Senk- oder Spreizfuß, können dazu führen, dass die Belastung nicht gleichmäßig verteilt wird und der Schleimbeutel überbeansprucht wird.
In manchen Fällen entsteht die Entzündung nach einer Verletzung, etwa einem Tritt gegen die Ferse oder einem Sturz. Seltener liegt eine Infektion durch Bakterien vor, die über kleine Hautverletzungen in den Schleimbeutel gelangen können. Bei bestimmten Grunderkrankungen wie Rheuma oder Gicht ist das Risiko für Schleimbeutelentzündungen generell erhöht.
Ist eine Fersen Schleimbeutelentzündung gefährlich?
Eine Schleimbeutelentzündung an der Ferse ist zwar schmerzhaft und kann die Beweglichkeit deutlich einschränken, aber in den meisten Fällen nicht gefährlich. Sie heilt meist gut aus, wenn die Ursache erkannt und die Belastung reduziert wird. Dennoch sollte eine anhaltende oder sehr ausgeprägte Entzündung nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Gerade wenn Fieber, starke Rötung oder allgemeines Krankheitsgefühl dazukommen, kann eine bakterielle Infektion vorliegen, die gezielt behandelt werden muss.
Viele fragen sich, ob die Entzündung von selbst wieder verschwindet oder ob bleibende Schäden drohen. In der Regel bildet sich die Schwellung nach einigen Tagen bis Wochen zurück, wenn der betroffene Bereich geschont wird. Bleibt die Belastung jedoch bestehen oder wird die Entzündung immer wieder gereizt, kann sich der Schleimbeutel dauerhaft verändern oder sogar verkalken, was die Beschwerden langfristig verstärken kann.
Wie wird eine Schleimbeutelentzündung an der Ferse behandelt?
Die wichtigste Maßnahme ist, die Ferse zu entlasten und alles zu vermeiden, was den Schleimbeutel weiter reizt. Häufig reicht es schon, ein paar Tage auf Sport zu verzichten, bequeme, offene Schuhe zu tragen und die Ferse zu kühlen. Kühlpacks oder kalte Umschläge helfen, die Schwellung und die Schmerzen zu lindern. Manchmal verschreiben Ärztinnen oder Ärzte entzündungshemmende Medikamente, um die Beschwerden schneller abklingen zu lassen.
Wenn die Entzündung sehr stark ist oder immer wiederkehrt, kann eine gezielte Physiotherapie sinnvoll sein. Dort wird gezeigt, wie die Muskulatur rund um die Ferse gestärkt werden kann und wie Fehlbelastungen vermieden werden. Unterstützend können auch spezielle Einlagen helfen, den Druck auf die Ferse besser zu verteilen. In seltenen Fällen, wenn sich Eiter bildet oder die Entzündung nicht auf andere Maßnahmen anspricht, wird der Schleimbeutel punktiert oder sogar operativ entfernt.
Was lässt sich selbst tun, um vorzubeugen?
Um einer Schleimbeutelentzündung an der Ferse vorzubeugen, lohnt es sich, auf gut sitzende, nicht drückende Schuhe zu achten. Wer viel läuft oder sportlich aktiv ist, sollte regelmäßig das Schuhwerk kontrollieren und rechtzeitig wechseln, wenn die Polsterung nachlässt. Auch das Aufwärmen vor dem Sport und gezielte Dehnübungen für die Wadenmuskulatur können helfen, den Druck auf die Ferse zu verringern.
Bei ersten Anzeichen wie Druckschmerz, Rötung oder Schwellung empfiehlt es sich, frühzeitig eine Pause einzulegen und den Fuß zu schonen. So lässt sich oft verhindern, dass sich die Entzündung verschlimmert oder chronisch wird.
Eine Fersen Schleimbeutelentzündung ist zwar unangenehm, aber in den meisten Fällen gut behandelbar. Mit etwas Geduld, Schonung und gezielten Maßnahmen verschwinden die Beschwerden meist innerhalb weniger Wochen wieder.