Femurkondylus und seine Rolle im Knie

Femurkondylus und seine Rolle im Knie

20.06.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Was ist der Femurkondylus?

Der Begriff Femurkondylus bezeichnet die abgerundeten Knochenenden des Oberschenkelknochens, die am Kniegelenk beteiligt sind. Im menschlichen Körper gibt es zwei dieser Kondylen, die als innere (mediale) und äußere (laterale) Femurkondyle bezeichnet werden.

Aufbau und Lage im Kniegelenk

Der Oberschenkelknochen, medizinisch als Femur bekannt, bildet gemeinsam mit Schienbein und Kniescheibe das Kniegelenk. Am unteren Ende des Femurs befinden sich zwei auffällige Verdickungen – die Femurkondylen. Sie sind so geformt, dass sie sich wie zwei Rollen nebeneinander anordnen und auf dem Schienbein aufliegen. Diese spezielle Form sorgt dafür, dass das Kniegelenk beweglich bleibt und gleichzeitig stabil geführt wird.

Die innere Femurkondyle liegt näher an der Körpermitte, die äußere weiter außen am Oberschenkel. Beide sind mit einer glatten Knorpelschicht überzogen, die als Stoßdämpfer wirkt und dafür sorgt, dass die Bewegungen im Kniegelenk möglichst reibungsarm ablaufen.

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Funktion im Bewegungsapparat

Die Femurkondylen spielen eine zentrale Rolle für die Beweglichkeit und Belastbarkeit des Knies. Sie ermöglichen das Beugen und Strecken des Gelenks und verteilen die beim Gehen, Laufen oder Springen entstehenden Kräfte gleichmäßig auf das Schienbein. Durch ihre Form und Ausrichtung tragen sie dazu bei, dass das Kniegelenk nicht verrutscht und auch bei Belastung stabil bleibt.

Zusätzlich dienen die Kondylen als Ansatzpunkt für wichtige Bänder und Kapselstrukturen. So sorgen sie dafür, dass das Kniegelenk nicht nur beweglich, sondern auch geschützt ist. Ohne die Femurkondylen wäre ein normales Gehen oder Stehen kaum möglich.

Bedeutung in der medizinischen Diagnostik

In Arztbriefen oder Befunden taucht der Begriff Femurkondylus häufig im Zusammenhang mit Verletzungen, Abnutzungserscheinungen oder bildgebenden Untersuchungen wie Röntgen oder MRT auf. Wird zum Beispiel von einer Fraktur des medialen Femurkondylus gesprochen, ist eine Verletzung der inneren Oberschenkelrolle gemeint. Auch bei Arthrose, also Gelenkverschleiß, kann die Knorpelschicht über den Kondylen betroffen sein.

Manchmal wird der Begriff auch verwendet, um die genaue Lage von Veränderungen, Zysten, Tumoren oder anderen Auffälligkeiten im Knie zu beschreiben. Die genaue Unterscheidung zwischen medialer (innen) und lateraler (außen) Femurkondyle hilft dabei, den Befund möglichst präzise zu lokalisieren.

Wann ist der Femurkondylus medizinisch relevant?

Für die meisten Menschen ist der Femurkondylus im Alltag kein Begriff, der eine Rolle spielt. Erst wenn es zu Beschwerden im Kniegelenk kommt, etwa durch Verletzungen beim Sport, Verschleiß oder Unfälle, wird gezielt nach Veränderungen an den Kondylen gesucht. Auch in der orthopädischen Chirurgie, etwa bei Knieprothesen oder Knorpeltransplantationen, ist das detaillierte Wissen um die Struktur und Funktion der Femurkondylen entscheidend.

Kurze Zusammenfassung

Der Femurkondylus ist das abgerundete Ende des Oberschenkelknochens im Bereich des Kniegelenks. Er sorgt für Beweglichkeit, Stabilität und eine gleichmäßige Kraftübertragung im Knie. In medizinischen Befunden wird der Begriff verwendet, um die genaue Lage von Veränderungen oder Verletzungen am Kniegelenk zu beschreiben.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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