Exzidiert Medizin: Bedeutung nach dem Eingriff

Exzidiert Medizin: Bedeutung nach dem Eingriff

10.05.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Exzidiert – was bedeutet das in der Medizin?

Exzidiert heißt in der Medizin, dass ein Gewebe oder ein krankhafter Befund vollständig herausgeschnitten wurde. Der Begriff stammt vom lateinischen „excidere“, was so viel bedeutet wie „herausschneiden“ oder „ausschneiden“. In Arztbriefen, Operationsberichten oder pathologischen Befunden taucht das Wort häufig auf, wenn beispielsweise ein Tumor, ein Muttermal oder eine auffällige Gewebeveränderung bei einer Operation entfernt wurde.

Was genau passiert beim Exzidieren?

Beim Exzidieren wird ein bestimmter Bereich, zum Beispiel ein verdächtiger Hautfleck oder ein Knoten, mit einem chirurgischen Eingriff komplett entfernt. Ziel ist es, das auffällige Gewebe möglichst im Ganzen zu entnehmen, damit nichts zurückbleibt. Die entnommene Probe wird danach meistens zur feingeweblichen Untersuchung, also zur sogenannten Histologie, in ein Labor geschickt. Dort prüft eine Pathologin oder ein Pathologe unter dem Mikroskop, um was für eine Art von Gewebe es sich handelt und ob der Befund tatsächlich vollständig entfernt wurde.

Oft liest man in Befunden Formulierungen wie „Läsion exzidiert“ oder „Tumor wurde exzidiert“. Gemeint ist damit einfach, dass das auffällige Gewebe erfolgreich entfernt wurde.

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Warum wird Gewebe exzidiert?

Es gibt verschiedene Gründe, warum Ärztinnen und Ärzte zu einer Exzision raten. Häufig steht am Anfang ein verdächtiger Befund, zum Beispiel ein Muttermal, das sich verändert hat oder ungewöhnlich aussieht. Auch kleinere Tumoren, Knoten oder Zysten werden oft exzidiert, um sicherzugehen, dass keine bösartigen Zellen im Körper verbleiben.

Neben der vollständigen Entfernung spielt auch die genaue Diagnose eine Rolle. Nur wenn das Gewebe ganz herausgenommen wird, kann es im Labor exakt untersucht werden. Das ist wichtig, um festzustellen, ob es sich um eine gutartige oder bösartige Veränderung handelt und ob eventuell eine weitere Behandlung nötig ist.

Was bedeutet „exzidiert“ für den weiteren Verlauf?

Ist etwas exzidiert worden, bedeutet das zunächst, dass das auffällige Gewebe nicht mehr im Körper vorhanden ist. Ob damit alles erledigt ist, hängt vom Ergebnis der feingeweblichen Untersuchung ab. Zeigt sich unter dem Mikroskop, dass der Befund komplett und mit einem sogenannten „gesunden Rand“ entfernt wurde, ist in vielen Fällen keine weitere Behandlung notwendig.

Manchmal ergibt die Untersuchung aber auch, dass am Rand der Probe noch krankhafte Zellen zu sehen sind. Dann kann es sein, dass eine Nachoperation empfohlen wird, um wirklich alles zu entfernen. Das wird im Arztgespräch immer individuell besprochen.

Typische Situationen, in denen exzidiert wird

Der Begriff taucht besonders häufig in der Hautmedizin auf, etwa wenn ein auffälliges Muttermal entfernt wird. Auch kleine Tumoren in anderen Organen, wie zum Beispiel an der Brust oder im Mundraum, können exzidiert werden. Sogar bei entzündlichen Veränderungen, Abszessen oder chronischen Wunden kommt das Verfahren manchmal zum Einsatz, wenn andere Methoden nicht ausreichen.

In allen Fällen steht die Sicherheit an erster Stelle: Durch das vollständige Entfernen soll verhindert werden, dass sich eine Erkrankung ausbreitet oder weiter verschlechtert.

Nach dem Eingriff: Was ist zu beachten?

Nach einer Exzision ist meist eine kleine Wunde vorhanden, die genäht oder mit einem Pflaster versorgt wird. Je nach Größe und Lage heilt sie unterschiedlich schnell. In den meisten Fällen ist der Eingriff unkompliziert und die Heilung verläuft ohne Probleme. Es kann zu leichten Schmerzen, Schwellungen oder Blutergüssen kommen, die aber in der Regel nach wenigen Tagen abklingen.

Wichtig ist, die Wunde sauber zu halten und auf Anzeichen einer Entzündung zu achten. Wenn Rötung, starke Schmerzen oder Fieber auftreten, sollte erneut eine Ärztin oder ein Arzt aufgesucht werden.

Was passiert mit dem exzidierten Gewebe?

Das entnommene Gewebe wird fast immer im Labor untersucht. Die Untersuchung liefert wichtige Informationen: Handelt es sich um eine gutartige oder bösartige Veränderung? Wurde alles vollständig entfernt? Gibt es Besonderheiten, die für den weiteren Verlauf wichtig sind? Das Ergebnis dieser Untersuchung bestimmt, ob weitere Maßnahmen nötig sind oder ob die Behandlung abgeschlossen ist.

Exzidiert – ein Begriff für viele Situationen

Ob bei Muttermalen, Knoten oder anderen auffälligen Befunden: Das Wort exzidiert taucht immer dann auf, wenn Gewebe vollständig entfernt wurde. Für viele ist das zunächst eine Erleichterung, weil der auffällige Befund nicht mehr vorhanden ist. Gleichzeitig bleibt oft die Frage, ob damit alles erledigt ist – das entscheidet letztlich das feingewebliche Untersuchungsergebnis. In den meisten Fällen ist eine Exzision ein Routineeingriff, der zur weiteren Sicherheit und Klarheit beiträgt.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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