Euthyreose – Schilddrüse im Gleichgewicht

Euthyreose – Schilddrüse im Gleichgewicht

24.05.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Euthyreose bezeichnet einen Zustand, bei dem die Schilddrüse normal arbeitet und der Hormonspiegel im Blut im Gleichgewicht ist. Das bedeutet, die Schilddrüse produziert weder zu viele noch zu wenige Hormone – der Stoffwechsel läuft so, wie es für den Körper optimal ist.

Was passiert bei einer normalen Schilddrüsenfunktion?

Die Schilddrüse ist ein kleines, schmetterlingsförmiges Organ am Hals, das eine zentrale Rolle für viele Körperfunktionen spielt. Sie stellt die Hormone Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3) her, die den Energiehaushalt, die Temperaturregulation und das Wachstum steuern. Ist die Schilddrüse gesund und arbeitet im Gleichgewicht, spricht man von Euthyreose. In diesem Zustand sind die Werte der Schilddrüsenhormone und des sogenannten TSH (ein Hormon aus der Hirnanhangsdrüse, das die Schilddrüse steuert) im Normbereich.

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Warum ist Euthyreose wichtig?

Ein ausgeglichener Schilddrüsenhaushalt sorgt dafür, dass sich der Körper weder in einem „Übermodus“ noch in einem „Sparmodus“ befindet. Die Organe funktionieren reibungslos, der Kreislauf bleibt stabil, und das allgemeine Wohlbefinden ist meist ungestört. Symptome wie Müdigkeit, Unruhe, Herzrasen oder Gewichtsschwankungen treten in der Euthyreose nicht auf. Wer also im Arztbrief oder Laborbefund die Bezeichnung Euthyreose findet, kann davon ausgehen, dass die Schilddrüsenfunktion aktuell unauffällig ist.

Wie wird Euthyreose festgestellt?

Ob die Schilddrüse normal arbeitet, lässt sich durch eine Blutuntersuchung herausfinden. Dabei werden die Werte von TSH, T3 und T4 gemessen. Liegen alle diese Werte im sogenannten Referenzbereich, liegt eine Euthyreose vor. Manchmal wird das Ergebnis auch als „euthyreot“ bezeichnet. Ärztinnen und Ärzte nutzen diesen Begriff, um zu dokumentieren, dass keine Überfunktion (Hyperthyreose) oder Unterfunktion (Hypothyreose) der Schilddrüse besteht.

Wann taucht der Begriff Euthyreose auf?

In medizinischen Berichten oder Laborbefunden steht Euthyreose oft im Zusammenhang mit anderen Erkrankungen oder bei der Kontrolle einer bekannten Schilddrüsenerkrankung. Beispielsweise kann nach einer Behandlung wegen einer Schilddrüsenüberfunktion oder -unterfunktion überprüft werden, ob wieder ein normaler Zustand erreicht wurde. Auch bei Routineuntersuchungen, etwa im Rahmen eines Gesundheits-Check-ups, kann die Euthyreose als Befund auftauchen.

Gibt es besonderen Handlungsbedarf?

Wer die Diagnose Euthyreose erhält, muss sich in der Regel keine Sorgen machen. Es handelt sich nicht um eine Krankheit, sondern um einen Hinweis darauf, dass die Schilddrüse aktuell gesund arbeitet. Eine Behandlung ist bei Euthyreose nicht notwendig. Sollte bereits eine Schilddrüsenerkrankung bestehen und Medikamente eingenommen werden, zeigt der Begriff, dass die Therapie gut eingestellt ist.

Was bedeutet Euthyreose für den Alltag?

Mit einer normal funktionierenden Schilddrüse lässt sich der Alltag ohne Einschränkungen gestalten. Es sind keine speziellen Maßnahmen oder Kontrollen nötig, solange keine Beschwerden auftreten oder keine bekannte Schilddrüsenerkrankung vorliegt. Wer in einem Befund „Euthyreose“ liest, kann beruhigt sein: Die Schilddrüse arbeitet so, wie sie soll, und der Körper befindet sich in einem hormonellen Gleichgewicht.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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