Epistaxis bezeichnet das, was im Alltag als Nasenbluten bekannt ist – also das plötzliche Austreten von Blut aus der Nase, meist aus einem oder beiden Nasenlöchern. In medizinischen Berichten oder Arztbriefen taucht dieser Begriff häufig auf, wenn es um die genaue Beschreibung von Symptomen oder Vorfällen rund um die Nase geht.
Warum kommt es zu Nasenbluten?
Nasenbluten entsteht, wenn kleine Blutgefäße in der Nasenschleimhaut verletzt werden. Die Nasenschleimhaut ist besonders gut durchblutet, damit sie die eingeatmete Luft anfeuchten und reinigen kann. Gerade im vorderen Bereich der Nase verlaufen viele feine Gefäße sehr oberflächlich. Schon eine kleine Verletzung, zum Beispiel durch kräftiges Schnäuzen, Nasebohren oder einen Stoß, kann dazu führen, dass Blut austritt.
Auch trockene Luft, etwa durch Heizung im Winter, kann die Schleimhaut spröde machen und anfälliger für Risse. Manchmal ist Nasenbluten Folge einer Erkältung, bei der die Schleimhaut gereizt und geschwollen ist. Seltener stecken Erkrankungen dahinter, zum Beispiel Bluthochdruck, Gerinnungsstörungen oder die Einnahme bestimmter Medikamente wie Blutverdünner.
Ist Nasenbluten gefährlich?
Für die meisten Menschen ist Nasenbluten zwar unangenehm, aber in der Regel harmlos. Oft hört die Blutung nach wenigen Minuten von selbst wieder auf. Gerade bei Kindern und Jugendlichen tritt Nasenbluten relativ häufig auf, weil die Gefäße in der Nase besonders empfindlich sind. Auch Erwachsene erleben es gelegentlich – etwa nach Sport, bei Allergien oder durch trockene Raumluft.
Es gibt aber auch Situationen, in denen Nasenbluten ein Anzeichen für eine ernstere Ursache sein kann. Wenn die Blutung sehr stark ist, immer wiederkehrt oder sich nicht nach spätestens 20 Minuten stoppen lässt, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden. Besonders aufmerksam sollte man sein, wenn gleichzeitig andere Beschwerden auftreten, zum Beispiel blutverdünnende Medikamente eingenommen werden, eine bekannte Blutgerinnungsstörung besteht oder das Nasenbluten nach einem Unfall auftritt.
Was tun bei Nasenbluten?
Zunächst hilft es, Ruhe zu bewahren. Am besten aufrecht hinsetzen und den Kopf leicht nach vorne beugen – so läuft das Blut nicht in den Rachen. Mit Daumen und Zeigefinger kann der weiche Teil der Nase für einige Minuten zusammengedrückt werden. Ein kühler Waschlappen im Nacken oder auf der Stirn kann unterstützend wirken, da sich die Gefäße dadurch zusammenziehen.
Nicht empfehlenswert ist es, den Kopf in den Nacken zu legen, da so Blut in den Rachen läuft und verschluckt werden kann. Auch wildes Herumwischen in der Nase sollte vermieden werden, damit die Schleimhaut Zeit hat, sich zu regenerieren.
Wenn die Blutung nach etwa 20 Minuten nicht aufhört, sehr stark ist oder immer wiederkehrt, ist eine ärztliche Untersuchung sinnvoll. Ärztinnen und Ärzte können die genaue Ursache abklären und gegebenenfalls gezielt behandeln, zum Beispiel durch das Veröden eines blutenden Gefäßes oder die Anpassung von Medikamenten.
Wann ist ärztliche Hilfe nötig?
Nasenbluten ist in den meisten Fällen kein Grund zur Sorge. Es gibt jedoch Situationen, die eine ärztliche Abklärung notwendig machen. Besonders bei sehr starkem oder wiederholtem Nasenbluten, bei gleichzeitiger Einnahme von Blutverdünnern oder bei bekannten Blutgerinnungsstörungen ist Vorsicht geboten. Auch wenn das Nasenbluten nach einem Sturz oder Schlag auf den Kopf auftritt, sollte dies immer ärztlich abgeklärt werden.
Manchmal steckt hinter häufigem Nasenbluten eine Erkrankung der Nasenschleimhaut, Bluthochdruck oder eine Störung der Blutgerinnung. In seltenen Fällen kann auch ein Tumor in der Nase oder Nasennebenhöhle die Ursache sein, vor allem wenn die Blutung einseitig und immer wieder auftritt.
Was kann vorbeugend helfen?
Wer zu Nasenbluten neigt, kann einiges tun, um die Schleimhaut zu schützen. Regelmäßiges Lüften und das Vermeiden von zu trockener Heizungsluft wirken sich positiv aus. Nasensprays mit pflegenden Ölen oder spezielle Nasensalben können helfen, die Schleimhaut feucht zu halten. Beim Naseputzen sollte sanft vorgegangen werden, um die empfindlichen Gefäße nicht unnötig zu reizen.
Auch das Trinken von ausreichend Flüssigkeit unterstützt die Schleimhäute. Wer blutverdünnende Medikamente einnimmt oder an einer Gerinnungsstörung leidet, sollte dies bei häufigem Nasenbluten mit der behandelnden Ärztin oder dem Arzt besprechen.
Was bedeutet der Begriff im medizinischen Kontext?
Epistaxis ist die Fachbezeichnung für Nasenbluten. In Arztbriefen oder Befunden steht dieser Begriff, um möglichst genau zu beschreiben, dass es zu einer Blutung aus der Nase gekommen ist. Oft wird zusätzlich vermerkt, ob die Blutung spontan aufgetreten ist oder durch eine äußere Einwirkung ausgelöst wurde.
Meistens steckt hinter einer Epistaxis eine harmlose Ursache, doch sie kann auch Hinweis auf eine zugrunde liegende Erkrankung sein. Die genaue Bedeutung ergibt sich immer aus dem Zusammenhang und weiteren Angaben im Befund.