Epikrise – Was steckt im Arztbrief?

Epikrise – Was steckt im Arztbrief?

13.06.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Eine Epikrise ist eine zusammenfassende Beurteilung des Krankheitsverlaufs und der Behandlung, die am Ende eines Krankenhausaufenthalts oder einer längeren medizinischen Betreuung erstellt wird.

Was steckt hinter dem Begriff?

Der Ausdruck stammt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie „Beurteilung des Endes“. Im medizinischen Alltag versteht man darunter eine schriftliche Zusammenfassung, die wichtige Informationen über Diagnose, Verlauf, durchgeführte Therapien und den aktuellen Gesundheitszustand enthält. Die Epikrise ist ein fester Bestandteil jedes Arztbriefs, der nach einer stationären Behandlung oder einer längeren komplexen Therapie erstellt wird.

Typischerweise findet sich die Epikrise am Ende eines Arztbriefes, manchmal auch als eigener Abschnitt mit dieser Überschrift. Sie fasst die wichtigsten Erkenntnisse aus dem gesamten Behandlungszeitraum kompakt zusammen.

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Wozu dient eine Epikrise?

Die Hauptaufgabe dieser Zusammenfassung besteht darin, allen weiterbehandelnden Ärztinnen und Ärzten einen schnellen Überblick zu ermöglichen. So wissen Hausärztin, Facharzt oder Therapeutin auf einen Blick, was während des Aufenthalts passiert ist und worauf künftig zu achten ist. Auch für Versicherungen oder Behörden kann die Epikrise als Nachweis dienen, etwa bei der Beantragung von Reha-Maßnahmen oder Pflegeleistungen.

Nicht zuletzt hilft sie, Doppeluntersuchungen zu vermeiden und die weitere Behandlung gezielt zu planen. Gerade wenn mehrere Fachrichtungen beteiligt waren, sorgt die Epikrise für Übersicht und Klarheit.

Was steht in einer Epikrise?

In einer Epikrise werden meist folgende Punkte kurz und prägnant dargestellt: Die Ausgangslage zu Beginn der Behandlung, die wichtigsten Befunde und Diagnosen, durchgeführte Untersuchungen und Therapien, der Verlauf während des Aufenthalts sowie der aktuelle Zustand bei Entlassung. Auch Empfehlungen für die weitere Behandlung oder Kontrolluntersuchungen sind Teil dieser Zusammenfassung.

Manchmal enthält die Epikrise Hinweise auf Besonderheiten, Komplikationen oder spezielle Risiken, auf die nachfolgende Ärztinnen und Ärzte achten sollten. Das Ziel ist immer, die wichtigsten Informationen übersichtlich und verständlich zusammenzufassen.

Bedeutung für den weiteren Verlauf

Die Epikrise richtet sich in erster Linie an medizinisches Fachpersonal, doch auch für Betroffene kann sie wertvolle Hinweise geben. Wer nach einem Krankenhausaufenthalt den eigenen Arztbrief liest, findet in der Epikrise meist die Kernaussagen zum Verlauf und zur aktuellen Situation.

Sie hilft dabei, die eigenen Befunde besser einzuordnen und zu verstehen, warum bestimmte Medikamente weiter eingenommen werden sollen oder welche Nachuntersuchungen empfohlen werden. Unsicherheiten lassen sich oft klären, wenn die Epikrise sorgfältig gelesen und bei Unklarheiten Rücksprache mit der behandelnden Ärztin oder dem Arzt gehalten wird.

Wann wird eine Epikrise erstellt?

Eine Epikrise ist immer dann Teil der medizinischen Dokumentation, wenn ein längerer Behandlungsabschnitt abgeschlossen wird – etwa nach einem Krankenhausaufenthalt, einer Reha oder einer komplexen ambulanten Therapie. Sie bildet den Abschlussbericht und ist Voraussetzung dafür, dass die weitere Versorgung reibungslos ablaufen kann.

Auch bei Verlegungen zwischen verschiedenen Kliniken oder Fachabteilungen wird eine Epikrise erstellt, damit der neue Behandlungspartner alle wichtigen Informationen zur Hand hat.

Was tun bei Unklarheiten?

Medizinische Fachbegriffe oder Abkürzungen in der Epikrise können auf den ersten Blick verwirrend wirken. Wer einzelne Abschnitte nicht versteht, sollte nicht zögern, bei der Hausärztin oder dem behandelnden Team nachzufragen. Es ist sinnvoll, sich die wichtigsten Aussagen erklären zu lassen, um die eigene Situation besser einschätzen zu können.

Die Epikrise ist kein Geheimdokument, sondern ein Instrument, das Transparenz schafft und die Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten erleichtert. Ein offener Umgang damit hilft, Unsicherheiten abzubauen und die eigene Gesundheit aktiv mitzugestalten.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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