Was bedeutet epigastrisch?
Epigastrisch bezeichnet in der Medizin alles, was sich auf den Bereich des Oberbauchs direkt unterhalb des Brustbeins bezieht. Das sogenannte Epigastrium liegt zwischen den Rippenbögen, etwa dort, wo das Brustbein endet und der Bauch beginnt.
Wo genau liegt der epigastrische Bereich?
Der menschliche Bauchraum wird zur besseren Orientierung in verschiedene Regionen unterteilt. Der epigastrische Bereich befindet sich zentral im oberen Drittel des Bauchs, zwischen den beiden Rippenbögen. Direkt darunter liegen der Nabelbereich (medizinisch: Umbilicalregion) und noch weiter unten die Schambeingegend. Im Epigastrium liegen wichtige Organe wie ein Teil des Magens, der obere Abschnitt des Dünndarms, die Leber, die Bauchspeicheldrüse und manchmal auch Teile des Dickdarms.
Warum wird „epigastrisch“ in Arztbriefen erwähnt?
Der Begriff taucht häufig in medizinischen Berichten, Untersuchungsbefunden oder Arztbriefen auf, meist in Zusammenhang mit Beschwerden, Schmerzen oder Untersuchungsergebnissen. Wird zum Beispiel von „epigastrischen Schmerzen“ gesprochen, meint das Schmerzen im Oberbauch, speziell in diesem Bereich unterhalb des Brustbeins. Auch bei der Beschreibung von Tastbefunden, Operationsnarben oder auffälligen Veränderungen im Bauchraum wird oft die genaue Region genannt – epigastrisch hilft dabei, die Lokalisation klar einzugrenzen.
Welche Beschwerden können epigastrisch auftreten?
Typischerweise berichten Menschen bei Problemen im Oberbauch über ein Druckgefühl, Brennen, Völlegefühl oder Schmerzen im epigastrischen Bereich. Häufige Ursachen für solche Beschwerden sind Magenprobleme wie eine Magenschleimhautentzündung (Gastritis), Sodbrennen, ein Reizmagen oder auch ein Magengeschwür. Manchmal können auch die Leber, die Bauchspeicheldrüse oder die Gallenblase Auslöser sein, da diese Organe in unmittelbarer Nähe liegen. Auch Herzbeschwerden, zum Beispiel ein Herzinfarkt, können sich gelegentlich als Schmerz oder Druck im Epigastrium bemerkbar machen.
Wie gehen Ärztinnen und Ärzte mit epigastrischen Beschwerden um?
Wenn Beschwerden im epigastrischen Bereich bestehen, ist es wichtig, die genaue Ursache herauszufinden. Dazu werden meist zunächst Fragen zu den genauen Symptomen gestellt: Seit wann bestehen die Beschwerden? Wie fühlen sie sich an? Gibt es Auslöser wie bestimmte Speisen oder Stress? Anschließend folgt eine körperliche Untersuchung, bei der gezielt auf Druckschmerz oder andere Auffälligkeiten im Oberbauch geachtet wird. Je nach Verdacht können weitere Untersuchungen wie eine Ultraschalluntersuchung, eine Magenspiegelung oder Bluttests notwendig sein, um die Ursache abzuklären.
Was bedeutet eine epigastrische Diagnose?
Ergibt sich im Arztbrief der Hinweis auf eine „epigastrische“ Veränderung oder einen Befund, bezieht sich das immer auf den genannten Bereich im Oberbauch. Alle weiteren Informationen – etwa ob es sich um Schmerzen, eine Entzündung, eine Schwellung oder eine andere Auffälligkeit handelt – sind entscheidend, um die Bedeutung einzuschätzen. Das Wort selbst beschreibt lediglich die Lokalisation, nicht die Ursache oder Schwere einer Erkrankung.
Wann sollte auf epigastrische Beschwerden geachtet werden?
Nicht jeder Schmerz oder jedes Unwohlsein im Oberbauch ist gleich ein Grund zur Sorge. Oft steckt eine harmlose Magenverstimmung oder eine vorübergehende Reizung dahinter. Halten die Beschwerden jedoch länger an, werden sie stärker, treten Begleitsymptome wie Übelkeit, Erbrechen, Fieber oder Gewichtsverlust auf, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden. Auch plötzlich sehr starke Schmerzen im Epigastrium können auf ernste Probleme wie eine Magengeschwür-Perforation oder eine akute Bauchspeicheldrüsenentzündung hinweisen und müssen rasch abgeklärt werden.
Zusammenfassung
Epigastrisch beschreibt alles, was zum Oberbauch unterhalb des Brustbeins gehört. Der Begriff hilft, Beschwerden oder Befunde genau zuzuordnen. Ob und welche Bedeutung ein epigastrischer Befund hat, hängt immer vom gesamten Zusammenhang und der genauen Diagnose ab.