Enteroskop: Einsatz bei Dünndarmproblemen

Enteroskop: Einsatz bei Dünndarmproblemen

17.05.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Was ist ein Enteroskop?

Ein Enteroskop ist ein spezielles medizinisches Instrument, das für die Untersuchung des Dünndarms verwendet wird. Es handelt sich dabei um ein längliches, flexibles Gerät, das mit einer winzigen Kamera und Lichtquelle ausgestattet ist, um das Innere des Darms sichtbar zu machen.

Wie funktioniert ein Enteroskop?

Das Enteroskop ähnelt in seiner Grundform einem Endoskop, ist aber deutlich länger, weil der Dünndarm im Vergleich zu anderen Abschnitten des Verdauungstrakts besonders ausgedehnt ist. Die Kamera am vorderen Ende überträgt Bilder in Echtzeit auf einen Monitor, sodass Ärztinnen und Ärzte die Schleimhaut des Dünndarms genau betrachten können. Zusätzlich besitzt das Gerät Kanäle, durch die bei Bedarf kleine Instrumente eingeführt werden können – etwa, um Gewebeproben zu entnehmen oder kleinere Eingriffe durchzuführen.

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Wann wird ein Enteroskop eingesetzt?

Ein Enteroskop kommt dann zum Einsatz, wenn andere Untersuchungsmethoden – wie die klassische Magenspiegelung oder Darmspiegelung – nicht ausreichen, um bestimmte Bereiche des Dünndarms zu beurteilen. Gerade dieser Darmabschnitt ist mit herkömmlichen Endoskopen oft schwer erreichbar. Typische Gründe für eine Enteroskopie sind unklare Blutungen, chronische Durchfälle, Verdacht auf Entzündungen, Polypen oder Tumoren im Dünndarm.

Mit Hilfe des Enteroskops lassen sich Veränderungen aufspüren, die im normalen Ultraschall oder auf Röntgenaufnahmen verborgen bleiben. So kann gezielt nach Ursachen für Beschwerden gesucht werden, wenn andere Untersuchungen keine eindeutigen Ergebnisse liefern.

Wie läuft eine Untersuchung mit dem Enteroskop ab?

Die Untersuchung, bei der ein Enteroskop verwendet wird, nennt sich Enteroskopie. Je nach Fragestellung und Technik erfolgt sie entweder über den Mund (orale Enteroskopie) oder – seltener – über den After (anale Enteroskopie). Das Gerät wird vorsichtig eingeführt und langsam durch den Magen und den oberen Dünndarmabschnitt geschoben. Dank der flexiblen Bauweise passt sich das Enteroskop den natürlichen Windungen des Darms an.

Während der Untersuchung liegt meist eine leichte Betäubung oder Sedierung vor, damit keine Schmerzen auftreten und das Verfahren möglichst angenehm verläuft. Die Dauer kann variieren, je nachdem, wie weit das Instrument vorgeschoben werden muss und ob zusätzliche Maßnahmen wie Probenentnahmen notwendig sind.

Was bedeutet der Befund „Enteroskop“ im Arztbrief?

Findet sich in einem Arztbrief oder Befund das Wort „Enteroskop“, ist damit meist gemeint, dass eine spezielle Dünndarmspiegelung durchgeführt wurde. Manchmal steht dort auch, welches Enteroskop-Modell oder welche Technik verwendet wurde. Der Begriff selbst beschreibt allerdings nur das eingesetzte Instrument, nicht eine Diagnose oder Erkrankung. Entscheidend sind die weiteren Angaben im Bericht: Sie geben Auskunft darüber, ob Auffälligkeiten gefunden, Proben entnommen oder therapeutische Maßnahmen durchgeführt wurden.

Gibt es Risiken bei der Verwendung eines Enteroskops?

Wie bei jeder endoskopischen Untersuchung bestehen auch bei der Enteroskopie gewisse Risiken. Dazu zählen in seltenen Fällen Verletzungen der Darmwand, leichte Blutungen nach Gewebeentnahmen oder Unverträglichkeiten gegenüber den verabreichten Beruhigungsmitteln. Insgesamt gilt das Verfahren jedoch als sicher und wird routinemäßig in spezialisierten Zentren durchgeführt. Die behandelnden Fachkräfte achten darauf, das Risiko so gering wie möglich zu halten und informieren im Vorfeld über alle wichtigen Aspekte.

Wichtige Hinweise zum Begriff

Der Ausdruck „Enteroskop“ taucht häufig in medizinischen Berichten, OP-Protokollen oder Pathologiebefunden auf. Gemeint ist damit immer das spezielle Gerät zur Untersuchung des Dünndarms. Die genaue Bedeutung im individuellen Fall ergibt sich aus dem Zusammenhang im Arztbrief – zum Beispiel, ob eine reine Diagnostik oder auch eine Behandlung stattgefunden hat.

Das Wort selbst beschreibt jedoch kein Krankheitsbild, sondern lediglich das eingesetzte Instrument. Weitere Informationen zum Befund oder zur Diagnose stehen meist im weiteren Text des Berichts.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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