Endozervikalzellen – Bedeutung beim Abstrich

Endozervikalzellen – Bedeutung beim Abstrich

17.04.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Was sind Endozervikalzellen?

Endozervikalzellen sind Zellen, die die Innenseite des Gebärmutterhalskanals auskleiden. Sie bilden eine spezielle Schleimhaut, die für den Schutz und die Funktion des Gebärmutterhalses eine wichtige Rolle spielt.

Wo befinden sich Endozervikalzellen genau?

Diese Zellen sitzen im sogenannten Endozervikalkanal – das ist der innere Teil des Gebärmutterhalses, der die Gebärmutter mit der Scheide verbindet. Der Gebärmutterhals selbst besteht aus zwei unterschiedlichen Schleimhäuten: Die äußere Schicht, die sogenannte Portio, ist mit Plattenepithel bedeckt, während der Kanal im Inneren von Endozervikalzellen ausgekleidet wird. Diese Zellen sind meist hochprismatisch, das heißt, sie sehen unter dem Mikroskop länglich aus und besitzen oft kleine Flimmerhärchen oder Drüsenstrukturen, die Schleim produzieren.

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Warum sind Endozervikalzellen in Befunden wichtig?

In vielen gynäkologischen Untersuchungen, wie etwa beim sogenannten Pap-Abstrich, wird gezielt nach Endozervikalzellen gesucht. Ihr Nachweis im Abstrich zeigt, dass das Probenmaterial tatsächlich aus dem relevanten Bereich des Gebärmutterhalses stammt. Das ist wichtig, weil gerade hier frühe Veränderungen, etwa durch eine Infektion mit bestimmten Viren (wie HPV), entstehen können. Werden diese Zellen im Abstrich gefunden, spricht das für eine gute Qualität der Probe.

Was bedeutet es, wenn Endozervikalzellen im Befund stehen?

Steht im Befund, dass Endozervikalzellen nachgewiesen wurden, ist das in den meisten Fällen ein ganz normaler und sogar erwünschter Befund. Es bedeutet lediglich, dass die Probe Zellen aus dem inneren Gebärmutterhals enthält und damit aussagekräftig ist. Manchmal wird auch explizit erwähnt, wenn keine Endozervikalzellen vorhanden waren – das kann ein Hinweis darauf sein, dass die Probe nicht aus allen wichtigen Bereichen stammt, ist aber nicht automatisch ein Grund zur Sorge.

Haben Endozervikalzellen eine besondere Bedeutung bei Erkrankungen?

An sich sind Endozervikalzellen keine krankhaften Zellen. Sie gehören ganz normal zur Schleimhaut des Gebärmutterhalses. Veränderungen dieser Zellen können jedoch auf bestimmte Erkrankungen hindeuten. Zum Beispiel können Infektionen, Entzündungen oder Zellveränderungen im Rahmen von Krebsvorstufen oder Gebärmutterhalskrebs auftreten. In solchen Fällen steht im Befund aber meist ein zusätzlicher Hinweis, etwa auf „atypische Endozervikalzellen“ oder „Zellveränderungen“. Ein reiner Nachweis von Endozervikalzellen ohne weitere Auffälligkeiten ist kein Grund zur Beunruhigung.

Wann sollte genauer hingeschaut werden?

Findet sich im Befund eine Bemerkung über auffällige oder atypische Endozervikalzellen, kann das verschiedene Ursachen haben. Oft steckt eine harmlose Reizung oder Entzündung dahinter, manchmal sind weitere Untersuchungen sinnvoll, um eine ernsthafte Erkrankung auszuschließen. In den meisten Fällen wird dann ein Kontrollabstrich oder eine genauere Untersuchung empfohlen. Ein einfacher Nachweis von Endozervikalzellen ohne den Zusatz „atypisch“ oder „auffällig“ ist aber völlig unbedenklich.

Was passiert, wenn keine Endozervikalzellen gefunden werden?

Fehlen diese Zellen in der Probe, kann das verschiedene Gründe haben. Manchmal liegt es an der Entnahmetechnik, manchmal an der individuellen Anatomie. Besonders nach den Wechseljahren oder nach bestimmten Operationen kann es sein, dass der Gebärmutterhalskanal schwerer erreichbar ist oder sich die Schleimhaut verändert hat. In solchen Fällen wird häufig ein erneuter Abstrich empfohlen, um sicherzugehen, dass keine wichtigen Veränderungen übersehen werden. Auch das ist in der Regel kein Hinweis auf eine Erkrankung.

Zusammengefasst

Endozervikalzellen sind ein normaler Bestandteil des Gebärmutterhalses und für viele gynäkologische Untersuchungen von Bedeutung. Ihr Nachweis im Abstrich ist ein Zeichen für eine gute Probenqualität und kein Grund zur Sorge. Nur wenn im Befund zusätzliche Auffälligkeiten beschrieben werden, sind weitere Untersuchungen nötig. In den allermeisten Fällen handelt es sich jedoch um einen ganz normalen und harmlosen Befund.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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