Diskontinuität in der Medizin beschreibt einen Zustand, bei dem ein natürlicher Zusammenhang oder eine Verbindung – zum Beispiel zwischen zwei Gewebeteilen oder Organabschnitten – unterbrochen ist.
Was bedeutet Diskontinuität medizinisch?
Im medizinischen Kontext taucht der Begriff Diskontinuität vor allem dann auf, wenn Gewebe, Organe oder Strukturen nicht mehr durchgängig miteinander verbunden sind. Das kann nach einem chirurgischen Eingriff, durch eine Verletzung oder auch aufgrund einer Erkrankung entstehen. Typischerweise ist damit gemeint, dass eine ursprünglich durchgehende Verbindung – etwa im Darm, in den Harnwegen oder an der Hautoberfläche – gezielt oder ungewollt aufgehoben wurde.
Wofür wird der Begriff verwendet?
Diskontinuität wird vor allem in Operationsberichten, Arztbriefen oder Befunden verwendet, wenn zum Beispiel ein Darmstück entfernt und die beiden Enden nicht direkt wieder miteinander verbunden wurden. In so einem Fall spricht man von einer „diskontinuierlichen“ Versorgung. Häufig wird dann ein künstlicher Darmausgang (Stoma) angelegt, um den Stuhlgang umzuleiten, bis eine Wiederherstellung der Verbindung möglich ist.
Auch bei Wunden oder Amputationen taucht der Begriff auf: Wenn eine Wunde nicht primär verschlossen werden kann oder ein Körperteil fehlt, besteht eine Diskontinuität des Gewebes. In der Zahnmedizin beschreibt Diskontinuität beispielsweise das Fehlen eines oder mehrerer Zähne in einer Zahnreihe.
Wann entsteht eine Diskontinuität?
Diskontinuität entsteht meist durch eine geplante Operation, etwa bei der Entfernung eines erkrankten Darmabschnitts, wenn eine direkte Verbindung (Anastomose) nicht möglich oder nicht ratsam ist. In anderen Fällen kann eine Diskontinuität durch Unfälle, Verletzungen oder bestimmte Krankheiten verursacht werden, wenn Gewebe zerstört oder entfernt werden muss.
Auch bei chronischen Wunden, die nicht heilen, spricht man manchmal von einer Diskontinuität der Haut oder des darunterliegenden Gewebes. In seltenen Fällen kann eine solche Unterbrechung auch angeboren sein, etwa bei Fehlbildungen.
Was bedeutet das für den weiteren Verlauf?
Ob eine Diskontinuität dauerhaft bestehen bleibt oder später wieder aufgehoben werden kann, hängt vom individuellen Fall ab. Nach bestimmten Operationen – zum Beispiel am Darm – wird manchmal zu einem späteren Zeitpunkt versucht, die Kontinuität wiederherzustellen. Das bedeutet, die getrennten Enden werden wieder miteinander verbunden, sodass der natürliche Verlauf im Körper wiederhergestellt ist.
In anderen Situationen bleibt die Diskontinuität dauerhaft bestehen, etwa wenn eine Wiederherstellung nicht möglich oder zu riskant wäre. Dann wird der Zustand so angepasst, dass der Alltag möglichst wenig beeinträchtigt wird, zum Beispiel durch einen dauerhaften künstlichen Ausgang oder eine spezielle Versorgung der betroffenen Körperstelle.
Bedeutung im Alltag
Eine medizinische Diskontinuität kann den Alltag unterschiedlich beeinflussen – je nachdem, welches Organ oder Gewebe betroffen ist. Bei einem künstlichen Darmausgang etwa ist eine spezielle Pflege notwendig. Auch die Ernährung oder die Mobilität können sich verändern. Im Fall von nicht heilenden Wunden steht die Wundversorgung im Vordergrund, um Komplikationen zu vermeiden.
Wichtig ist, dass Diskontinuität keine Krankheit im eigentlichen Sinne ist, sondern ein Zustand, der auf eine Behandlung, eine Verletzung oder eine Erkrankung zurückgeht. Die genaue Bedeutung und die Folgen lassen sich immer nur im Zusammenhang mit der individuellen Situation beurteilen.
Was steckt hinter dem Begriff?
Diskontinuität ist ein Fachausdruck, der im medizinischen Alltag sehr unterschiedlich verwendet werden kann. Immer gemeint ist eine Unterbrechung von etwas, das normalerweise zusammenhängt oder durchgehend ist. Ob das problematisch ist und welche weiteren Schritte folgen, hängt vom jeweiligen Befund und der Gesamtsituation ab. Wer den Begriff im Arztbrief oder Befund liest, kann davon ausgehen, dass irgendwo eine natürliche Verbindung fehlt oder unterbrochen wurde – und dass dies für die weitere Behandlung oder Nachsorge eine Rolle spielt.