Dilatiert Bedeutung bei Befunden erklärt

Dilatiert Bedeutung bei Befunden erklärt

12.05.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Was bedeutet „dilatiert“?

Das Wort „dilatiert“ stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „erweitert“ oder „ausgedehnt“. In der Medizin beschreibt dieser Begriff ganz allgemein, dass ein Organ, ein Gefäß oder eine Körperstruktur größer oder weiter geworden ist als normalerweise.

Wie wird „dilatiert“ verwendet?

Medizinische Fachleute verwenden „dilatiert“ oft im Zusammenhang mit inneren Organen oder Blutgefäßen. So kann zum Beispiel von einem „dilatierten Herzen“ die Rede sein, wenn die Herzkammern ungewöhnlich vergrößert sind. Auch bei Blutgefäßen, etwa einer „dilatierten Aorta“, beschreibt das Wort eine auffällige Ausweitung. Ebenso kann der Begriff bei anderen Hohlorganen wie Darm, Speiseröhre oder Bronchien auftauchen. Immer ist damit gemeint, dass die jeweilige Struktur weiter ist als im gesunden Zustand.

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Was bedeutet das konkret?

Wird in einem Befund oder Arztbrief notiert, dass ein Organ oder Gefäß „dilatiert“ ist, heißt das zunächst nur, dass es größer als üblich erscheint. Die Ursache dafür kann ganz unterschiedlich sein. Manchmal steckt eine harmlose Anpassung dahinter, zum Beispiel nach einer Schwangerschaft oder bei sportlich sehr aktiven Menschen. Häufiger ist es allerdings ein Hinweis darauf, dass ein Organ oder Gefäß stärker belastet ist oder eine Erkrankung vorliegen könnte.

Mögliche Gründe für eine Dilatation

Warum ein Organ oder Gefäß dilatiert ist, lässt sich nicht pauschal beantworten. Bei Blutgefäßen kann zum Beispiel Bluthochdruck dafür sorgen, dass die Gefäßwand nachgibt und sich ausdehnt. Am Herzen kann eine Schwäche des Herzmuskels dazu führen, dass die Herzkammern sich vergrößern, um das Blut weiterhin durch den Körper zu pumpen. Auch bei einer chronischen Überlastung, etwa durch eine Herzklappenerkrankung, kann es zu einer Dilatation kommen. Im Magen-Darm-Bereich kann eine Engstelle oder eine Blockade dazu führen, dass ein Abschnitt davor erweitert erscheint.

Ist das schlimm?

Ob eine Dilatation gefährlich ist oder nicht, hängt stark davon ab, welches Organ betroffen ist und wie ausgeprägt die Erweiterung ist. In manchen Fällen bleibt eine leichte Dilatation lange ohne Beschwerden oder Folgen. In anderen Situationen kann sie ein Hinweis auf eine ernsthafte Erkrankung sein, zum Beispiel eine beginnende Herzschwäche, eine Gefäßaussackung (Aneurysma) oder eine Funktionsstörung im Verdauungstrakt. Entscheidend ist immer der Zusammenhang mit anderen Befunden, Beschwerden und der individuellen Vorgeschichte.

Was passiert nach der Feststellung?

Wird in einem Bericht festgestellt, dass eine Struktur „dilatiert“ ist, folgt meist eine genauere Abklärung. Ärztinnen und Ärzte prüfen, wie stark die Erweiterung ausgeprägt ist, ob Symptome bestehen und welche Ursachen infrage kommen. Je nach Befund werden weitere Untersuchungen angeordnet, zum Beispiel Ultraschall, MRT oder spezielle Funktionstests. Erst wenn klar ist, warum die Dilatation entstanden ist und ob sie fortschreitet, wird über das weitere Vorgehen entschieden.

Behandlungsmöglichkeiten bei krankhafter Dilatation

Die Therapie richtet sich immer nach der zugrundeliegenden Ursache. Ist etwa das Herz betroffen, kann eine medikamentöse Behandlung helfen, die Belastung zu verringern und das Fortschreiten zu bremsen. Bei Gefäßerweiterungen, wie einem Aneurysma, kann je nach Größe und Lage eine Operation notwendig werden. Im Verdauungstrakt kommen manchmal endoskopische Eingriffe oder Medikamente zum Einsatz, um Engstellen zu beseitigen oder die Funktion zu verbessern. Nicht jede Dilatation erfordert eine Behandlung – oft reicht es, die Entwicklung regelmäßig zu kontrollieren.

Was bedeutet „dilatiert“ im Befund?

Taucht der Begriff „dilatiert“ in einem Arztbrief oder auf einem Befund auf, ist das zunächst nur eine Beschreibung – keine Diagnose. Es zeigt, dass ein Organ, Gefäß oder ein anderer Abschnitt größer ist als erwartet. Ob das Anlass zur Sorge gibt, hängt von vielen Faktoren ab: Wie stark ist die Erweiterung? Gibt es Beschwerden? Liegen noch andere Auffälligkeiten vor? Erst im Zusammenspiel mit weiteren Informationen kann beurteilt werden, ob Handlungsbedarf besteht.

Im Zweifel lohnt es sich, Rücksprache mit der behandelnden Fachperson zu halten. So lässt sich klären, was die Feststellung im eigenen Fall konkret bedeutet und ob weitere Schritte notwendig sind.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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