Contusio: Wenn eine Prellung schmerzt

Contusio: Wenn eine Prellung schmerzt

10.05.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Was bedeutet Contusio?

Contusio ist die medizinische Bezeichnung für eine Prellung. Gemeint ist damit eine Verletzung des Gewebes, die durch stumpfe, meist äußere Gewalteinwirkung entsteht, ohne dass die Haut dabei aufreißt.

Wie entsteht eine Prellung?

Eine Contusio entsteht in der Regel durch einen Stoß, Schlag oder Sturz. Häufig passiert das beim Sport, im Alltag, bei einem Unfall oder durch einen Zusammenprall mit harten Gegenständen. Das Gewebe unter der Haut wird dabei gequetscht, was zu kleinen Einblutungen führen kann. Diese Einblutungen zeigen sich oft als blauer Fleck, der im Verlauf seine Farbe verändert und nach einigen Tagen von selbst wieder verschwindet.

Typische Situationen sind etwa ein Sturz auf das Knie, ein Schlag gegen den Arm oder das Anstoßen des Schienbeins an einer Tischkante. Auch im Straßenverkehr oder bei Arbeitsunfällen kann eine Contusio auftreten.

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Was passiert im Körper bei einer Contusio?

Bei einer Prellung werden die feinen Blutgefäße unter der Haut verletzt, sodass Blut in das umliegende Gewebe austritt. Dadurch entsteht der bekannte Bluterguss, medizinisch Hämatom genannt. Die betroffene Stelle kann schmerzen, anschwellen und sich verfärben. Die Haut bleibt dabei intakt, es gibt also keine offene Wunde. Je nach Schweregrad kann eine Contusio sehr unterschiedlich ausgeprägt sein – von einer leichten Druckempfindlichkeit bis hin zu starken Schmerzen und deutlicher Schwellung.

Ist eine Contusio gefährlich?

In den meisten Fällen ist eine Prellung harmlos und heilt innerhalb weniger Tage bis Wochen von allein ab. Dennoch kann eine Contusio unangenehm sein, vor allem wenn sie an einer empfindlichen Körperstelle auftritt oder sehr ausgeprägt ist. In seltenen Fällen, etwa bei sehr starken Prellungen oder wenn innere Organe betroffen sind, kann es zu Komplikationen kommen. Besonders aufmerksam sollte man sein, wenn nach einer Prellung starke Schmerzen, anhaltende Schwellungen, Bewegungseinschränkungen oder Taubheitsgefühle auftreten. Auch wenn das betroffene Gelenk nicht mehr belastet werden kann oder die Schmerzen ungewöhnlich stark sind, sollte eine ärztliche Abklärung erfolgen.

Bei Prellungen im Bereich des Kopfes, Bauches oder Brustkorbs empfiehlt sich besondere Vorsicht, da hier auch innere Verletzungen nicht ausgeschlossen werden können.

Wie lässt sich eine Contusio behandeln?

Die Behandlung einer Prellung richtet sich nach dem Ausmaß der Beschwerden. Meist reicht es aus, das betroffene Körperteil zu schonen und zu kühlen. Kühlpacks oder ein feuchtes Tuch helfen, die Schwellung zu verringern und die Schmerzen zu lindern. Hochlagern des verletzten Bereichs unterstützt den Rückgang der Schwellung. In den ersten Tagen nach der Verletzung ist es sinnvoll, auf sportliche Aktivitäten oder starke Belastungen zu verzichten.

Schmerzsalben oder entzündungshemmende Cremes können zusätzlich Linderung verschaffen. Bei leichten Prellungen ist keine weitere Therapie notwendig. Bei stärkeren Beschwerden, sehr großen Hämatomen oder wenn die Beweglichkeit eingeschränkt bleibt, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden. In seltenen Fällen kann eine größere Blutansammlung punktiert oder operativ behandelt werden, etwa wenn das Hämatom auf Nerven oder wichtige Strukturen drückt.

Wann sollte ärztliche Hilfe gesucht werden?

Obwohl eine Contusio meist unkompliziert verläuft, gibt es Situationen, in denen eine ärztliche Untersuchung ratsam ist. Das gilt zum Beispiel, wenn die Schmerzen ungewöhnlich stark sind, die Schwellung nicht zurückgeht oder die Beweglichkeit stark eingeschränkt bleibt. Auch wenn nach einem Sturz auf den Kopf Symptome wie Bewusstlosigkeit, starke Kopfschmerzen, Übelkeit oder Sehstörungen auftreten, sollte sofort eine Ärztin oder ein Arzt aufgesucht werden. Bei Prellungen im Bauch- oder Brustbereich ist besondere Vorsicht geboten, da hier auch innere Organe verletzt sein können.

Wie lange dauert die Heilung?

Die Dauer der Heilung hängt davon ab, wie stark das Gewebe verletzt wurde und an welcher Körperstelle die Prellung aufgetreten ist. Kleine Prellungen heilen meist innerhalb weniger Tage ab. Größere Blutergüsse oder Prellungen an stark beanspruchten Körperteilen können auch zwei bis drei Wochen benötigen, bis sie vollständig verschwunden sind. Mit fortschreitender Heilung verändert sich die Farbe des Blutergusses, von Blau über Grün bis Gelb, bevor er ganz verschwindet.

Was kann selbst zur Heilung beitragen?

Kühlen, Hochlagern, Schonung und eventuell schmerzlindernde Salben unterstützen den Heilungsprozess. Leichte Bewegung kann helfen, die Durchblutung zu fördern, sollte aber erst erfolgen, wenn die Schmerzen nachlassen. Auf Massagen oder starke Wärme in den ersten Tagen sollte verzichtet werden, da dies die Schwellung verstärken kann. Wer häufig zu Prellungen neigt, etwa beim Sport, kann durch das Tragen von Schutzausrüstung das Risiko reduzieren.

Zusammenfassung

Contusio steht für eine Prellung, also eine stumpfe Gewebeverletzung ohne offene Wunde. Meist ist sie harmlos und heilt von selbst ab. Bei ungewöhnlich starken Beschwerden, anhaltenden Schmerzen oder Prellungen im Bereich von Kopf, Brust oder Bauch empfiehlt sich eine ärztliche Abklärung, um schwerwiegende Verletzungen auszuschließen.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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