CD 138 im Befund – Was steckt dahinter?

CD 138 im Befund – Was steckt dahinter?

12.05.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Was bedeutet CD 138?

CD 138 ist die Bezeichnung für ein bestimmtes Oberflächenmolekül, das auf der Außenseite von Zellen vorkommt. In der Medizin wird damit vor allem ein Eiweiß bezeichnet, das auf bestimmten Blutzellen, sogenannten Plasmazellen, zu finden ist. Der Begriff „CD“ steht dabei für „Cluster of Differentiation“ – eine Art Nummerierungssystem, mit dem verschiedene Moleküle auf Zellen unterschieden werden.

Wo kommt CD 138 vor und wozu dient es?

CD 138 findet sich vor allem auf Plasmazellen. Diese Zellen sind ein wichtiger Teil des Immunsystems und für die Herstellung von Antikörpern zuständig. Antikörper sind Eiweiße, die helfen, Krankheitserreger wie Viren oder Bakterien abzuwehren. CD 138 spielt eine Rolle bei der Struktur der Zelloberfläche und sorgt dafür, dass Plasmazellen miteinander und mit ihrer Umgebung in Kontakt treten können.

Neben Plasmazellen kann CD 138 auch auf anderen Zelltypen vorkommen, etwa auf bestimmten Zellen der Haut oder Schleimhäute. In der Medizin ist jedoch vor allem die Bedeutung auf Plasmazellen wichtig, denn hier wird CD 138 häufig als Marker, also als Erkennungsmerkmal, eingesetzt.

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Warum taucht CD 138 im Arztbrief oder Befund auf?

CD 138 wird vor allem in der Diagnostik von Erkrankungen verwendet, bei denen Plasmazellen eine Rolle spielen. Besonders häufig wird nach CD 138 gesucht, wenn Ärztinnen und Ärzte Gewebeproben untersuchen, zum Beispiel im Rahmen einer Knochenmarkbiopsie. Das Ziel ist, Plasmazellen im Gewebe sichtbar zu machen und zu zählen. Das ist besonders wichtig bei bestimmten Bluterkrankungen, wie dem Multiplen Myelom – einer Krebserkrankung, bei der sich Plasmazellen unkontrolliert vermehren.

Mit speziellen Färbemethoden (Immunhistochemie) lässt sich CD 138 in Gewebeproben nachweisen. Wenn im Befund steht, dass Zellen „CD 138-positiv“ sind, bedeutet das: Es wurden Plasmazellen gefunden. Die Angabe kann auch helfen, zwischen verschiedenen Zelltypen zu unterscheiden, was bei der Suche nach bestimmten Krankheiten entscheidend ist.

Was bedeutet ein Nachweis von CD 138 für die eigene Gesundheit?

Der Nachweis von CD 138 allein ist kein Hinweis auf eine Krankheit. Das Molekül ist ein ganz normales Merkmal von Plasmazellen, die jeder Mensch im Körper hat. Erst im Zusammenhang mit anderen Befunden – zum Beispiel einer ungewöhnlich hohen Anzahl von Plasmazellen oder bestimmten Veränderungen im Blutbild – kann CD 138 auf eine Erkrankung hindeuten.

Wenn im Befund also von „CD 138-positiven Zellen“ die Rede ist, heißt das zunächst nur, dass Plasmazellen im untersuchten Gewebe vorhanden sind. Ob das normal oder auffällig ist, hängt davon ab, wie viele Plasmazellen gefunden wurden, wie sie aussehen und in welchem Zusammenhang die Untersuchung gemacht wurde. Die genaue Bewertung nimmt immer eine Ärztin oder ein Arzt vor.

CD 138 und Blut- oder Krebserkrankungen

CD 138 spielt eine wichtige Rolle bei der Diagnose des Multiplen Myeloms. Das Multiple Myelom ist eine Form von Blutkrebs, bei der sich bösartige Plasmazellen im Knochenmark vermehren. In solchen Fällen werden Gewebeproben auf CD 138 untersucht, um sicherzustellen, dass es sich tatsächlich um Plasmazellen handelt. Auch bei anderen Erkrankungen, bei denen Plasmazellen beteiligt sind – etwa bei bestimmten Entzündungen oder immunologischen Störungen – kann die Untersuchung auf CD 138 weiterhelfen.

Wer einen Befund mit dem Hinweis auf CD 138 erhält, fragt sich oft: Muss ich mir Sorgen machen? Die Antwort darauf hängt ganz von der Gesamtsituation ab. Allein die Erwähnung von CD 138 sagt nichts über eine Erkrankung aus. Erst wenn weitere Auffälligkeiten dazukommen – etwa eine ungewöhnlich hohe Zahl von Plasmazellen oder typische Veränderungen im Knochenmark – wird eine genaue Diagnose gestellt.

CD 138 als Teil der Diagnostik

Das Molekül CD 138 ist für Ärztinnen und Ärzte vor allem ein Werkzeug, um Plasmazellen sicher zu erkennen. Es hilft dabei, verschiedene Zelltypen im Gewebe auseinanderzuhalten und gezielt nach krankhaften Veränderungen zu suchen. Die Untersuchung auf CD 138 ist ein Standardverfahren in der modernen Diagnostik von Bluterkrankungen.

Im Arztbrief, Laborbericht oder Pathologiebefund taucht CD 138 meist im Rahmen einer genaueren Untersuchung auf. Die eigentliche Bedeutung ergibt sich erst aus dem Gesamtbild aller Befunde. Wer unsicher ist, wie der Nachweis von CD 138 zu verstehen ist, sollte immer das Gespräch mit der behandelnden Ärztin oder dem Arzt suchen. Nur so lässt sich klären, ob der Befund einen krankhaften Hintergrund hat oder einfach ein normaler Bestandteil der Untersuchung war.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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