Was ist eine Bursitis praepatellaris?
Eine Bursitis praepatellaris bezeichnet eine Entzündung des Schleimbeutels, der sich direkt vor der Kniescheibe befindet. Der Begriff setzt sich aus „Bursa“ (lateinisch für Schleimbeutel), „prä“ (vor) und „patella“ (Kniescheibe) zusammen. Es handelt sich also um eine Schleimbeutelentzündung direkt vor der Kniescheibe.
Wie entsteht eine Schleimbeutelentzündung am Knie?
Der Schleimbeutel vor der Kniescheibe dient als eine Art Polster zwischen Haut und Knochen. Er sorgt dafür, dass die Haut beim Beugen, Strecken oder Knien nicht direkt am Knochen reibt. Wird dieser Bereich über längere Zeit stark belastet, gereizt oder durch einen Sturz verletzt, kann sich der Schleimbeutel entzünden. Typische Auslöser sind häufiges Knien auf harten Böden, etwa bei bestimmten handwerklichen oder gärtnerischen Tätigkeiten. Auch ein direkter Stoß auf das Knie oder kleinere Verletzungen können die Entzündung auslösen. In selteneren Fällen sind Bakterien beteiligt, die über eine kleine Wunde in den Schleimbeutel gelangen.
Welche Beschwerden verursacht die Bursitis praepatellaris?
Eine Schleimbeutelentzündung vor der Kniescheibe macht sich meist durch eine weiche, teigige Schwellung direkt über dem Knie bemerkbar. Das Knie fühlt sich oft warm an, manchmal kommt es auch zu Rötungen. Viele berichten über Schmerzen, die insbesondere beim Knien oder bei Druck auf das betroffene Areal auftreten. Das Beugen oder Strecken des Knies kann unangenehm sein, bei ausgeprägter Entzündung ist manchmal auch die Beweglichkeit eingeschränkt. Im Unterschied zu anderen Kniebeschwerden bleibt das Gelenk selbst meist stabil, die Schwellung liegt deutlich sichtbar und tastbar vor der Kniescheibe.
Ist eine Bursitis praepatellaris gefährlich?
Viele fragen sich, ob so eine Entzündung vor der Kniescheibe bedrohlich ist. In den allermeisten Fällen ist die Bursitis praepatellaris zwar unangenehm, aber nicht gefährlich. Sie heilt oft folgenlos ab, wenn der Schleimbeutel entlastet wird und die Ursache beseitigt ist. Problematisch kann es werden, wenn Bakterien im Spiel sind. Dann kann sich die Entzündung ausbreiten und im schlimmsten Fall zu einer Infektion des gesamten Gelenks führen. Warnzeichen hierfür sind starke Rötung, Fieber, ausgeprägte Schmerzen und ein schlechtes Allgemeinbefinden. In solchen Fällen sollte rasch ärztlicher Rat eingeholt werden.
Wie wird die Diagnose gestellt?
Die Diagnose ergibt sich meist schon durch das typische Aussehen und die Beschwerden. Die Ärztin oder der Arzt tastet das Knie ab und prüft, ob die Schwellung vor oder im Gelenk liegt. In manchen Fällen wird das Knie mit Ultraschall untersucht, um andere Ursachen wie einen Gelenkerguss auszuschließen. Bei Verdacht auf eine bakterielle Entzündung kann es notwendig sein, mit einer dünnen Nadel etwas Flüssigkeit aus dem Schleimbeutel zu entnehmen und im Labor untersuchen zu lassen.
Was hilft bei einer Bursitis praepatellaris?
Die wichtigste Maßnahme ist die Entlastung des betroffenen Knies. Das bedeutet: Möglichst wenig knien, kein schweres Heben auf den Knien und keine Bewegungen, die Schmerzen verursachen. Eine leichte Kompression durch einen Verband kann helfen, die Schwellung zu reduzieren. Kühlung mit einem feuchten Tuch oder Kühlpack wirkt oft angenehm und kann die Entzündung lindern. Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol kommen ebenfalls infrage, wenn die Beschwerden stärker sind. In einigen Fällen verschreibt die Ärztin oder der Arzt entzündungshemmende Medikamente.
Wenn Bakterien die Ursache sind, wird meist ein Antibiotikum benötigt. Manchmal muss die entzündete Flüssigkeit mit einer Spritze entfernt werden, um den Druck zu verringern. Nur selten, etwa wenn die Entzündung immer wieder auftritt oder der Schleimbeutel stark geschädigt ist, wird dieser operativ entfernt.
Wie lange dauert die Heilung?
Die Dauer der Beschwerden hängt davon ab, wie stark die Entzündung ist und wie früh das Knie entlastet wird. Oft bessern sich die Symptome nach einigen Tagen bis wenigen Wochen. Bei konsequenter Schonung und Behandlung heilt die Bursitis praepatellaris in den meisten Fällen vollständig aus. Bleibt die Belastung bestehen oder wird die Entzündung verschleppt, kann sich der Verlauf verlängern.
Was kann vorbeugend getan werden?
Wer häufig auf den Knien arbeitet, kann durch Knieschoner oder weiche Unterlagen vorbeugen. Auch regelmäßige Pausen und das Vermeiden von direktem Druck auf das Knie helfen, den Schleimbeutel zu schützen. Kleine Wunden am Knie sollten immer sorgfältig gereinigt und versorgt werden, damit keine Bakterien eindringen können.
Eine Bursitis praepatellaris ist meist gut behandelbar und heilt bei richtiger Schonung und Therapie in der Regel ohne bleibende Schäden aus. Bei Unsicherheit oder ungewöhnlich starken Beschwerden ist es sinnvoll, ärztlichen Rat einzuholen.