Blockwirbel und ihre Folgen für den Rücken

Blockwirbel und ihre Folgen für den Rücken

23.06.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Was ist ein Blockwirbel?

Ein Blockwirbel ist eine angeborene oder selten auch erworbene Verschmelzung von zwei oder mehr Wirbeln der Wirbelsäule, die normalerweise durch Bandscheiben getrennt wären. Bei dieser Veränderung sind die betroffenen Wirbel fest miteinander verbunden und bilden sozusagen einen „Block“, anstatt sich wie üblich einzeln bewegen zu können.

Wie entsteht ein Blockwirbel?

Meist handelt es sich beim Blockwirbel um eine sogenannte Fehlbildung, die schon während der Entwicklung im Mutterleib entsteht. In der frühen Schwangerschaft entwickeln sich die Wirbelkörper aus kleinen Knorpelanlagen, die sich normalerweise voneinander abgrenzen und später durch Bandscheiben getrennt werden. Wenn dieser Vorgang gestört ist, können zwei oder mehr Wirbel miteinander verwachsen. In sehr seltenen Fällen kann ein Blockwirbel auch im Laufe des Lebens entstehen, zum Beispiel durch eine schwere Verletzung, Entzündung oder nach einer Operation.

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Was bedeutet ein Blockwirbel für den Körper?

Die Wirbelsäule ist eigentlich ein flexibles Gebilde, das sich in alle Richtungen bewegen kann. Durch einen Blockwirbel ist die Beweglichkeit in dem betroffenen Abschnitt eingeschränkt, weil die verwachsenen Wirbel nicht mehr gegeneinander verschiebbar sind. Oft bleibt das völlig unbemerkt, weil der Körper sich gut anpasst. Manche Menschen erfahren erst durch Zufall – etwa bei einer Röntgenaufnahme – von ihrem Blockwirbel, ohne je Beschwerden gehabt zu haben.

In anderen Fällen kann es zu Verspannungen, einem veränderten Bewegungsablauf oder zu Schmerzen kommen, zum Beispiel wenn die umliegenden Wirbel und Bandscheiben stärker belastet werden. Besonders, wenn die Verwachsung im Bereich der Hals- oder Lendenwirbelsäule auftritt, berichten einige Betroffene über eine eingeschränkte Beweglichkeit oder gelegentliche Rückenschmerzen.

Ist ein Blockwirbel gefährlich?

Ein Blockwirbel an sich ist keine Krankheit, sondern eine anatomische Besonderheit. In den meisten Fällen verursacht er keine Beschwerden oder gesundheitlichen Probleme. Die meisten Menschen leben damit, ohne es zu wissen oder je Einschränkungen zu spüren. Erst wenn zusätzlich Verschleißerscheinungen, Fehlhaltungen oder Schmerzen auftreten, gewinnt der Blockwirbel an Bedeutung.

Gelegentlich kann es sein, dass die benachbarten Abschnitte der Wirbelsäule stärker beansprucht werden und dadurch schneller verschleißen. Das nennt sich dann „Anschlussdegeneration“. Auch das Risiko für Verspannungen oder eine etwas eingeschränkte Beweglichkeit ist leicht erhöht. Schwere Komplikationen – wie Lähmungen oder dauerhafte Nervenschäden – sind bei einem Blockwirbel jedoch ausgesprochen selten.

Wie wird ein Blockwirbel festgestellt?

Meist wird ein Blockwirbel zufällig entdeckt, zum Beispiel durch eine Röntgenaufnahme, ein CT oder ein MRT der Wirbelsäule. In den Bildern ist dann gut zu erkennen, dass zwei oder mehr Wirbelkörper ohne sichtbare Bandscheibe direkt miteinander verbunden sind. Die genaue Lage und das Ausmaß der Verwachsung lassen sich so bestimmen. Weitere Untersuchungen sind oft nicht nötig, es sei denn, es bestehen Beschwerden oder neurologische Ausfälle.

Was tun bei Beschwerden?

Wenn ein Blockwirbel Beschwerden wie Rückenschmerzen, Verspannungen oder Bewegungseinschränkungen verursacht, stehen verschiedene konservative Maßnahmen im Vordergrund. Physiotherapie kann helfen, die umliegende Muskulatur zu stärken und Verspannungen zu lösen. Gezielte Übungen fördern die Beweglichkeit und entlasten die angrenzenden Wirbelsäulenabschnitte. Wärmebehandlungen, Massagen oder in manchen Fällen auch schmerzlindernde Medikamente können die Beschwerden lindern.

Operationen sind nur in sehr seltenen Fällen nötig, zum Beispiel wenn es durch den Blockwirbel zu erheblichen Nervenreizungen oder anderen schwerwiegenden Problemen kommt. Das ist jedoch die Ausnahme. In den allermeisten Fällen reicht eine gezielte Bewegungstherapie aus, um gut mit einem Blockwirbel leben zu können.

Was sollte beachtet werden?

Ein Blockwirbel ist meist harmlos und stellt keine unmittelbare Gefahr für die Gesundheit dar. Wichtig ist, auf die Signale des Körpers zu achten und bei anhaltenden oder zunehmenden Beschwerden ärztlichen Rat einzuholen. Wer weiß, dass ein Blockwirbel vorliegt, kann durch regelmäßige Bewegung, gezieltes Training und eine gesunde Körperhaltung dazu beitragen, die Wirbelsäule langfristig stabil und schmerzfrei zu halten.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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