Was bedeutet bifrontal?
Der Begriff bifrontal beschreibt in der Medizin etwas, das sich auf beide Stirnlappen des Gehirns bezieht oder beide Stirnseiten betrifft. Das Präfix „bi-“ steht für „zwei“, während „frontal“ auf den vorderen Bereich, also die Stirnregion, verweist. Wenn in einem Befund „bifrontal“ steht, ist damit gemeint, dass etwas auf beiden Seiten der Stirn beziehungsweise in beiden vorderen Hirnlappen vorkommt.
Wo taucht der Begriff auf?
Bifrontal wird oft in medizinischen Berichten, insbesondere bei bildgebenden Untersuchungen wie MRT oder CT, verwendet. Zum Beispiel kann ein Arzt schreiben: „bifrontal betonte Veränderungen“ oder „bifrontaler Befund“. Damit ist gemeint, dass eine Auffälligkeit nicht nur auf einer Seite, sondern in beiden vorderen Hirnlappen gleichzeitig zu sehen ist.
Auch bei der Beschreibung von Symptomen, Operationen oder bestimmten Erkrankungen taucht das Wort auf. So kann etwa von einer „bifrontalen Kopfschmerzlokalisation“ die Rede sein, wenn Schmerzen in beiden Stirnbereichen auftreten. In der Neurochirurgie beschreibt „bifrontal“ manchmal den Zugang bei bestimmten Eingriffen, bei denen beide Stirnlappen erreicht werden müssen.
Bedeutung für den Befund
Wenn in einem Arztbrief oder Befund das Wort bifrontal steht, ist das zunächst eine reine Ortsangabe. Es sagt aus, wo genau im Gehirn oder Kopf eine Veränderung, ein Symptom oder eine Behandlung liegt – nämlich in beiden Stirnlappen oder Stirnregionen. Das allein ist noch keine Diagnose und gibt keine Auskunft darüber, wie schwerwiegend etwas ist.
Ob eine bifrontale Veränderung harmlos oder behandlungsbedürftig ist, hängt ganz von dem ab, was genau beschrieben wird. Zum Beispiel kann eine leichte bifrontale Atrophie (also ein Rückgang von Hirngewebe in beiden Stirnlappen) altersbedingt sein oder auf eine bestimmte Erkrankung hindeuten. Auch Flüssigkeitsansammlungen, Blutungen oder andere Auffälligkeiten können bifrontal auftreten. Entscheidend ist immer der Zusammenhang und die genaue Beschreibung im Bericht.
Wann ist bifrontal relevant?
Die Angabe bifrontal hilft dabei, Veränderungen im Gehirn genauer zu lokalisieren und einzuordnen. Gerade bei neurologischen Erkrankungen, Verletzungen oder bestimmten Symptomen ist es wichtig zu wissen, ob nur eine Seite oder beide Seiten betroffen sind. Das kann Hinweise darauf geben, wie sich eine Erkrankung äußert, welche Funktionen betroffen sein können oder wie eine Behandlung geplant werden muss.
In manchen Fällen, etwa bei bestimmten Demenzformen, können zum Beispiel bifrontale Veränderungen typisch sein. Auch bei Verletzungen, Entzündungen oder Tumoren ist es für die weitere Diagnostik und Therapieplanung wichtig, ob die Auffälligkeiten einseitig oder beidseitig im Stirnbereich liegen.
Ein Begriff zur Orientierung
Bifrontal ist also kein eigenständiger Befund oder eine Diagnose, sondern beschreibt lediglich die Lage einer Auffälligkeit, eines Symptoms oder einer Maßnahme im Bereich beider Stirnlappen. Erst die genaue Beschreibung im Zusammenhang mit anderen Begriffen im Befund oder Arztbrief macht deutlich, was das für die Gesundheit bedeutet. Wer unsicher ist, kann beim behandelnden Arzt oder der Ärztin nachfragen, was genau mit dem bifrontalen Befund gemeint ist und ob daraus eine Bedeutung für die weitere Behandlung entsteht.