Beurteilung im Medizinbericht einfach erklärt

Beurteilung im Medizinbericht einfach erklärt

22.05.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Was bedeutet „Beurteilung“ im medizinischen Kontext?

Der Begriff „Beurteilung“ bezeichnet in der Medizin die fachliche Einschätzung eines Gesundheitszustands, einer Untersuchung oder eines Befundes durch eine Ärztin oder einen Arzt. Meist findet sich dieser Ausdruck am Ende eines Arztbriefes, eines Befundberichts oder nach einer diagnostischen Maßnahme. In diesem Abschnitt wird zusammengefasst, was die erhobenen Daten bedeuten und wie sie medizinisch eingeordnet werden.

Was umfasst eine medizinische Beurteilung?

Eine medizinische Beurteilung ist mehr als nur das bloße Wiederholen von Untersuchungsergebnissen. Sie stellt eine Art Zusammenfassung dar, in der die wichtigsten Erkenntnisse aus Anamnese, körperlicher Untersuchung, Laborwerten und bildgebenden Verfahren zusammengeführt werden. Die Ärztin oder der Arzt formuliert hier, wie die einzelnen Befunde zu verstehen sind und ob sich daraus eine konkrete Diagnose oder ein Verdacht ableiten lässt.

Oft werden in der Beurteilung auch die nächsten Schritte empfohlen, etwa weitere Untersuchungen, eine Therapie oder eine Verlaufskontrolle. Damit dient dieser Abschnitt als Bindeglied zwischen den erhobenen Daten und der eigentlichen medizinischen Handlung.

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Wo taucht der Begriff auf?

Das Wort „Beurteilung“ steht in vielen medizinischen Dokumenten als eigene Zwischenüberschrift. Besonders häufig findet sich dieser Abschnitt am Ende von Arztbriefen, radiologischen Befunden, Operationsberichten oder Entlassungsberichten aus dem Krankenhaus. Nach der Auflistung aller Befunde folgt dann die Beurteilung, in der die wichtigsten Punkte verständlich zusammengefasst werden.

Auch in Laborbefunden oder pathologischen Berichten ist die Beurteilung ein fester Bestandteil. Hier wird kurz und knapp erklärt, was die einzelnen Werte bedeuten und ob sie auf eine bestimmte Erkrankung hindeuten.

Warum ist die Beurteilung wichtig?

Gerade für medizinische Laien kann eine Beurteilung hilfreich sein, um die oft umfangreichen und mit Fachbegriffen gespickten Befunde besser einordnen zu können. Während in den vorherigen Abschnitten meist einzelne Werte oder Untersuchungsergebnisse aufgelistet werden, bietet die Beurteilung eine verständliche Einschätzung, was das alles zusammen genommen für die Gesundheit bedeutet.

Die Beurteilung dient aber nicht nur der Information. Sie ist auch wichtig für die weitere Behandlung, da sie die Grundlage für Therapieentscheidungen oder Überweisungen bildet. Andere behandelnde Ärztinnen und Ärzte können so schnell erfassen, wie der bisherige Verlauf eingeschätzt wird und worauf besonders zu achten ist.

Was steht typischerweise in einer Beurteilung?

In der Beurteilung wird meist in wenigen Sätzen zusammengefasst, ob die erhobenen Befunde unauffällig sind oder ob Auffälligkeiten bestehen. Falls eine Diagnose gestellt werden kann, wird sie in diesem Abschnitt genannt. Liegt noch keine endgültige Diagnose vor, wird häufig ein Verdacht oder eine Empfehlung für weitere Abklärungen formuliert.

Manchmal finden sich auch Hinweise auf den Schweregrad einer Erkrankung oder eine Einschätzung, wie dringend bestimmte Maßnahmen sind. So kann zum Beispiel in einer radiologischen Beurteilung stehen, dass ein Befund „vereinbar mit einer Lungenentzündung“ ist oder „kein Anhalt für einen Tumor“ besteht.

Wie sollte eine Beurteilung gelesen werden?

Die Beurteilung ist in der Regel in verständlicher Sprache gehalten, damit sie auch für Personen ohne medizinische Vorkenntnisse nachvollziehbar ist. Trotzdem können einzelne Fachausdrücke vorkommen. Es lohnt sich, genau auf die Formulierungen zu achten: Begriffe wie „unauffällig“, „kein Hinweis auf“ oder „vereinbar mit“ geben Hinweise darauf, wie sicher eine Diagnose ist.

Falls Unklarheiten bestehen oder Unsicherheiten bleiben, empfiehlt es sich, direkt bei der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt nachzufragen. Die Beurteilung ist als Hilfestellung gedacht, ersetzt aber nicht das persönliche Gespräch.

Was bedeutet die Beurteilung für die weitere Behandlung?

Die Beurteilung legt oft den Grundstein für das weitere Vorgehen. Sie gibt an, ob eine Therapie nötig ist, ob eine Überweisung zu einer Fachärztin oder einem Facharzt erfolgen sollte oder ob eine Kontrolle ausreicht. In manchen Fällen steht in der Beurteilung auch, dass alles in Ordnung ist und kein weiterer Handlungsbedarf besteht.

So hilft die Beurteilung, Unsicherheiten zu klären und den nächsten Schritt in der medizinischen Versorgung zu planen. Sie schafft Transparenz und sorgt dafür, dass alle Beteiligten – auch das medizinische Personal – einen klaren Überblick über die Situation behalten.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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