Herz auf dem Prüfstand: Ablauf einer Belastungsuntersuchung

Herz auf dem Prüfstand: Ablauf einer Belastungsuntersuchung

10.04.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Was ist eine Belastungsuntersuchung?

Eine Belastungsuntersuchung, auch als Belastungstest bekannt, ist ein medizinisches Verfahren, das die Funktion des Herzens unter körperlicher Anstrengung überprüft. Dabei wird beobachtet, wie das Herz auf erhöhte Anforderungen reagiert, um mögliche Probleme zu erkennen, die im Ruhezustand nicht sichtbar sind. Oft wird ein Laufband oder ein Fahrradergometer verwendet, um den Körper zu belasten, während die Herzaktivität mittels Elektrokardiogramm (EKG) überwacht wird.

Warum wird eine Belastungsuntersuchung durchgeführt?

Diese Untersuchung ist besonders wichtig, um Herz-Kreislauf-Erkrankungen frühzeitig zu erkennen. Sie hilft, Symptome wie Brustschmerzen oder Atemnot zu analysieren, die bei körperlicher Anstrengung auftreten. Zudem kann sie bei der Beurteilung der körperlichen Leistungsfähigkeit und der Wirksamkeit von Behandlungen für bestehende Herzprobleme von Bedeutung sein. In manchen Fällen wird sie auch eingesetzt, um den Blutdruckverlauf unter Belastung zu beobachten.

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Ablauf einer Belastungsuntersuchung

Vor der eigentlichen Belastung wird zunächst ein Ruhe-EKG erstellt, um den Ausgangszustand des Herzens zu dokumentieren. Anschließend beginnt die körperliche Anstrengung, meist durch Gehen oder Radfahren, deren Intensität schrittweise erhöht wird. Währenddessen werden kontinuierlich EKG, Herzfrequenz und Blutdruck überwacht. Die Untersuchung endet, wenn die maximale Belastung erreicht ist oder Symptome wie starke Brustschmerzen auftreten. Nach der Belastung wird das Herz noch eine Weile im Ruhezustand beobachtet, um die Erholungsphase zu bewerten.

Mögliche Risiken und Nebenwirkungen

Obwohl die Belastungsuntersuchung in der Regel sicher ist, können bei manchen Personen Nebenwirkungen auftreten. Dazu gehören Herzrhythmusstörungen, erhöhter Blutdruck oder in seltenen Fällen ein Herzinfarkt. Daher ist die Anwesenheit von medizinischem Fachpersonal während der Untersuchung unerlässlich, um im Notfall sofort eingreifen zu können. Vor der Untersuchung sollte der Arzt über bestehende Erkrankungen und eingenommene Medikamente informiert werden.

Interpretation der Ergebnisse

Die während der Belastungsuntersuchung gewonnenen Daten geben Aufschluss über die Herzgesundheit und die körperliche Belastbarkeit. Unregelmäßigkeiten im EKG oder ungewöhnliche Blutdruckveränderungen können Hinweise auf koronare Herzkrankheiten oder andere Herzprobleme liefern. In einigen Fällen kann eine weiterführende Diagnostik, wie eine Herzkatheteruntersuchung, notwendig sein, um die Ergebnisse genauer zu analysieren.

Vorbereitung und Tipps

Vor der Untersuchung sollte auf schwere Mahlzeiten und Koffein verzichtet werden, um den Körper nicht zusätzlich zu belasten. Bequeme Kleidung und festes Schuhwerk erleichtern die Bewegung auf dem Laufband oder Ergometer. Es ist ratsam, die Einnahme von Medikamenten mit dem behandelnden Arzt zu besprechen, da einige Präparate das Ergebnis der Untersuchung beeinflussen können.

Eine Belastungsuntersuchung kann wertvolle Informationen über die Herzgesundheit liefern und ist ein wichtiger Bestandteil der kardiologischen Diagnostik. Durch frühzeitige Erkennung von Auffälligkeiten können ernsthafte Herzprobleme rechtzeitig behandelt und das Risiko für schwerwiegende Komplikationen gesenkt werden.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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