AP Abkürzung Medizin – Mehrdeutigkeit im Befund

AP Abkürzung Medizin – Mehrdeutigkeit im Befund

14.05.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Was bedeutet die Abkürzung „AP“ in der Medizin?

Die Abkürzung „AP“ kann im medizinischen Bereich für verschiedene Begriffe stehen. Welche Bedeutung gemeint ist, hängt immer vom Zusammenhang ab, in dem das Kürzel verwendet wird. Besonders häufig steht „AP“ entweder für „Angina pectoris“, „Alkalische Phosphatase“ oder „Anteroposterior“. Je nach Fachgebiet und Kontext kann aber auch eine andere Erklärung zutreffen.

Häufige Bedeutungen von „AP“

Sehr oft taucht „AP“ in Berichten aus der Inneren Medizin oder Kardiologie auf. Dann meint „AP“ meist Angina pectoris. Das ist der medizinische Ausdruck für Brustschmerzen oder ein Engegefühl in der Brust, das durch eine vorübergehende Durchblutungsstörung des Herzens entsteht. Die Symptome treten typischerweise bei körperlicher Belastung oder Stress auf und bessern sich meist in Ruhe. Angina pectoris gilt als Warnsignal für eine mögliche Herzerkrankung, etwa eine Verengung der Herzkranzgefäße.

In Laborbefunden steht „AP“ häufig für die Alkalische Phosphatase. Dabei handelt es sich um ein Enzym, das vor allem in Leber, Knochen und Galle vorkommt. Der Wert wird im Blut gemessen und kann Hinweise auf Erkrankungen dieser Organe geben. Ein erhöhter oder erniedrigter Wert kann verschiedene Ursachen haben, etwa eine Lebererkrankung, eine Störung des Knochenstoffwechsels oder eine Gallengangsverengung.

Im Bereich der Radiologie und Bildgebung findet sich „AP“ oft als Abkürzung für Anteroposterior. Das beschreibt eine bestimmte Aufnahmerichtung bei Röntgenbildern. Dabei wird das Bild von vorne nach hinten durch den Körper aufgenommen. Diese Angabe hilft, die genaue Perspektive des Bildes zu erkennen und die Befunde richtig einzuordnen.

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Weitere mögliche Bedeutungen

Je nach Fachgebiet kann „AP“ noch andere Bedeutungen haben. In Operationsberichten oder bei der Beschreibung von Gelenken kann es zum Beispiel für „Articulatio plana“ (einfaches Gelenk) stehen. In anderen Zusammenhängen kann „AP“ für „Arteria pulmonalis“ (Lungenarterie) oder „Aktionspotenzial“ (elektrischer Impuls einer Zelle) verwendet werden. Auch in der Pflege taucht „AP“ gelegentlich als Kürzel für „Allgemeine Pflege“ auf.

Warum ist der Zusammenhang so wichtig?

Da „AP“ für verschiedene Begriffe stehen kann, lässt sich die genaue Bedeutung nur im Zusammenhang mit dem übrigen Text erkennen. Ein Blick auf den Arztbrief, den Laborbericht oder das Röntgenbild hilft dabei, das Kürzel richtig zu deuten. Steht „AP“ zum Beispiel neben einem Blutwert, ist meist die Alkalische Phosphatase gemeint. Taucht der Begriff im Zusammenhang mit Brustschmerzen oder Herzdiagnostik auf, ist in der Regel Angina pectoris gemeint. In der Röntgenbeschreibung bezieht sich „AP“ fast immer auf die Aufnahme von vorne nach hinten.

Ein Kürzel, viele Bedeutungen

Die Abkürzung „AP“ ist ein gutes Beispiel dafür, wie vielseitig medizinische Kurzformen sein können. Ohne den passenden Kontext lässt sich nicht eindeutig sagen, was gemeint ist. Wer einen Befund oder Arztbrief mit diesem Kürzel vorliegen hat, sollte daher immer auf den Zusammenhang achten oder im Zweifel nachfragen, welche Bedeutung im konkreten Fall zutrifft.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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