Aortensklerose Bedeutung und Folgen im Überblick

Aortensklerose Bedeutung und Folgen im Überblick

17.05.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Aortensklerose bezeichnet die Verhärtung und Verdickung der Hauptschlagader, der sogenannten Aorta, durch Ablagerungen von Kalk, Fett und anderen Stoffen in der Gefäßwand. Die Aorta ist das größte Blutgefäß im menschlichen Körper und transportiert sauerstoffreiches Blut vom Herzen in alle Organe. Kommt es dort zu Veränderungen wie bei der Aortensklerose, spricht man auch von einer Form der Arteriosklerose, die speziell die Aorta betrifft.

Wie entsteht eine Aortensklerose?

Im Laufe des Lebens lagern sich an den Innenwänden der Aorta verschiedene Substanzen ab, vor allem Cholesterin, Fett und Kalk. Diese Ablagerungen führen dazu, dass die Gefäßwand dicker und weniger elastisch wird. Die Aorta kann sich dadurch nicht mehr so gut dehnen und auf Veränderungen des Blutdrucks reagieren. Das Risiko für diese Veränderungen steigt mit dem Alter, aber auch bestimmte Lebensgewohnheiten und Vorerkrankungen spielen eine Rolle.

Zu den wichtigsten Risikofaktoren zählen ein dauerhaft erhöhter Blutdruck, hohe Cholesterinwerte, Rauchen, Diabetes und Bewegungsmangel. Auch eine familiäre Veranlagung kann dazu führen, dass sich schon in jüngeren Jahren Ablagerungen in der Aorta bilden. Mit zunehmendem Alter ist eine gewisse Aortensklerose fast schon normal – sie gehört zu den typischen Altersveränderungen der großen Gefäße.

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Welche Folgen kann das für die Gesundheit haben?

Solange die Aortensklerose nur leicht ausgeprägt ist, bleibt sie meist unbemerkt und verursacht keine Beschwerden. Die meisten Menschen merken im Alltag nichts davon. Erst wenn die Ablagerungen sehr stark werden oder sich die Gefäßwand zusätzlich verändert, kann es zu Problemen kommen. Die Aorta verliert durch die Verhärtung ihre Elastizität, was den Blutdruck im Körper beeinflussen und das Herz stärker belasten kann.

In seltenen Fällen können größere Kalkablagerungen zu einer Einengung der Aorta führen. Das Risiko für Komplikationen wie einen Riss (Aortenaneurysma) oder eine sogenannte Dissektion, bei der sich die Gefäßwand spaltet, steigt allerdings erst bei fortgeschrittener Aortensklerose deutlich an. Auch die Entstehung von Blutgerinnseln ist möglich, wenn die Gefäßwand stark verändert ist. Solche Komplikationen sind jedoch selten und treten meist erst bei stark ausgeprägten Veränderungen auf.

Typische Symptome und Diagnosestellung

Eine leichte bis mäßige Aortensklerose bleibt in der Regel unbemerkt. Es gibt keine typischen Beschwerden, die direkt auf diese Veränderung hinweisen. Erst bei ausgeprägter Verengung oder Komplikationen wie einem Aneurysma können Symptome wie Schmerzen im Brust- oder Rückenbereich, Kurzatmigkeit oder Schwindel auftreten.

Meist wird die Aortensklerose zufällig entdeckt, etwa bei einer Ultraschalluntersuchung des Herzens oder der Bauchorgane. Auch eine Computertomografie (CT) oder eine Magnetresonanztomografie (MRT) kann die Verkalkungen sichtbar machen. In Arztbriefen oder Befunden steht dann oft der Hinweis „Aortensklerose“ oder „verkalkte Aorta“, manchmal auch als Nebenbefund bei anderen Untersuchungen.

Ist Aortensklerose gefährlich?

Viele Menschen sind beunruhigt, wenn sie den Begriff Aortensklerose in ihrem Befund lesen. Die gute Nachricht: In den meisten Fällen handelt es sich um eine harmlose Altersveränderung, die keine unmittelbare Gefahr darstellt. Erst wenn die Verkalkung sehr ausgeprägt ist oder bereits Folgeerkrankungen der Aorta bestehen, kann die Aortensklerose zu einem Problem werden.

Oft wird die Diagnose gestellt, ohne dass eine Behandlung notwendig ist. Wichtig ist vor allem, auf die Begleiterkrankungen zu achten und Risikofaktoren wie Bluthochdruck, hohe Cholesterinwerte oder Diabetes gut einzustellen. So lässt sich das Fortschreiten der Gefäßveränderung verlangsamen.

Was kann helfen, das Risiko zu senken?

Wer eine Aortensklerose im Befund stehen hat, kann selbst einiges tun, um die eigene Gefäßgesundheit zu unterstützen. Eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und der Verzicht auf Rauchen wirken sich günstig auf die Blutgefäße aus. Auch das Normalisieren des Blutdrucks und die Kontrolle des Blutzuckerspiegels sind wichtige Maßnahmen, um das Fortschreiten der Veränderungen zu bremsen.

Medikamente zur Senkung des Cholesterins oder zur Blutdruckkontrolle kommen dann zum Einsatz, wenn bestimmte Grenzwerte überschritten werden oder bereits weitere Gefäßerkrankungen bestehen. Eine spezielle Therapie nur wegen einer leichten Aortensklerose ist in der Regel nicht notwendig.

Wann sollte ärztlicher Rat eingeholt werden?

Bei einer zufällig entdeckten, milden Aortensklerose ist meist keine spezielle Behandlung erforderlich. Treten jedoch Beschwerden wie anhaltende Schmerzen im Brust- oder Bauchbereich, plötzliche Schwäche, Atemnot oder starke Rückenschmerzen auf, sollte umgehend ärztlicher Rat eingeholt werden. Solche Symptome können auf eine Komplikation der Aorta hindeuten, die rasch abgeklärt werden muss.

Im Alltag reicht es meist aus, die üblichen Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen und die bekannten Risikofaktoren im Blick zu behalten. Wer unsicher ist, kann gezielt nachfragen, wie ausgeprägt die Veränderungen sind und ob weitere Kontrollen sinnvoll sind.

Aortensklerose ist damit in den meisten Fällen ein Hinweis auf altersbedingte Veränderungen, die beobachtet, aber nicht automatisch behandelt werden müssen. Die eigene Gefäßgesundheit lässt sich durch einen gesunden Lebensstil und die Kontrolle von Risikofaktoren positiv beeinflussen.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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