Was bedeutet Ansatztendinose?
Ansatztendinose beschreibt eine chronische, meist schmerzhafte Veränderung an der Stelle, an der eine Sehne am Knochen ansetzt. Dabei handelt es sich nicht um eine akute Entzündung, sondern um eine langanhaltende Überlastung oder Schädigung des Sehnengewebes direkt am Übergang zum Knochen.
Wie entsteht eine Ansatztendinose?
Die Sehnen verbinden Muskeln mit den Knochen und übertragen die Kraft, die beim Bewegen entsteht. Besonders an den Ansatzstellen, also dort, wo die Sehne in den Knochen übergeht, wirken bei jeder Bewegung starke Zugkräfte. Wenn diese Stelle über längere Zeit immer wieder belastet wird – etwa durch Sport, körperliche Arbeit oder Fehlhaltungen – kann das Gewebe kleine Verletzungen erleiden. Der Körper versucht zwar, diese Schäden zu reparieren, doch bei ständiger Überlastung reicht die Regeneration oft nicht aus. So entwickeln sich mit der Zeit Umbauprozesse im Sehnengewebe: Die Sehne wird an ihrem Ansatz verdickt, verliert an Elastizität und kann Schmerzen verursachen.
Typische Beschwerden und betroffene Körperstellen
Eine Ansatztendinose macht sich meist durch Schmerzen bemerkbar, die genau an der betroffenen Sehnenansatzstelle auftreten. Die Beschwerden nehmen oft bei Belastung zu, können aber auch in Ruhe spürbar sein. Manchmal ist die Beweglichkeit eingeschränkt oder es entsteht ein Druckschmerz, wenn die betroffene Stelle abgetastet wird.
Häufig betroffen sind zum Beispiel der Ellenbogen („Tennisellenbogen“), die Schulter (Ansatz der Rotatorenmanschette), die Ferse (Ansatz der Achillessehne) oder das Knie (Kniescheibensehne). Auch an anderen Stellen, an denen Sehnen direkt am Knochen ansetzen, kann eine Ansatztendinose entstehen.
Ist eine Ansatztendinose gefährlich?
Die Diagnose Ansatztendinose klingt zunächst beunruhigend, ist aber in den allermeisten Fällen keine bedrohliche Erkrankung. Es handelt sich um eine sogenannte Verschleißerscheinung, die durch Überlastung oder wiederholte kleine Verletzungen entsteht. Unbehandelt können die Beschwerden allerdings chronisch werden und die Lebensqualität beeinträchtigen. In sehr seltenen Fällen kann es zu einem Riss der betroffenen Sehne kommen, vor allem wenn die Belastung weiter anhält und das Gewebe stark geschwächt ist.
Was hilft bei einer Ansatztendinose?
Die Behandlung richtet sich vor allem danach, wie stark die Beschwerden sind und wie lange sie schon bestehen. Ziel ist es, die Sehne zu entlasten, Schmerzen zu lindern und die Heilung des Gewebes zu fördern. Am Anfang steht meist eine Schonung der betroffenen Stelle – das bedeutet, belastende Aktivitäten sollten vorübergehend reduziert werden.
Oft kommen physiotherapeutische Maßnahmen zum Einsatz. Spezielle Übungen können helfen, die Muskulatur rund um die betroffene Sehne zu stärken und das Gewebe wieder belastbarer zu machen. Auch Dehnübungen oder sogenannte exzentrische Trainingsprogramme haben sich bewährt, um die Heilung zu unterstützen.
Schmerzmittel oder entzündungshemmende Salben können kurzfristig Linderung verschaffen. In manchen Fällen werden Stoßwellentherapie oder Injektionen mit bestimmten Medikamenten angeboten, wenn die Beschwerden länger bestehen. Operative Eingriffe sind nur selten notwendig und kommen meist erst dann infrage, wenn alle anderen Maßnahmen ausgeschöpft sind und die Schmerzen weiterhin stark sind.
Worauf sollte man achten?
Eine Ansatztendinose entwickelt sich meist über längere Zeit. Es lohnt sich, frühzeitig auf Warnsignale wie anhaltende Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen zu achten. Wer regelmäßig Sport treibt oder körperlich arbeitet, sollte auf eine gute Technik und ausreichend Erholungsphasen achten. Auch das Aufwärmen vor Belastungen und gezieltes Krafttraining können helfen, das Risiko für Sehnenprobleme zu senken.
Bei anhaltenden Beschwerden empfiehlt es sich, ärztlichen Rat einzuholen. Mit einer gezielten Behandlung und etwas Geduld lassen sich die meisten Ansatztendinosen gut in den Griff bekommen – und der Alltag wird wieder schmerzfrei und beweglich.