Was bedeutet Ansatztendinopathie?
Ansatztendinopathie beschreibt eine schmerzhafte Veränderung oder Reizung an der Stelle, an der eine Sehne am Knochen ansetzt. Sehnen sind feste, faserige Strukturen, die Muskeln mit Knochen verbinden und Bewegungen überhaupt erst ermöglichen. Wenn es an diesem Übergang – dem sogenannten Sehnenansatz – zu Überlastung, kleinen Verletzungen oder Verschleiß kommt, spricht man von einer Ansatztendinopathie.
Wo im Körper tritt das auf?
Die meisten Ansatztendinopathien entstehen an besonders beanspruchten Stellen. Häufig betroffen sind zum Beispiel die Achillessehne am Fersenbein, die Patellasehne am Knie oder die Sehnenansätze am Ellenbogen – etwa beim sogenannten Tennis- oder Golferellenbogen. Auch an der Schulter, an der Ferse oder am Hüftknochen kann es zu dieser Form der Sehnenreizung kommen. Überall dort, wo Muskeln durch kräftige Bewegungen oder wiederholte Belastungen stark an den Sehnen ziehen, kann sich eine solche Reizung entwickeln.
Wie macht sich eine Ansatztendinopathie bemerkbar?
Typischerweise äußert sich eine Ansatztendinopathie durch Schmerzen direkt am Sehnenansatz. Diese Beschwerden treten oft bei Belastung auf, zum Beispiel beim Sport, längeren Gehen oder Heben von Gegenständen. Anfangs ist der Schmerz meistens nur bei bestimmten Bewegungen spürbar, später kann er auch in Ruhe bestehen bleiben. Viele berichten außerdem über eine Druckempfindlichkeit oder leichte Schwellung an der betroffenen Stelle. Manchmal fällt auf, dass der Bereich morgens nach dem Aufstehen besonders steif ist und erst nach ein paar Bewegungen wieder nachlässt.
Warum entsteht eine Ansatztendinopathie?
Die Hauptursache ist meist eine Über- oder Fehlbelastung. Wer zum Beispiel sehr viel Sport treibt, ungewohnte Bewegungen macht oder die Trainingsintensität plötzlich stark steigert, setzt die Sehnenansätze unter Stress. Aber auch im Alltag – etwa durch schweres Heben bei der Arbeit, langes Stehen oder monotone Bewegungen – kann es zu einer Überlastung kommen. Zusätzlich spielen Faktoren wie ein höheres Lebensalter, eine ungünstige Körperhaltung oder Vorerkrankungen wie Rheuma eine Rolle. Mit zunehmendem Alter verlieren Sehnen an Elastizität und können dadurch empfindlicher werden.
Muss man sich Sorgen machen?
Viele fragen sich, ob eine Ansatztendinopathie gefährlich ist oder sogar zu bleibenden Schäden führen kann. Grundsätzlich handelt es sich um eine schmerzhafte, aber meist gut behandelbare Reizung. Solange keine Risse oder schweren Verletzungen vorliegen, heilt die Entzündung in vielen Fällen vollständig aus. Wichtig ist allerdings, die Belastung frühzeitig zu reduzieren und die Sehne nicht weiter zu überfordern. Ignoriert man die Schmerzen über längere Zeit, kann sich die Entzündung verschlimmern und im schlimmsten Fall zu einem Sehnenriss führen.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Im Mittelpunkt steht immer die Entlastung der betroffenen Sehne. Das bedeutet, Bewegungen und Sportarten, die die Schmerzen auslösen, vorübergehend zu vermeiden. Oft hilft es schon, auf sanfte Bewegung umzusteigen und den Alltag etwas umzustellen. Kühlung kann Schwellungen und Schmerzen lindern, ebenso wie entzündungshemmende Salben oder Tabletten, die vorübergehend eingenommen werden können.
Ein gezieltes Training unter Anleitung – zum Beispiel durch Physiotherapie – unterstützt die Heilung. Dabei werden Übungen gezeigt, die die Sehne stärken und die umliegende Muskulatur aufbauen. Spezielle Dehnübungen oder exzentrisches Training, bei dem der Muskel unter Spannung langsam verlängert wird, gelten als besonders wirksam. In manchen Fällen kommen Stoßwellentherapie oder andere physikalische Maßnahmen zum Einsatz.
Nur sehr selten, wenn alle konservativen Maßnahmen ausgeschöpft sind und die Beschwerden über viele Monate bestehen, wird eine Operation in Betracht gezogen. Das ist aber die Ausnahme.
Wie kann man vorbeugen?
Eine gute Aufwärmphase vor dem Sport, regelmäßige Dehnübungen und ein langsames Steigern der Trainingsintensität helfen, die Sehnen zu schützen. Auch das Vermeiden von Übergewicht und das Tragen passenden Schuhwerks entlasten die Sehnenansätze. Wer im Alltag viel hebt oder steht, sollte auf eine ergonomische Körperhaltung achten und Pausen einlegen, um einseitige Belastungen zu vermeiden.
Im Großen und Ganzen ist eine Ansatztendinopathie zwar unangenehm, aber in der Regel gut behandelbar. Mit etwas Geduld, der richtigen Schonung und gezielter Unterstützung lassen sich die Beschwerden meist deutlich bessern.