Angeboren bedeutet, dass eine Eigenschaft, ein Merkmal oder eine Erkrankung bereits von Geburt an vorhanden ist und nicht erst später im Leben erworben wurde.
Was steckt hinter dem Begriff?
Der Ausdruck „angeboren“ begegnet oft in medizinischen Befunden, Arztbriefen oder beim Gespräch mit Fachleuten. Gemeint ist damit, dass etwas schon bei der Geburt besteht – entweder weil es während der Entwicklung im Mutterleib entstanden ist oder weil es durch die Gene weitergegeben wurde. Es geht also immer um Merkmale, die nicht erst durch äußere Einflüsse, Krankheiten oder Unfälle nach der Geburt entstanden sind.
Typische Beispiele sind angeborene Fehlbildungen, bestimmte Stoffwechselstörungen oder auch manche Besonderheiten im Blutbild. Aber nicht nur Krankheiten können angeboren sein: Auch Augen- oder Haarfarbe, bestimmte Körpermerkmale oder sogar manche Talente werden als „angeboren“ bezeichnet, wenn sie durch die Erbanlagen festgelegt sind.
Wie entstehen angeborene Merkmale oder Erkrankungen?
Die Ursachen für angeborene Veränderungen sind vielfältig. In vielen Fällen spielen die Gene eine entscheidende Rolle. Jeder Mensch erhält sein Erbgut von Mutter und Vater, und darin sind zahlreiche Informationen gespeichert, die das Aussehen, die Entwicklung und auch die Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten bestimmen. Kommt es bei der Weitergabe der Gene zu Veränderungen (Mutationen), können daraus angeborene Erkrankungen entstehen.
Manche Merkmale entwickeln sich aber auch während der Schwangerschaft, ohne dass die Gene verändert sind. Wenn zum Beispiel bestimmte Organe im Mutterleib nicht richtig wachsen oder sich Fehlbildungen ausbilden, spricht man ebenfalls von angeborenen Veränderungen. Auch äußere Einflüsse während der Schwangerschaft – wie Infektionen, Medikamente oder Mangelernährung – können dazu führen, dass ein Kind mit bestimmten Besonderheiten geboren wird.
Was bedeutet das für das weitere Leben?
Ob und wie sehr ein angeborenes Merkmal das Leben beeinflusst, hängt ganz davon ab, worum es sich handelt. Viele angeborene Eigenschaften – wie die Augenfarbe oder ein Muttermal – haben keinerlei Auswirkungen auf die Gesundheit. Sie sind einfach Teil der individuellen Persönlichkeit.
Anders sieht es aus, wenn es um angeborene Erkrankungen oder Fehlbildungen geht. Hier kann die Bandbreite sehr groß sein: Manche Veränderungen sind kaum spürbar oder beeinträchtigen den Alltag nicht. Andere wiederum machen medizinische Behandlungen notwendig oder begleiten ein Leben lang. Ein Beispiel wäre ein angeborener Herzfehler, der manchmal operativ korrigiert werden muss oder regelmäßige Kontrollen erfordert.
Typische Fragen rund um „angeboren“
Oft taucht Unsicherheit auf, wenn im Arztbrief von einer „angeborenen“ Störung die Rede ist. Die Frage steht im Raum, ob das schlimm ist, ob es behandelt werden kann oder ob es im Alltag eine Rolle spielt. Die Antwort hängt ganz vom jeweiligen Befund ab. Nicht alles, was angeboren ist, ist automatisch bedrohlich oder behandlungsbedürftig. Viele Besonderheiten sind harmlos und müssen nicht weiter beachtet werden.
Wenn es sich allerdings um eine angeborene Erkrankung handelt, kann es sinnvoll sein, sich bei Fachleuten zu informieren, wie der weitere Weg aussieht. In vielen Bereichen der Medizin gibt es heute gute Behandlungsmöglichkeiten oder unterstützende Maßnahmen, sodass ein möglichst normales Leben möglich ist.
Wo begegnet der Begriff noch?
Neben der Medizin wird „angeboren“ auch in anderen Zusammenhängen verwendet, zum Beispiel in der Psychologie oder bei der Beschreibung von Talenten und Fähigkeiten. Immer steht dabei im Mittelpunkt, dass etwas nicht im Laufe des Lebens erworben, sondern von Anfang an da ist.
Im medizinischen Alltag taucht der Begriff besonders häufig bei Untersuchungen von Neugeborenen, bei der Diagnostik von Entwicklungsstörungen oder bei der Familienanamnese auf. Wenn im Befund steht, dass eine Veränderung „angeboren“ ist, soll damit klargestellt werden, dass sie nicht durch eine Erkrankung oder einen Unfall nach der Geburt entstanden ist.
Kurz zusammengefasst
Angeboren bedeutet immer: Von Geburt an vorhanden, entweder durch die Gene oder durch Einflüsse während der Schwangerschaft. Ob und wie sehr das im Alltag eine Rolle spielt, hängt ganz vom jeweiligen Merkmal oder der Erkrankung ab. Viele angeborene Eigenschaften sind harmlos, manche erfordern medizinische Aufmerksamkeit. Entscheidend ist immer der genaue Befund und die Einschätzung durch Fachleute.