Akquiriert – was bedeutet das?
Der Begriff „akquiriert“ stammt aus dem Lateinischen und bedeutet übersetzt „erworben“. In medizinischen Texten oder Arztbriefen beschreibt das Wort, dass etwas im Laufe des Lebens entstanden oder zugezogen wurde – im Gegensatz zu „angeboren“, also von Geburt an vorhanden.
Wann wird „akquiriert“ in der Medizin verwendet?
In Befunden, Diagnosen oder Berichten taucht „akquiriert“ oft dann auf, wenn eine Erkrankung, eine Eigenschaft oder eine Veränderung nicht schon seit der Geburt besteht, sondern erst später erworben wurde. Das kann zum Beispiel eine Infektion sein, die sich jemand im Laufe des Lebens zugezogen hat. Auch bestimmte Herzfehler, Hauterkrankungen oder andere Veränderungen werden als „akquiriert“ bezeichnet, wenn sie sich erst nach der Geburt entwickelt haben.
Manchmal steht der Begriff auch im Zusammenhang mit Defekten, Störungen oder Funktionsverlusten. Zum Beispiel kann eine „akquirierte Hörstörung“ bedeuten, dass das Gehör im Laufe des Lebens – etwa durch Lärm, Krankheit oder Verletzung – beeinträchtigt wurde.
Warum ist der Unterschied zu „angeboren“ wichtig?
Ob eine Veränderung oder Erkrankung „akquiriert“ oder „angeboren“ ist, spielt in der Medizin eine große Rolle. Akquirierte Erkrankungen entstehen durch äußere Einflüsse, Infektionen, Unfälle oder Lebensstilfaktoren. Angeborene Veränderungen dagegen sind schon im Erbgut festgelegt oder entstehen während der Schwangerschaft.
Für die Behandlung und Prognose kann das entscheidend sein. Akquirierte Erkrankungen lassen sich oft gezielter behandeln oder sogar ganz vermeiden, wenn die Ursache bekannt ist. Bei angeborenen Erkrankungen stehen meist andere Therapieansätze im Vordergrund, und die Möglichkeiten, die Ursache zu beeinflussen, sind oft begrenzter.
Wo begegnet einem der Begriff noch?
Nicht nur bei Krankheiten, auch bei anderen medizinischen Befunden taucht „akquiriert“ regelmäßig auf. In Laborberichten, radiologischen Befunden oder Operationsberichten kann zum Beispiel von einer „akquirierten Veränderung“ die Rede sein. Gemeint ist dann immer, dass diese Veränderung im Verlauf des Lebens entstanden ist – und nicht schon von Geburt an vorhanden war.
Auch im Zusammenhang mit Infektionen ist die Unterscheidung wichtig. Eine „akquirierte Infektion“ bezeichnet eine Erkrankung, die sich jemand erst nach der Geburt, häufig auch durch Kontakt mit anderen Menschen oder Umweltfaktoren, zugezogen hat.
Wie lässt sich der Begriff im Befund einordnen?
Wenn in einem Arztbrief oder Befund das Wort „akquiriert“ auftaucht, ist damit einfach gemeint, dass das beschriebene Problem nicht angeboren ist, sondern irgendwann im Leben entstanden ist. Das kann durch viele verschiedene Ursachen passieren – etwa durch eine Infektion, eine Verletzung, eine chronische Belastung oder andere äußere Einflüsse.
Akquiriert ist also kein Hinweis auf eine bestimmte Schwere oder Gefährlichkeit, sondern beschreibt nur den zeitlichen Ursprung einer Veränderung oder Erkrankung. Die weiteren Informationen im Befund oder Bericht geben dann Auskunft darüber, was genau betroffen ist und ob eine Behandlung nötig ist.
Zusammengefasst
„Akquiriert“ bedeutet im medizinischen Zusammenhang, dass etwas im Laufe des Lebens entstanden oder erworben wurde – im Gegensatz zu „angeboren“. Ob es sich dabei um eine Krankheit, eine Eigenschaft oder eine Veränderung handelt, wird durch den Kontext im Befund oder Bericht deutlich. Die genaue Bedeutung ergibt sich immer aus dem Zusammenhang, in dem der Begriff verwendet wird.