Adnexe bezeichnet in der Medizin die sogenannten „Anhangsgebilde“ der Gebärmutter, also die Eierstöcke und die Eileiter. Der Begriff stammt aus dem Lateinischen und wird vor allem in gynäkologischen Befunden und Arztbriefen verwendet.
Was genau sind die Adnexe?
Die Adnexe sind die Strukturen, die seitlich an die Gebärmutter angrenzen. Dazu zählen auf jeder Seite jeweils ein Eileiter und ein Eierstock. Die Eileiter verbinden die Gebärmutter mit den Eierstöcken und dienen als „Transportweg“ für die Eizelle nach dem Eisprung. Die Eierstöcke wiederum sind für die Produktion von Eizellen und weiblichen Hormonen wie Östrogen und Progesteron verantwortlich.
Im medizinischen Alltag taucht der Begriff „Adnexe“ häufig auf, wenn es um Untersuchungen oder Befunde im Bereich des Unterbauchs geht. Zum Beispiel heißt es im Ultraschallbericht: „Adnexe unauffällig“ – damit ist gemeint, dass sowohl Eileiter als auch Eierstöcke im Rahmen der Untersuchung normal aussehen.
Wann ist von den Adnexen die Rede?
Der Begriff wird vor allem in der Frauenheilkunde verwendet. Bei Beschwerden wie Unterbauchschmerzen, Zyklusstörungen oder unklaren Veränderungen im Beckenbereich schauen Ärztinnen und Ärzte gezielt auf die Adnexe. Auch bei der Beschreibung von Zysten, Entzündungen oder Tumoren im Bereich der Eierstöcke und Eileiter findet sich der Ausdruck regelmäßig.
In Operationsberichten liest man manchmal Formulierungen wie „Adnektomie“, das bedeutet die Entfernung der Adnexe, also von Eierstock und Eileiter auf einer oder beiden Seiten. Das kann zum Beispiel bei bestimmten Erkrankungen notwendig werden, etwa bei einer größeren Zyste oder einer bösartigen Veränderung.
Warum sind die Adnexe medizinisch wichtig?
Die Adnexe spielen eine zentrale Rolle für die Fruchtbarkeit und den Hormonhaushalt. Eierstöcke setzen regelmäßig Eizellen frei und steuern mit ihren Hormonen den weiblichen Zyklus. Die Eileiter sind nötig, damit die befruchtete Eizelle in die Gebärmutter gelangen kann. Veränderungen an den Adnexen – zum Beispiel durch Entzündungen, Zysten oder Tumoren – können sich auf die Fruchtbarkeit oder das allgemeine Wohlbefinden auswirken.
Bei bestimmten Symptomen, wie anhaltenden Schmerzen im Unterbauch, Fieber oder ungewöhnlichen Blutungen, schauen Gynäkologinnen und Gynäkologen gezielt auf die Adnexorgane, um mögliche Ursachen zu finden.
Typische Befunde rund um die Adnexe
In vielen Untersuchungsberichten findet sich der Satz „Adnexe unauffällig“. Das bedeutet, dass bei der Untersuchung keine Auffälligkeiten festgestellt wurden – Eileiter und Eierstöcke erscheinen also normal. Werden Veränderungen entdeckt, ist meist eine genauere Abklärung notwendig. Häufige Befunde sind zum Beispiel Zysten (flüssigkeitsgefüllte Hohlräume), Entzündungen oder seltener Tumoren. Die genaue Bedeutung hängt immer von der Situation und den Beschwerden ab.
Kurze Zusammenfassung
Adnexe ist ein Sammelbegriff für Eierstöcke und Eileiter, die zusammen die wichtigsten Anhangsorgane der Gebärmutter bilden. Der Begriff begegnet einem vor allem in gynäkologischen Berichten, Untersuchungen oder bei der Beschreibung von Beschwerden im Unterbauch. Auffälligkeiten an den Adnexen werden in der Regel weiter abgeklärt, da sie Einfluss auf die Gesundheit und Fruchtbarkeit haben können.