Adenome Darm – Früh erkennen, Risiken senken

Adenome Darm – Früh erkennen, Risiken senken

24.05.2025

PD Dr. med. Witold Polanski

Adenome im Darm sind gutartige Schleimhautwucherungen, die sich meist im Dickdarm oder Enddarm bilden und als sogenannte Darmpolypen sichtbar werden.

Was steckt hinter Adenomen im Darm?

Ein Adenom ist eine Art von Polyp, der aus Drüsengewebe entsteht. Diese kleinen, meist pilzförmigen Wucherungen wachsen an der Innenseite der Darmwand. Sie sind zunächst nicht bösartig, gelten aber als mögliche Vorstufe für Darmkrebs. Besonders häufig treten sie bei Menschen ab dem mittleren Lebensalter auf. Die Entstehung solcher Adenome verläuft in den meisten Fällen unbemerkt, weil sie in der Regel keine Beschwerden verursachen.

Wie entstehen Adenome und warum sind sie wichtig?

Adenome entwickeln sich, wenn sich Zellen der Darmschleimhaut unkontrolliert vermehren. Die genauen Ursachen sind nicht immer eindeutig, aber bestimmte Faktoren erhöhen das Risiko: Eine familiäre Vorbelastung, eine ballaststoffarme Ernährung, Übergewicht, Rauchen und Bewegungsmangel spielen eine Rolle. Auch mit zunehmendem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sich Adenome bilden.

Der Grund, warum Ärztinnen und Ärzte Adenome so ernst nehmen, liegt darin, dass sie sich im Laufe von Jahren in Darmkrebs umwandeln können. Nicht jedes Adenom wird zwangsläufig bösartig, aber das Risiko ist erhöht – vor allem, wenn die Wucherung größer wird oder bestimmte Zellveränderungen (Dysplasien) vorliegen.

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Symptome: Spürt man ein Adenom im Darm?

Die meisten Adenome verursachen keinerlei Beschwerden. Sie wachsen langsam und bleiben häufig unbemerkt, bis sie zufällig bei einer Vorsorgeuntersuchung entdeckt werden. Erst wenn ein Adenom sehr groß ist oder blutet, können Symptome wie Blut im Stuhl, Schleimausscheidungen oder selten auch Veränderungen der Stuhlgewohnheiten auftreten. Solche Anzeichen sind aber eher die Ausnahme.

Wie werden Adenome entdeckt?

Adenome werden in der Regel im Rahmen einer Darmspiegelung (Koloskopie) gefunden. Dabei wird die Darmschleimhaut mit einer kleinen Kamera untersucht. Findet sich ein Polyp, wird er meist sofort entfernt und anschließend feingeweblich untersucht, um festzustellen, ob es sich um ein harmloses Adenom oder bereits um eine bösartige Veränderung handelt.

Die Darmspiegelung ist die wichtigste Maßnahme zur Früherkennung und Vorbeugung von Darmkrebs. Deshalb wird sie ab einem bestimmten Alter – in Deutschland meist ab 50 oder 55 Jahren – als Vorsorgeleistung angeboten.

Muss man sich Sorgen machen?

Der Befund „Adenom im Darm“ löst oft Unsicherheit aus. Viele fragen sich, ob das bereits Krebs bedeutet oder ob dringender Handlungsbedarf besteht. Ein Adenom ist zunächst nur eine gutartige Veränderung. Es gibt keinen Grund zur Panik, aber es ist wichtig, die Polypen zu entfernen, weil sie sich mit der Zeit verändern können.

Nach der Entfernung eines Adenoms ist das Risiko für Darmkrebs deutlich gesenkt. Dennoch empfehlen Fachleute regelmäßige Kontrolluntersuchungen, da sich im Laufe der Zeit neue Adenome bilden können. Die Häufigkeit dieser Kontrollen hängt vom individuellen Befund ab – zum Beispiel von der Anzahl, Größe und dem feingeweblichen Typ der entfernten Adenome.

Was passiert nach der Entfernung?

Wird ein Adenom im Rahmen einer Darmspiegelung entdeckt, kann es meist direkt abgetragen werden. Das geschieht mithilfe einer kleinen Drahtschlinge, die den Polypen entfernt. Der Eingriff ist in der Regel schmerzfrei und unkompliziert. Nach der Entfernung werden die Gewebeproben im Labor untersucht. Nur in sehr seltenen Fällen, wenn der Befund auffällig ist oder der Polyp besonders groß war, können weitere Maßnahmen oder eine erneute Kontrolle nötig sein.

Wie kann man sich schützen?

Ein gesunder Lebensstil kann das Risiko für die Entstehung von Adenomen senken. Viel Bewegung, eine ballaststoffreiche Ernährung mit Obst, Gemüse und Vollkornprodukten sowie der Verzicht auf Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum wirken sich günstig aus. Besonders wichtig bleibt aber die regelmäßige Vorsorgeuntersuchung, denn nur so lassen sich Adenome frühzeitig entdecken und entfernen, bevor sie Probleme bereiten.

Adenome im Darm sind also meist harmlos, sollten aber immer ernst genommen werden. Die rechtzeitige Entfernung schützt wirksam vor Darmkrebs und sorgt dafür, dass das Risiko für schwerwiegende Folgen deutlich sinkt.

BITTE BEACHTEN

Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und kann nicht das persönliche Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt ersetzen. Für eine individuelle Diagnose, Therapieempfehlung und Behandlung konsultieren Sie bitte immer medizinisches Fachpersonal.

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