Eine Insertionstendopathie ist eine schmerzhafte Reizung oder Entzündung an der Stelle, an der eine Sehne in den Knochen übergeht. Oft tritt sie nach Überanstrengung oder wiederholten Belastungen auf und kann dazu führen, dass alltägliche Bewegungen unangenehm werden. Manchmal findet sich der Begriff Insertionstendopathie in Befunden oder Arztbriefen, wenn Ärzte erklären, warum bestimmte Beschwerden im Bereich von Sehnenansätzen auftreten.
Was ist eine Insertionstendopathie?
Bei einer Insertionstendopathie sind die Ansätze von Sehnen am Knochen gereizt. Sehnen sind feste Stränge, die Muskeln mit Knochen verbinden, zum Beispiel am Ellenbogen oder an der Achillessehne. Wenn diese Übergangsstelle durch zu viel oder falsche Belastung gestresst wird, kann sich das Sehnengewebe entzünden und zu Schmerzen führen. Häufig entwickelt sich diese Reizung langsam über einen längeren Zeitraum, wobei kleine Risse oder Überbeanspruchungen im Sehnengewebe entstehen. Durch anhaltende Belastung bilden sich Entzündungen, die sich in typischen Beschwerden äußern.
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Ursachen für eine Insertionstendopathie
Eine Insertionstendopathie entsteht meist dort, wo körperliche Aktivitäten regelmäßig hohe Kräfte auf die Sehnen ausüben. Häufige Auslöser sind intensive Sportprogramme, besonders wenn sie ohne ausreichende Aufwärm- und Erholungsphasen durchgeführt werden. Auch einseitige Bewegungsabläufe im Beruf oder Alltag können eine Rolle spielen. Personen, die plötzlich zu viel trainieren oder sich schnell steigern, riskieren eher eine Überlastung. Zudem kann das Alter eine Rolle spielen, da mit den Jahren die Elastizität von Sehnen abnimmt. Hinzu kommen mögliche Fehlstellungen wie X-Beine, die zu zusätzlichem Druck auf bestimmte Ansätze führen.
Symptome der Insertionstendopathie
Charakteristisch für eine Insertionstendopathie sind stechende oder ziehende Schmerzen an der betroffenen Stelle, die sich besonders bei Druck oder Beanspruchung verstärken. Oft fühlt sich die Sehne verhärtet an, und es kann zu einer Schwellung oder Erwärmung kommen. Die Beweglichkeit kann eingeschränkt sein, sodass alltägliche Handgriffe oder Sportübungen schwer fallen. Manchmal sind auch die Muskeln rund um die gereizte Sehne geschwächt, wenn man aus Angst vor Schmerzen den Bereich über längere Zeit schont. Ein Beispiel ist der sogenannte Tennisellenbogen, bei dem vor allem der äußere Bereich des Ellenbogens schmerzt. Ebenso häufig betroffen sind der Achillessehnenansatz am Fersenbein, die Kniescheibensehne und bestimmte Bereiche am Hüftknochen.
Diagnose
Um eine Insertionstendopathie festzustellen, untersucht die Ärztin oder der Arzt zunächst den betroffenen Bereich und befragt dich zu deinen täglichen Routinen oder sportlichen Aktivitäten. Dabei wird geprüft, ob Schmerzen durch Druck auf den Sehnenansatz oder durch bestimmte Bewegungen ausgelöst werden. Neben der klinischen Untersuchung können Ultraschall sowie MRT (Magnetresonanztomografie) zusätzliche Hinweise liefern. Mit diesen bildgebenden Verfahren lassen sich Entzündungen und mögliche Risse erkennen. Sie helfen auch dabei, andere Ursachen wie Verletzungen oder Veränderungen am Knochen auszuschließen.
Therapie und Behandlung
Die Behandlung einer Insertionstendopathie zielt darauf ab, die Entzündung zu lindern und die betroffene Stelle zu entlasten. Oft beginnt man mit Ruhephasen, um dem gereizten Gewebe Gelegenheit zur Erholung zu geben. In dieser Zeit können entzündungshemmende Medikamente oder Schmerzmittel die Beschwerden reduzieren. Kühlung oder vorsichtige Wärmeanwendungen werden oft ergänzend eingesetzt, da sie die Durchblutung und den Heilungsprozess unterstützen können.
Ein wichtiger Bestandteil ist die Physiotherapie, bei der du lernst, schonende und korrekte Bewegungsabläufe in deinen Alltag oder dein Training zu integrieren. Dabei geht es darum, Fehlstellungen zu korrigieren und mit gezielten Übungen die Muskulatur um die schmerzende Sehne zu stärken. In manchen Fällen ist auch eine Stoßwellentherapie sinnvoll, um hartnäckige Reizungen zu lösen. Bei starken Beschwerden kommen eventuell Spritzen mit entzündungshemmenden Medikamenten in Frage. Erst wenn diese Methoden nicht ausreichend wirken, wird über eine Operation nachgedacht, beispielsweise um verwuchertes Gewebe zu entfernen oder die Sehne zu entlasten.
Heilungsdauer einer Insertionstendopathie
Die Zeit, die eine Insertionstendopathie zum Abklingen benötigt, hängt davon ab, wie früh sie erkannt und behandelt wird. Bei konsequenter Schonung, gezielten Übungen und sinnvollem Einsatz von Medikamenten bessern sich die Schmerzen oft schon nach einigen Wochen. Vorsicht ist jedoch wichtig, denn wer zu früh wieder in alte Belastungsmuster verfällt, riskiert einen Rückfall. Längere Therapien über mehrere Monate sind keine Seltenheit, vor allem wenn die Entzündung bereits fortgeschritten ist. Operative Eingriffe, die nur selten notwendig werden, können eine noch längere Genesungsphase erfordern.
Wichtig ist, aufmerksam auf den eigenen Körper zu hören, bei anhaltenden Schmerzen ärztlichen Rat einzuholen und sich Zeit für die Heilung zu nehmen. So lassen sich dauerhafte Schäden vermeiden und du kannst bald wieder schmerzfrei aktiv sein.
Autor:
PD Dr. med. Witold Polanski
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BITTE BEACHTEN
Dieser Artikel dient nur der allgemeinen Information und kann nicht die individuelle Beratung, Diagnose und Behandlung durch qualifizierte Ärzte oder medizinisches Fachpersonal ersetzen. Bei gesundheitlichen Beschwerden wenden Sie sich bitte immer an Ihren Arzt oder Ihre Ärztin.